Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar

 

erstellt am
01. 03. 13
14.00 MEZ

 Hundstorfer: Anstieg der Arbeitslosigkeit erstmals seit Sommer des Vorjahres verlangsamt
Noch zu früh für Entwarnung - Österreich nach wie vor geringste Arbeitslosigkeit in Europa - erstmals über 3,3 Mio. Beschäftigte in einem Februar
Wien (bmask) - Mit 326.401 Arbeitslosen (+16.337 oder +5,3 Prozent) und 77.605 SchulungsteilnehmerInnen (+7.209 oder +10,2 Prozent) hat sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit erstmals seit August 2012 verlangsamt, berichtet Sozialminister Rudolf Hundstorfer angesichts der Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar. Weiterhin hat Österreich mit 4,9 Prozent die geringste Arbeitslosigkeit in der EU und liegt bei der Jugendarbeitslosigkeit hinter Deutschland an zweiter Stelle. Die Beschäftigung steigt wieder etwas stärker als zuletzt. Mit 3.321.000 aktiv Beschäftigten waren erstmals in einem Februar mehr als 3,3 Mio. Menschen in Österreich beschäftigt - das ist ein Plus von 27.000 Arbeitsplätzen. Beinahe ein Drittel der als arbeitslos gemeldeten Menschen - ca. 97.000 - haben bereits eine Einstellzusage und beginnen heute oder in den nächsten Wochen ihre neue Tätigkeit. "Es ist aber zu früh um von einer Trendwende zu sprechen: die Zahl der offenen Stellen sinkt um knapp zehn Prozent. Trotz der üblichen Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt und trotz weiterer Beschäftigungsgewinne muss auch in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gerechnet werden", so Hundstorfer.

"Bevor sich Europa nicht aus dem seit fast fünf Jahren anhaltenden Finanzkrise, Wirtschaftskrise, steigender Staatsverschuldung und Sparpaketen lösen kann, wird auch die exportabhängige österreichische Wirtschaft nicht genügend Arbeitsplätze schaffen können um die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu senken", unterstrich der Sozialminister. Mit dem Beschluss der europäischen Jugendgarantie nach österreichischem Vorbild sei gestern jedoch ein wichtiger Schritt und ein deutliches erstes Zeichen an die jungen Menschen in Europa gesetzt worden. "Jetzt müssen die Mitgliedsstaaten die nötigen Schwerpunkte in ihrer Politik setzen und die notwendigen Mittel in die Hand nehmen", betonte der Minister.

Männer (+6 Prozent) sind von der steigenden Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Frauen (+3,9 Prozent). Bei Jugendlichen (+3,5 Prozent) steigt die Arbeitslosigkeit ebenfalls unterdurchschnittlich. Bei den 15-19-jährigen geht die Arbeitslosigkeit sogar um 4,3 Prozent zurück und es gibt auch weniger Lehrstellensuchende (-3,7 Prozent). "Die Ausbildungsgarantie der Bundesregierung funktioniert. Qualifikation ist nach wie vor der wichtigste Schlüssel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Fast die Hälfte aller Arbeitslosen verfügt maximal über einen Pflichtschulabschluss. Ein Fachkräftemangel lässt sich aus den Arbeitsmarktdaten hingegen nicht herauslesen, da auch bei den Hochqualifizierten - wenn auch auf niedrigem Niveau - die Arbeitslosigkeit steigt. Den mit Abstand stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnen übrigens AbsolventInnen eines Bakkalaureatsstudiums mit +39,4 Prozent. Ein Zeichen, dass Bachelors von der Wirtschaft nicht sehr stark nachgefragt werden", sagte der Sozialminister.

Im Westen Österreichs ist die Arbeitsmarktentwicklung etwas besser: in Tirol (+1,9 Prozent) Vorarlberg (+2,2 Prozent) und Salzburg (+3,8 Prozent) steigt die Arbeitslosigkeit am wenigsten an. Auch Wien (+4,3 Prozent und die Steiermark (+4,8%) verzeichnen einen unterdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit gibt es in Oberösterreich (+8,6 Prozent), allerdings ist die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich nach wie vor gering. Kärnten hat mit 6,5 Prozent nicht nur den zweithöchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit, Kärnten war zuletzt auch das einzige Bundesland mit sinkender Beschäftigung. Die traditionell schwache Wirtschaftsstruktur Kärntens wird durch die Rezession in Italien zusätzlich belastet. Auch Niederösterreich (+6,2 Prozent) und das Burgenland (+6,2 Prozent) verzeichnen einen überdurchschnittlich starken Anstieg der Arbeitslosigkeit.


 

Kickl: Rekordarbeitslosigkeit zeigt Versagen der Regierung
Förderung heimischer Arbeitskräfte statt Zuzug
Wien (fpd) - "Die aktuelle Rekordarbeitslosigkeit zeigt das völlige Versagen der rot-schwarzen Bundesregierung drastisch auf. 404.006 Arbeitslose im eigenen Land und das einzige Problem von SPÖ und ÖVP ist, wie sie weitere Ausländer mit der rot-weiß-rot Karte ins Land bringen können", kritisiere der freiheitliche Generalsekretär NAbg Herbert Kickl die an der Realität vorbei gehende Arbeitsmarktpolitik der Regierung.

Nicht nur, dass die Kriterien für die rot-weiß-rot Karte aufgeweicht werden sollen, drohe ein weiterer Schock für den Arbeitsmarkt mit der Öffnung für Rumänen und Bulgaren ab 2014, warnte Kickl, der eine sofortige Aussetzung der Öffnung forderte. "Die Probleme am Arbeitsmarkt lassen sich nicht mit Zuzug und Erleichterungen für den Erwerb von Arbeitsgenehmigungen lösen, sondern mit dem genauen Gegenteil dessen", so Kickl.

Weiters müsse die Bundesregierung eine Joboffensive starten und das Geld, welches derzeit sinnlos nach Brüssel verschenkt werde, oder für fragwürdige Subventionen linker Vereine aufgewendet werde, zur Ankurbelung des heimischen Arbeitsmarktes einsetzen, forderte Kickl. Ebenso müsse eine Entbürokratisierungsoffensive gestartet werden um Menschen den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern, so Kickl. Offenbar sei für die rot-schwarze Bundesregierung jeder Selbständige ein Opfer, den es gelte mit möglichst absurden Vorschriften an seiner Selbständigkeit zu hindern, schilderte Kickl seinen Eindruck der aktuellen Situation.

Hier sei der Gesetzgeber aufgefordert die ganzen Gesetze, Verordnungen und Erlässe auf ihre Sinnhaftigkeit hin zu überprüfen und dabei radikal auszumisten, so Kickl. "Wenn schon ein einfacher Maroni-Bratstand 21 Genehmigungen von unterschiedlichen Magistratsabteilungen braucht, dann hört sich der Spaß auf", so Kickl. Abgesehen davon würden diese oft sinnfreien Vorschriften ein Heer an Beamten binden, die diese zu überprüfen hätten, ohne einen produktiven Beitrag zur Volkswirtschaft zu leisten, zeigte Kickl auf.

"Wenn für Rot und Schwarz 404.006 Arbeitslose noch immer nicht genug sind um endlich aufzuwachen und Politik für die Österreichischen Arbeitnehmer zu machen, dann kann nur mehr eine Abwahl diese Verliererkoalition im Herbst die Lösung des Problems sein", zeigte sich Kickl zuversichtlich, dass der freie Markt der Wähler das Überangebot an unfähigen SPÖ- und ÖVP- Politikern regulieren wird.


 

Bucher: Zustände wie in Griechenland und Spanien müssen in Österreich verhindert werden!
Situation in Kärnten besonders dramatisch - BZÖ-Bündnisobmann präsentiert Maßnahmenpaket
Wien/Klagenfurt (bzö) - "Die Arbeitslosigkeit steigt immer höher an und SPÖ-Sozialminister Hundstorfer lehnt sich weiter zurück und tut so, als wäre alles in Ordnung. Wenn die rot-schwarze Bundesregierung nicht sofort Maßnahmen zur Konjunkturbelebung und Entlastung der Bürger setzt, dann drohen uns in Österreich in Zukunft Zustände wie in Spanien oder Griechenland. Das muss mit allen Mitteln verhindert werden", so BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher zum Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Besonders dramatisch sei in diesem Zusammenhang der Rückgang der offenen Stellen um 10 Prozent. "326.400 Arbeitslosen stehen nur 24.757 offene Stellen gegenüber. Insbesondere der enorm hohe Anstieg der Arbeitslosigkeit in Gesundheits- und Sozialberufen zeigt den Ernst der Lage am Arbeitsmarkt", so Bucher, der die rot-schwarze Bundesregierung zum Handeln auffordert.

Am schlimmsten sei die Situation am Kärntner Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit sei dort im Bundesländervergleich am zweihöchsten, nämlich um 6,5 Prozent gestiegen. "Über 29.000 Kärntnerinnen und Kärntner sind arbeitslos und FPK, SPÖ und ÖVP haben nichts anderes zustande gebracht, als zu streiten und im Korruptionssumpf zu versinken. Das muss sich nach der Wahl am Sonntag ändern. Die Bevölkerung hat sich Politiker verdient, die Maßnahmen setzen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen", betont der BZÖ-Spitzenkandidat.

Bucher verweist in diesem Zusammenhang auf sein Maßnahmenpaket gegen Arbeitslosigkeit: Betriebskredite für Unternehmen nach Südtiroler Vorbild, 1.200 Euro Handwerkerbonus, neue Betriebsansiedelungsoffensive, Bildungsoffensive.


 

 Schatz: Erhöhung des Arbeitslosengeldes dringend notwendig
Investitionen in Zukunfts-Jobs bringen zusätzliche Einnahmen und stärken den Wirtschaftsstandort
Wien (grüne) - "Was genau hindert Minister Hundstorfer daran, die Schlussfolgerung aus seiner eigenen Analyse zu ziehen und in Zeiten schwacher Konjunktur die Inlandsnachfrage zu stärken?", fragt sich Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen. "Die höchste Arbeitslosenzahl in der Geschichte der Zweiten Republik ist erschreckend, aber der Verweis des Ministers auf die Weltwirtschaft, die erst in Fahrt kommen müsse, ist nur die halbe Wahrheit", meint Schatz. Die Grünen schlagen, wie viele WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen auch, den Ausbau von Beschäftigung in Zukunftsbranchen wie etwa Bildung, Erwachsenenbildung, Umwelt, Pflege und Betreuung, Kultur und Wissenschaft vor. Das kostet zuerst einmal Geld, bringt aber vom Export unabhängige Beschäftigung und in der Folge ein Mehrfaches an Steuer- und Beitragseinnahmen und stärkt den Wirtschaftsstandort."

Darüber hinaus meint Schatz, dass eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes dringend notwendig ist: "Österreich hat das zweitniedrigste Arbeitslosengeld der EU. 83 Prozent der Leistungen liegen unter der Armutsgefährdungsschwelle. Da muss etwas passieren." Absurd ist es, wenn der Minister auf zehn Jahre alte Durchhalteparolen aus Bartensteins Propagandaabteilung setzt: "Der Verweis auf die `Verlangsamung des Anstiegs der Arbeitslosenzahlen' ist nicht hilfreich, sondern für die betroffenen Menschen nur verletzend", sagt Schatz.


 

Lugar: Handeln statt Reden!
Österreich braucht Reformen und Budgetmittel für neue Arbeitsplätze
Wien (str) - "Der drastische Anstieg der Arbeitslosenzahlen zeigt, dass die Wirtschaftskrise noch lange nicht überwunden ist. Es ist höchste Zeit, dass die Regierung endlich handelt, statt immer nur zu reden und zu versprechen", kommentiert Team Stronach Obmannstellvertreter Robert Lugar die aktuelle Arbeitslosenstatistik. "Die Regierung muss endlich ihre Hausaufgaben machen und umgehend eine Verwaltungs- und eine Gesundheitsreform in Angriff nehmen, denn Österreich braucht dringend einen Spielraum im Budget ", mahnt Lugar.

"406.000 Arbeitslose - das entspricht der Einwohnerzahl von Salzburg und Graz zusammen - sind in Österreich ohne Job. Da brennt wirklich der Hut! Denn die internationalen Sparprogramme beginnen zu greifen, es gibt deutlich weniger Investitionen - und das trifft auch unsere Wirtschaft hart", so Lugar. "Wir brauchen Reformen, wir brauchen dringend Geld für Investitionen, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen!", verlangt Lugar. "SPÖ und ÖVP müssen umgehend die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Budgetmittel frei werden, um den Menschen im Land wieder mehr Arbeitsplätze und damit wieder eine Zukunftsperspektive bieten zu können", so Lugar.


 

 Tumpel verlangt Volldampf bei Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
Wien (akS) - Auch wenn die Legislaturperiode bald endet und Wahlen vor der Tür stehen, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit duldet keinen Aufschub, fordert AK Präsident Herbert Tumpel. Der negative Trend auf dem Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort. Zwar hat die Regierung mit der Reform der Kurzarbeit, der Bildungskarenz, der Bildungsteilzeit oder mit dem Fachkräftestipendium einen guten Anfang gemacht. "Aber da muss mehr Tempo und auch mehr Phantasie bei den Maßnahmen hinein", verlangt Tumpel insbesondere eine offensive Investitionsstrategie. Als Beispiele führt Tumpel den Ausbau der Kinderbetreuung und des Pflegebereiches an. Der AK Präsident fordert aber auch mehr Mittel für den sozialen Wohnbau. "Das bringt leistbare Wohnungen und hohe direkte und indirekte Beschäftigungseffekte. Auch Investitionen in der Sozialpolitik rechnen sich, mit hohen Beschäftigungseffekten und durch eine dauerhafte Entlastung der öffentlichen Budgets. Denn wo Arbeit ist, fließen auch Steuern", sagt Tumpel.

Die schwierige Arbeitsmarktlage wird speziell die Geringqualifizierten treffen. Sie brauchen besondere Angebote der Aus- und Weiterbildung wie etwa Maßnahmen die zu einem Abschluss führen, Laufbahnberatung oder Anerkennung informell erworbener Kompetenzen. Einmal mehr weist Tumpel darauf hin, dass das Bonus-Malus-System für die Beschäftigung Älterer nach wie vor offen ist: "Die Unternehmen müssen endlich ihrer Pflicht nachkommen, auch älteren Arbeitsuchenden echte Jobchancen zu geben und auf die Gesundheit ihrer Beschäftigten Bedacht nehmen."


 

 Oberhauser: Arbeitslosigkeit steigt, Überstunden explodieren
Arbeit gerechter verteilen, in Pflege und Kinderbildung investieren
Wien (ögb) - Im Februar waren insgesamt 404.006 Personen in Österreich arbeitslos oder in Schulungen - um 6,2 Prozent mehr als im Februar 2012. "Auch wenn da die schnee- und kältebedingt hohe Saisonarbeitslosigkeit sicher eine Rolle spielt, dürfen wir nicht die Augen verschließen, sondern müssen das Problem grundsätzlich angehen: Mit einer gerechteren Verteilung der Arbeit, denn auf der einen Seite steigt die Arbeitslosigkeit, auf der anderen Seite werden von den Beschäftigten immer mehr Überstunden gefordert", sagt ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser.

Allein im dritten Quartal 2012 haben Österreichs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer laut Statistik Austria fast 17 Millionen Über- und Mehrstunden ohne Abgeltung erbracht. Das ist ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Durch verstärkte Kontrollen der Arbeitszeitaufzeichnungen muss dafür gesorgt werden, dass geleistete Überstunden auch bezahlt werden. Das weitere Ziel muss aber sein, die Zahl der Überstunden an sich zu reduzieren, damit mehr Menschen Arbeit finden", fordert Oberhauser. Eine Möglichkeit wäre ein Zuschlag von einem Euro, den die Arbeitgeber pro Überstunde zahlen müssten.

Pflege und Kinderbildung schaffen Arbeitsplätze
Oberhauser fordert mehr Investitionen in Kinderbildung und Pflege: "Die rechnen sich doppelt, denn erstens entstehen dadurch direkt Arbeitsplätze, und zweitens würden diejenigen Frauen entlastet, die Kinder erziehen oder Verwandte pflegen. Diese Frauen könnten dann Vollzeit arbeiten gehen - und zwar in Berufen, die ihrer Qualifikation entsprechen." Dadurch steigt die Kaufkraft, was wiederum die Wirtschaft ankurbelt, Arbeitsplätze schafft und das Steuer- sowie Sozialversicherungsaufkommen erhöht.


 

 Neumayer: Industriestandort Österreich braucht attraktives Zuwanderungsmodell und Arbeitszeitflexibilisierung
Rot-Weiß-Rot-Karte weiterentwickeln - Faktor Arbeit entlasten - Arbeitszeitflexibilisierung umsetzen

Wien (OTS/PdI) - "Wir befinden uns nach wie vor in einer konjunkturell schwierigen Wirtschaftslage. Trotzdem konnte die Zahl der aktiv unselbständig Beschäftigten im Februar 2013 um 27.000 Personen weiter leicht auf insgesamt 3,3 Millionen Menschen gesteigert werden. Sehr erfreulich ist, dass gerade bei den älteren Arbeitslosen seit dem Vorjahr eine positive Entwicklung stattgefunden hat", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Christoph Neumayer, anlässlich der heute, Freitag, veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. Laut AMS waren von den mehr als eine halbe Million Menschen, die im Vorjahr wieder eine Arbeit gefunden haben, jede bzw. jeder Siebte bereits älter als 50 Jahre. Zudem ist auch bei den Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat ein Rückgang der beschäftigungslosen Personen um 6.656 Personen zu verzeichnen, wenngleich die Zahl von Personen ohne Job in Österreich nach wie vor mit 404.006 hoch ist. Europaweit weist Österreich aber nach wie vor die geringste Arbeitslosenquote auf.

"Um langfristig hohe Beschäftigung in Österreich zu sichern sind flexiblere Rahmenbedingungen - vor allem auch im Bereich der Arbeitszeit - ein Muss", betonte Neumayer. In einer globalisierten Welt würden Unternehmen die Möglichkeit benötigen, auf schwankende Auftragseingänge flexibel und unbürokratisch reagieren zu können. Um einen Anstieg bei der Beschäftigung in Österreich zu erzielen, müsse zudem die Belastung des Faktors Arbeit verringert werden. Finanzielle Spielräume für eine Senkung der Lohnnebenkosten bestünden derzeit insbesondere beim Unfallversicherungsbeitrag und beim Beitrag zum Familienlastenausgleichsfonds.

Handlungsbedarf bestehe auch bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. "Die demografische Entwicklung zeigt uns, wie wichtig es zukünftig sein wird, gut ausgebildete Personen für Österreich zu gewinnen. Vor allem im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich tun sich die Betriebe schwer, passende Arbeitskräfte zu finden", so der IV-Generalsekretär. "Wir brauchen einen Abbau bürokratischer Hürden über eine Verfahrensbeschleunigung bis hin zur Einbeziehung der Bachelor-Absolventen in die Rot-Weiß-Rot-Karte. Der Bachelor-Abschluss ist eine qualitativ hochwertige Ausbildung und die in Österreich studierenden Personen sind sehr gut integriert. Es ist nicht nachvollziehbar, dass wir diesen Menschen zwar die Ausbildung finanzieren, aber keinen Zugang zu einer Beschäftigung anbieten können und dadurch das Knowhow ins Ausland abfließen lassen", betonte Neumayer. Die Industrie plädiere zudem dafür, die Bezugsgrenzen in der Höhe von rund 2000 Euro brutto zu überdenken. "Die Rot-Weiß-Rot-Karte wird sich durchsetzen und Österreich einen guten Dienst erweisen. Wir fordern aber das Modell den Erfordernissen der Praxis und des Arbeitsmarkts anzupassen", so Neumayer.

 

 

 

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