Tradition und Innovation in den mykenischen
 Palaststaaten

 

erstellt am
26. 02. 13
14.00 MEZ

Symposium zur Entstehung früher europäischer Staatlichkeit an der ÖAW
Wien (öaw) - Die mykenischen Palaststaaten sind die ersten Staaten, die auf dem europäischen Festland entstanden sind. Da die Entstehung von Staatlichkeit eine der wesentlichen Zäsuren in der menschlichen Gesellschaftsentwicklung ist, kommt den Palaststaaten im mykenischen Griechenland schon deswegen eine weltgeschichtliche Bedeutung zu. Die mykenische Kultur existierte in Mittel- und Südgriechenland von etwa 1700 bis 1100 v. Chr. Von Palastzentren verwaltete Staaten bestanden jedoch nur etwa 200 Jahre, von ca. 1400 bis 1200 v. Chr. Die Abteilung für Ägäische und Mykenische Forschungen des Instituts für Mediterrane und Prähistorische Archäologie an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geht im Rahmen eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums am 1. und 2. März der Frage nach, wie diese Palaststaaten überhaupt entstehen konnten.

Während der Niedergang der mykenischen Palaststaaten seit langem intensiv diskutiert wird, ist der Kenntnisstand über ihre Entstehung noch ganz unzureichend. Mit dem internationalen wissenschaftlichen Symposium „Tradition und Innovation in den mykenischen Palaststaaten“, für das führende Fachwissenschaftler aus Europa und den USA zur Teilnahme gewonnen werden konnten, wird daher wissenschaftliches Neuland betreten.

Eine Beschäftigung mit den mykenischen Palaststaaten ist auch deswegen von Bedeutung, weil sich interessante Analogien zur Gegenwart aufzeigen lassen, die dazu beitragen können, unsere heutigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme besser einzuordnen. So spricht etwa vieles dafür, dass die immer stärker werdende Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums durch eine sehr kleine Elite zu einer strukturellen Schwächung der mykenischen Staaten beitrug. Eine völlig ungleichmäßige Reichtumsverteilung war also bereits im Griechenland des 2. Jahrtausends v. Chr. ein großes gesellschaftliches Problem.

Präsentation spektakulärer Neufunde
Neben der Vorstellung neuartiger Forschungsansätze werden bei dem Symposium auch aufsehenerregende Neufunde präsentiert. So wird die griechische Archäologin Adamantia Vasilogamvrou über einen erst kürzlich entdeckten Gebäudekomplex in der Nähe des antiken Sparta berichten, bei dem es sich um den mykenischen Palast der Landschaft Lakonien handeln dürfte – in der griechischen Sage dem Reich des Königs Menelaos. Die Entführung seiner Frau –der schönen Helena– durch den trojanischen Prinzen Paris war der Anlass für den Trojanischen Krieg, dem wohl berühmtesten Ereignis der griechischen Mythologie.

Symposium “Tradition and Innovation in the Mycenaean Palatial Polities“
1. und 2. März 2013
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Sitzungssaal
Dr. Ignaz Seipel-Platzt 2, 1010 Wien
Das Programm finden Sie hier >

 

 

 

Informationen: http://www.oeaw.ac.at

 

 

 

 

 

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