Was Österreicher zum Umstieg auf
 Öffentlichen Verkehr bewegt

 

erstellt am
13. 02. 13
14.00 MEZ

VCÖ-Umfrage: Steigende Autokosten und Haltestelle in der Nähe sind Hauptgründe für Umstieg auf Öffis
Wien (vcö) - Steigende Kosten fürs Autofahren, eine Haltstelle in der Nähe und häufige Verbindungen sind die Hauptmotive für den Umstieg vom Auto auf Öffentliche Verkehrsmittel. Das ist ein Ergebnis einer internationalen Studie, an der der VCÖ für Österreich mitgearbeitet hat. Jene, die sich gegen den Öffentlichen Verkehr entscheiden, geben mangelnde Verbindungen und zu lange Wartezeiten beim Umsteigen als Hauptgründe an. Der VCÖ fordert ein dichteres Bahn- und Busnetz sowie einen bundesweiten Taktfahrplan nach Schweizer Vorbild.

"Die Österreicher sind bereit vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wenn es im Wohnumfeld ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt", fasst VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer ein für Österreich zentrales Ergebnis der internationalen Studie USEmobility zusammen. Der VCÖ hat für Österreich an der Studie mitgearbeitet, deren Ergebnisse heute in Berlin vorgestellt werden. Ingesamt wurden in Österreich 1.500 Personen, die ihr Mobilitätsverhalten verändert haben, in einer repräsentativen Umfrage befragt.

Das Hauptmotiv für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel sind steigende Kosten beim Autofahren. 65 Prozent gaben die Kosten als Grund für den Umstieg an. Für 61 Prozent war die Haltestelle in der Nähe wichtig, diese Personen sind wegen eines Wohnungs- oder Arbeitsplatzwechsels oder infolge des Ausbaus des Öffentlichen Verkehrs zu Umsteigern geworden, erläutert der VCÖ. für 54 Prozent häufige Verbindungen und für 52 Prozent ist die Umweltfreundlichkeit der Öffis ein wichtiges Motiv. Interessant: Immerhin jeder fünfte Umsteiger gab an, keine Freude mehr am Autofahren zu haben.

"Die Ausweitung des Angebots und nicht der Preis der Fahrkarten ist der zentrale Schlüssel, um mehr Menschen für den Öffentlichen Verkehr zu gewinnen. Es braucht in Österreich ein Lückenschlussprogramm für den öffentlichen Verkehr, mehr Verbindungen auf bestehenden Strecken sowie eine optimale Abstimmung von Bahn und Bus", fordert VCÖ-Experte Gansterer den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes und einen bundesweiten Taktfahrplan nach Schweizer Vorbild.

Wie wichtig diese Maßnahmen sind, zeigen die Hauptgründe der Österreicher, nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren: Neben der mangelnden Flexibilität sind es die Länge der Fahrzeit, lange Wartezeiten beim Umsteigen und zu wenig Verbindungen. Der VCÖ fordert mehr Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. "Die Zeit des billigen Erdöls ist vorbei. Um der Bevölkerung eine leistbare Mobilitätssicherung zu garantieren, braucht es ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz", so VCÖ-Experte Gansterer. Zudem sind die Gemeinden gefordert, die Zersiedelung zu stoppen und eine Raumordnung der kurzen Wege zu fördern.

 

 

 

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