Töchterle: Laufende Verbesserung der
 Rahmenbedingungen für Studierende

 

erstellt am
01. 03. 13
14.00 MEZ

Präsentation des Berichts „Studiensituation“ mit Martin Unger (IHS) – Studierenden-Ombudsmann Leidenfrost informierte über unterstützende Angebote für Studierende
Wien (bmwf) - Im Rahmen der vom Institut für Höhere Studien (IHS) durchgeführten Studierenden-Sozialerhebung wurde die Studiensituation in einem Zusatzbericht in ihren vielen Facetten näher beleuchtet – von Studienmotiven über die Studiergeschwindigkeit bis hin zur Studienzufriedenheit. „Wir arbeiten laufend an verbesserten Rahmenbedingungen für Studierende – das reicht von gezielten Infrastrukturinvestitionen über Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuungsrelationen bis hin zu einer maßgeschneiderten Studienförderung sowie Beratungs- und Informationsangeboten“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle bei der gemeinsamen Präsentation des Berichts mit Studienautor Mag. Martin Unger vom Institut für Höhere Studien (IHS). Auf verschiedene Aspekte der bestmöglichen Unterstützung von Studierenden ging Dr. Josef Leidenfrost, MA, ein. Er ist Leiter der nunmehr seit einem Jahr bestehenden Ombudsstelle für Studierende und lieferte einen ersten Erfahrungsbericht sowie Informationen über das umfassende Angebot der weisungsfreien Ombuds-, Informations- und Serviceeinrichtung.

Die zu Jahresende mit allen Universitäten abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen sind aus Sicht des Ministers ebenso ein Schritt in Richtung verbesserte Rahmenbedingungen, bringen sie doch zahlreiche Maßnahmen wie etwa Verbesserungen in der Infrastruktur und Laborausstattung, zusätzliche EDV-Plätze, neue E-Learning-Angebote, vermehrter Einsatz von Studienassistenten, Evaluierungen von Lehrveranstaltungen etc. Auch die Studienplatzfinanzierung trägt zur Verbesserung der Studienbedingungen bei. Mit kommendem Wintersemester beginnt die Testphase in fünf stark nachgefragten Studienfeldern, wo es künftig mehr Personal sowie eine Kapazitätsregelung gibt. „Die Verbesserung der Betreuungsrelationen ist ein zentrales Ziel – während Studierende an Fachhochschulen großteils zufrieden sind, haben wir in gewissen Fächern an den Universitäten noch Aufholbedarf“, so Töchterle. Das Ministerium setzt auch weiterhin auf Studienberatung, zuletzt mit dem flächenmäßigen Ausbau der Maturant/innenberatung in allen Bundesländern: „Eine gute Beratung ist eine zentrale Voraussetzung für den erfolgreichen Beginn eines Studiums und soll auch dazu beitragen, die Verbindlichkeit des Studierens zu erhöhen.“

Zentrale Aspekte des Berichts „Studiensituation“
Studienautor Mag. Martin Unger, Institut für Höhere Studien (IHS): „Der Bericht zur Studiensituation verdeutlicht die großen Unterschiede im Hochschulsystem. Fast 30% der Studierenden nehmen inzwischen ein Studium auf, weil sie sich beruflich weiter- oder umbilden wollen, ebenfalls knapp 30% begannen ihr Studium aus keinem besonderen Grund oder wollten es „mal ausprobieren“. Die Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten des Studiums unterscheidet sich stark zwischen den Hochschulen und Studienfächern. Der Studienfortschritt wiederum hängt vor allem von den Rahmenbedingungen an den Hochschulen und dem Ausmaß der studentischen Erwerbstätigkeit ab. Studieninteressierte sollten sich daher vorab gut informieren, wo sie die für ihre Interessen am besten geeigneten Studienbedingungen vorfinden.“


Zentrale Aspekte des Zusatzberichts „Studiensituation“:

  • Studienmotive: Befragte Studierende im Erststudium (BA und Diplom) studieren in erster Linie wegen des Interesses am Fach. Die nächstwichtigsten Studienmotive sind, bessere Chancen am Arbeitsplatz sowie gute Einkommensmöglichkeiten nach dem Abschluss zu haben.
  • Bei der Studienzufriedenheit zeigt sich:
  • Studierende sind im Schnitt mit ihrem Umgang untereinander (74% sehr oder eher), mit der inhaltlichen Ausrichtung ihres Studiums (70%) und der Ausstattung der Bibliotheken (65%) am zufriedensten. Am unzufriedensten zeigen sie sich mit der Förderung von interdisziplinärem Wissen (40%), dem Praxisbezug, der Verfügbarkeit von Lernplätzen und der Vermittlung von sozialen Kompetenzen (je 42%).
  • Der Anteil der Studierenden, die mit der Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse zufrieden sind, liegt mit 53% etwa im Durchschnitt. Während FH-Studierende ihr Studium diesbezüglich überdurchschnittlich oft positiv bewerten, zeigen sich PH-Studierende mit der Einbindung aktueller Forschung von allen Studierenden am unzufriedensten.
  • Gefragt nach den Leistungsnachweisen geben 9% aller befragten Studierenden an, im Wintersemester 2010/11 keine Prüfungen abgelegt oder Zeugnisse erworben zu haben.
  • Bei der Studiergeschwindigkeit sagt rund die Hälfte der Studierenden, das Studium innerhalb der Regelstudiendauer (+0,25 Regelstudiendauer Toleranz) abzuschließen.


Zur Studierenden-Sozialerhebung allgemein: Sie wird als Online-Befragung durchgeführt, an der Studierenden-Sozialerhebung 2011 haben sich rund 44.000 der 300.000 Studierenden an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen beteiligt. Bei den Ergebnissen handelt es sich um Selbstbeschreibungen bzw. Selbsteinschätzungen. Den gesamten Bericht zur „Studiensituation“ finden Sie unter www.sozialerhebung.at.

Rat und Tat für Studierende – ein Jahr Ombudsstelle für Studierende
Die Ombudsstelle für Studierende hat im März 2012 die seit 1997 bzw. in dieser Form seit 2001 bestehende Studierendenanwaltschaft abgelöst und ist im Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz verankert. Dieser Schritt erfolgte im Einklang mit europäischen Entwicklungen im Bereich der Studierendenbetreuung und Wahrung von Studierendenanliegen. Diese Einrichtung für Studierende erfüllt neben dem Service- und Informationsauftrag die wesentliche Funktion einer Ombudsstelle zur Identifizierung, Nennung und möglichen Behebung von Alltagsproblemen im Studien-, Lehr- Prüfungs-, Service- und Verwaltungsbetrieb im gesamten Tertiärbereich. Sie übt ihre Tätigkeit unentgeltlich und unter Wahrung der Anonymität der Studierenden gegenüber Dritten aus. Gemeinsam mit strategischen Partnern (Österreichische Hochschülerschaft, Universitätenkonferenz, Fachhochschulkonferenz, Österreichische Privatuniversitätenkonferenz) führt die Ombudsstelle Arbeitstagungen zu hochschulischen Themen durch.

Im Vordergrund ihrer Aktivitäten stehen die Vermittlung bei konkreten Anliegen im Einzelfall (z.B. Betreuung, Anerkennung, abweichende Prüfungsmethoden für Behinderte…), die Mithilfe bei der Lösung von Anliegen, die mehrere bis viele Studierende betreffen (Ressourcen, Studienplanumstellungen, Kapazitätsprobleme) sowie bei Querschnittsmaterien (Durchlässigkeit, Studienförderung und Studienrecht, „Bologna-Ziele“).

Die Ombudsstelle für Studierende ist gebührenfrei telefonisch unter 0800 311 650 von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr und per Mail unter
info(at)hochschulombudsmann.at zu erreichen. Weiterführende Informationen sowie elektronische Broschüren (eine davon auch in Braille-Schrift und als Audio-Datei) gibt es unter http://www.hochschulombudsmann.at.

 

 

 

Informationen: http://

 

 

 

 

 

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