Berlakovich: Investitionen in die Landwirtschaft sind
 Zukunftsinvestitionen

 

erstellt am
13. 02. 13
14.00 MEZ

Rückflüsse aus der Ländlichen Entwicklung können auf annähernd gleichem Niveau gehalten werden.
Wien (bmlfuw) - Europa und die Welt stehen vor gewaltigen Herausforderungen. 2025 wird die Weltbevölkerung die 8-Milliarden-Menschen-Grenze überschreiten. „Europas Landwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Lösung dieser Probleme. Indem sie mit Nahrung und Energie die Lebensgrundlagen der Menschen produziert, bietet sie nachhaltige Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit. Es ist dashalb immens wichtig, Investitionen in die Landwirtschaft ganz klar als Zukunftsinvestitionen zu begreifen,“ betont Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich. Auch die FAO bestätigt die Notwendigkeit von Investitionen, die sich jährlich auf 83 Mrd. Dollar belaufen, wenn man die Nahrungsmittelnachfrage im Jahr 2050 abdecken möchte.

Die Landwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle im europäischen Wirtschaftsraum. Sie beschäftigt nahezu 40 Millionen Menschen und trägt zum nachhaltigen Wachstum in den ländlichen Gebieten bei. „Es wird behauptet, dass die Landwirtschaft die meisten Gelder bekommt. In Wirklichkeit zahlt jeder europäische Bürger 30 Cent pro Tag, so hoch ist die Zukunftsinvestition Europas in die Landwirtschaft für die nächsten sieben Jahre. Eine vergleichsweise preiswerte Versicherungspolizze, wenn man bedenkt was wir dafür alles bekommen“, unterstreicht Berlakovich die Bedeutung der GAP.

Das nun vom Europäischen Rat beschlossene Budget bedeutet ein Minus von 3,4 Prozent bei den Direktzahlungen und ein Minus von 2,1 Prozent bei der Ländlichen Entwicklung. Das sind im Schnitt 2,8 Prozent und in Summe 36 Millionen Euro pro Jahr weniger als in der letzten Budgetperiode. Die Rückflüsse aus der Ländlichen Entwicklung konnten auf annähernd gleichem Niveau gehalten werden. Bisher waren es 4,3 Prozent, nach dem neuen Budget sind es 4,13 Prozent. Österreichs Nettobeitrag wird 1,039 Milliarden Euro betragen, was 0,31 Prozent des BIP entspricht. Berlakovich dazu: „Nach der Einigung der Regierungschefs auf ein EU-Budget kann nun endlich die inhaltliche Ausgestaltung der GAP voll angegangen werden. Wir wollen unseren Erfolgsweg einer ökologischen und nachhaltigen Agrarpolitik mit Umweltprogramm, Bergbauern- und Biobauernförderung und der wirtschaftlichen Entwicklung des ländlichen Raums fortsetzen und vor allem offensiv ausbauen.“

Umsetzung der GAP und weiterer Fahrplan
Österreich teilt das Ziel einer ökologischen Agrarpolitik. Künftig soll nicht mehr der Bauer die meisten Subventionen erhalten, der die größte Fläche bewirtschaftet, sondern der, der am meisten für die Umwelt leistet. Ein offener Punkt dabei ist das Greening. Berlakovich dazu: „Wir erwarten, dass die Kommission nun ihre Karten auf den Tisch legt und für Klarheit sorgt. Dabei muss der Grundsatz gelten: Wer bereits heute viel für die Umwelt leistet, darf nicht morgen dafür bestraft werden.“ Der Vorschlag der Kommission, sieben Prozent der Acker- und Dauerkulturflächen aus der produktiven landwirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen, passt nicht zu den Herausforderungen unserer Zeit. Österreich hat daher vorgeschlagen, die Produktion von Eiweißpflanzen, Luzerne und Klee auf diesen Flächen möglich zu machen.

 

 

 

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