Konzept zu Tunnelsicherheit für 2013 bis 2018

 

erstellt am
21. 02. 13
14.00 MEZ

Bures: Tauerntunnel ist sicherster Tunnel in ganz Europa
Bis 2018 werden weitere 1,5 Milliarden Euro in Tunnelsicherheit investiert
Wien (sk) - In einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten Verkehrsministerin Doris Bures und die beiden Vorstandsdirektoren der ASFINAG Alois Schedl und Klaus Schierhackl am 21.02. das Konzept zu Tunnelsicherheit für 2013 bis 2018 vor. Bures betonte dabei die hervorragenden Tunnelsicherheitsstandards des hochrangigen Straßennetzes in Österreich: "Der Tauerntunnel ist Europameister, was Sicherheitsstandards betrifft. Wir möchten all unsere Tunnel zu Europameistern machen."

Bures betonte, dass ihr das Thema Verkehrssicherheit ganz besonders am Herzen liege. "Wir können aber nicht einfach einen Lichtschalter umlegen und dann hat sich die Situation verbessert. Es braucht immer wieder neue Maßnahmen unter Einbindung neuer Technologie, um die gesamte Verkehrssicherheit zu verbessern", führte die Verkehrsministerin aus. Das Ziel sei die Zahl der Toten bis 2020 zu halbieren. 2011 starben 523 Menschen auf Österreichs Straßen. "Das ist zwar ein historischer Tiefstand, aber jeder tödlich Verunglückte ist einer zu viel", sagte Bures. Besonders im hochrangigen Straßennetz und speziell in Tunneln hätten Unfälle sehr schnell dramatische Auswirkungen, erinnerte Bures auch an den schlimmen Unfall im Tauerntunnel vor 14 Jahren.

Das Tunnelsicherheitsprogramm bringt seit diesem Unfall klare Erfolge. Der Tauerntunnel wurde mit einer zweiten Röhre und vielen weiteren Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet. "Heute ist er der sicherste Tunnel Europas", betonte Bures. Alle neugebauten Tunnel sind auf dem selben Niveau. Die bestehenden werden umgerüstet, um genauso sicher zu werden wie der Tauerntunnel. "Bis 2018 nehmen wir 1,5 Milliarden Euro allein für die Tunnelsicherheit in die Hand. Über 80 Tunnel werden in diesem Zeitraum sicherer werden", führte die Ministerin aus. Besonders wichtig sei es, die Tunnel mit zweiten Röhren auszustatten.

Bures betonte in diesem Zusammenhang vor allem den Einsatz von neuen Technologien: "Die Tunnel haben Augen und Ohren. Kameraüberwachungssysteme sind selbstverständlich. In unseren Tunneln werden aber auch Geräusche erfasst, um noch schneller reagieren zu können. Oft entscheiden Sekunden über Leben und Tod." Nach einem Pilotprojekt werden diese Technologien nun breiter eingesetzt. Ein zweites wichtiges Projekt seien die Thermoscanner, die Brände bei großen Fahrzeugen verhindern sollen. "Bei der Einfahrt in den Tunnel werden Busse und LKW auf ihre Temperatur gescannt. Zeigt der Scanner an, dass sie überhitzt, sind wird das Fahrzeug gestoppt. Über 300 Fahrzeuge wurden auf diese Art und Weise an der Einfahrt in einen Tunnel gehindert", erklärte Bures.

Abschließend betonte die Verkehrsministerin noch einmal die Wichtigkeit der Tunnelsicherheitsprogramme in Österreich: "Es geht darum, menschliches Leid hintan zu halten. Deswegen investieren wir mit der ASFINAG viel Geld in die Sicherheit des hochrangigen Straßennetzes und speziell in Tunnel. Wir wollen mit allen Tunneln Europameister in Verkehrssicherheit werden. Durch den Export dieser Technologie haben wir einerseits einen wirtschaftlichen Erfolg, andererseits sorgt Technologie 'Made in Austria' für mehr Sicherheit in ganz Europa."


 

ASFINAG: 1,5 Milliarden Euro für noch mehr Verkehrssicherheit in Österreichs Tunnelanlagen
81 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 270 Röhrenkilometer werden bis 2018 noch sicherer
Wien (asfinag) - Das ASFINAG-Tunnelsicherheitsprogramm 2013 bis 2018 wurde heute von Bundesministerin Doris Bures und den ASFINAG Vorständen Alois Schedl und Klaus Schierhackl vorgestellt. In den nächsten sechs Jahren investiert die ASFINAG 1,5 Milliarden Euro und bringt damit zusätzlich 81 Tunnel auf den höchsten Stand der Sicherheitstechnik. Die Maßnahmen reichen dabei vom Aus- und Neubau über die Modernisierung. …"81 Tunnelanlagen werden von uns in den kommenden sechs Jahren in Angriff genommen", präzisiert ASFINAG-Vorstand Alois Schedl. "Und dabei greifen wir auch auf österreichische Innovationen zurück", ergänzt ASFINAG-Vorstand Klaus Schierhackl.

Den Erfolg von Investition und Innovation sieht man auch bei der jährlichen Unfallstatistik. Seit 2001 geht die Zahl der tödlichen Unfälle auf den Autobahnen und Schnellstraßen zurück. Waren es 2001 noch 179 Menschen, die bei einem Verkehrsunfall auf einer Autobahn ihr Leben verloren, so weist die Statistik 2012 mittlerweile noch 61 Todesopfer aus.

Sicherste Tunnel mit Verkehrsüberwachung rund um die Uhr In Österreich gibt es die sichersten Tunnelanlagen, das ist das Ziel. Knapp vier Milliarden Euro wurden seit 2001 bereits in die Erhöhung der Sicherheit der Tunnel investiert. Dazu kommt eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung in den neun Überwachungszentralen sowie in der zentralen ASFINAG-Verkehrssteuerung. Jede Überwachungszentrale ist 365 Tage im Jahr durchgehend immer mindestens zwei Mitarbeiter im Einsatz. Insgesamt kann bereits derzeit auf 4530 Verkehrskameras zugegriffen werden, 3250 davon sind in Tunnelanlagen montiert. Ein Ausbau auf insgesamt 6000 Verkehrskameras erfolgt bis 2015.

Bis 2018 hat die ASFINAG weitere 81 Tunnel im Programm Die Tunnelsicherheit ist in den kommenden Jahren somit weiterhin ein besonderer Schwerpunkt der ASFINAG. Das Tunnel-Sicherheitsprogramm bis 2018 ist daher entsprechend umfangreich. 150 Tunnel betreibt und wartet die ASFINAG. 270 Tunnelkilometer werden damit in Summe in Angriff genommen. Durch den Bau zweiter Röhren, Generalsanierungen oder der Erhöhungen der Sicherheitsausstattungen.

Von Tunnelohren bis zur Sprühnebelanlage Beim Tunnelsicherheits-Programm setzt die ASFINAG auch stark auf österreichische Innovationen.

Thermoscanner
Seit dem Start im Mai 2012 wurden bis Februar 2013 mehr als 300 überhitzte Schwerfahrzeuge vor dem Karawankentunnel zum Abkühlen ausgeleitet. Das System - Spezialkameras scannen Fahrzeuge auf überhitzte Teile wie etwa Bremsen, Turbolader oder auch Motor - kommt jetzt auch bei anderen Tunnelanlagen zum Einsatz, fixiert ist ein derartiges Thermoportal bereits beim Arlbergtunnel, weitere sind noch geplant.

"Tunnelohren" Akustiksystem AKUT
Dabei nehmen Spezialmikrofone die Tunnelgeräusche auf, bei untypischen Geräuschen (etwa: quietschende Reifen, zuschlagende Autotüren, menschliche Stimmen) wird in der Überwachungszentrale Alarm geschlagen - und das schneller als durch Video oder andere Sicherheitsausrüstungen. Der Einsatz bei weiteren Tunnelanlagen wird ebenfalls bereits geprüft.

Sprühnebelanlage
Eine Besonderheit kommt auch beim Citytunnel auf der A 14 Rheintal Autobahn bald zum Einsatz. Dort wird bis Oktober 2014 eine Hochdruck-Sprühnebelanlage installiert, um den Brandschutz im absoluten "worst case" zu garantieren. Die Anlage kann 90 Minuten lang mit Sprühnebel den Brand bekämpfen, ein eigenes Reservoir speichert dafür 400 Kubikmeter Wasser.

Tunnelsicherheitsgesetz als Motor für Investition und Innovation
Bis April 2019 müssen laut Straßentunnelsicherheitsgesetz (STSG) sämtliche Tunnel mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 20.000 Kfz pro Tag (15-Jahres-Prognose) mit einer zweiten Röhre ausgestattet sein. Bei geringerer Verkehrsfrequenz ist ein ausreichender Fluchtweg vorgeschrieben. Der Tauerntunnel, der Katschbergtunnel (jeweils A 10), der Ganzsteintunnel (S 6 in der Steiermark), der Pfändertunnel (A 14 in Vorarlberg) oder auch der Roppenertunnel (A 12 in Tirol), wurden aus diesem gesetzlichen Titel bereits mit zweiten Röhren ausgestattet. In Bau ist derzeit die zweite Röhre beim Bosrucktunnel (A 9 zwischen Oberösterreich und der Steiermark). Die ASFINAG wird aber nicht nur diesen gesetzlichen Anforderungen gerecht, sondern legt bei allen Tunneln Augenmerk darauf, dass diese den höchsten Standards entsprechen und investiert daher darüber hinaus in zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

Weitere Sicherheitsprojekte
Auf den technisch neuesten Stand gebracht und/oder den Anforderungen des Straßentunnelsicherheitsgesetzes angepasst werden zum Beispiel noch: Plabutschtunnel auf der A 9 (2017/2018 um 34 Millionen Euro), Selzthal-, Walder- und Pretallerkogeltunnel auf der A 9 (bis 2018 um gesamt 34 Millionen Euro), Lainberg- und Noitzmühle auf der A 8 (um gesamt 24,7 Millionen Euro), die Tunnel Hirschstetten und Stadlau auf der A 23 (Anfang 2014 bis Ende 2015 um 23,5 Millionen Euro), Oswaldibergtunnel auf der A 10 (Mitte 2015 bis Ende 2016 um 18,5 Millionen Euro), Ottsdorftunnel auf der A 9 (um 11,8 Millionen Euro) und beide Gratkorntunnel auf der A 9 (2018 um etwa 8 Millionen Euro), sowie der Tunnel Rannersdorf auf der S 1 (um 11,8 Millionen Euro).

http://www.asfinag.at

     

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin
"Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl
finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at