Sima gratuliert den vier GewinnerInnen des
 Umweltpreises der Stadt Wien 2013

 

erstellt am
26. 02. 13
14.00 MEZ

Mit cleveren Ideen mehr für die Umwelt tun und weniger Betriebskosten ausgeben!
Wien (rk) - Ein gemeinnütziger Service-Betrieb, der sich für reparaturfreundliche Elektrogeräte einsetzt, ein modernes Recyclingverfahren zur Herstellung von Milchsäure, ein umweltschonendes Reinigungssystem für Flugzeugtoiletten und ein cleveres Bauprojekt – das sind die vier Projekte, die am Abend des 25.02. mit dem Umweltpreis 2013 der Stadt Wien ausgezeichnet wurden.

"Ich bin von den vielfältigen und spannenden Projekten und Ideen zum Wohle unserer Umwelt und unserer Stadt wirklich begeistert. Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen einmal mehr, dass sich verantwortungsvolles Wirtschaften lohnt – für die Umwelt, die Unternehmen und für Wien", betonte Umweltstadträtin Ulli Sima bei der Verleihung. "Die Würdigung dieser herausragenden Umweltleistungen soll noch mehr Wiener Betriebe zum aktiven Umweltschutz motivieren. Interessierten Unternehmen bietet der ÖkoBusinessPlan, das Umweltservice der Stadt Wien, eine umfassende, geförderte Beratung, nahezu 1.000 Betriebe haben diesen Service bereits genutzt", so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22.

Die Umweltpreise werden jedes Jahr im Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien vergeben. Überreicht wurden sie am gestrigen Abend von Umweltstadträtin Ulli Sima, dem Sektionschef für Allgemeine Umweltpolitik des Lebensministeriums Günter Liebel, Arbeiterkammer-Vizepräsident Rudolf Kaske und dem Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer Wien Helmut Naumann.

Das sind die GewinnerInnen des Umweltpreises 2013
Das Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z leistet wichtige Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit zur "Geplanten Obsoleszenz" – dem programmierten, frühzeitigen Ablaufdatum von Elektrogeräten – und macht auf die ökologischen und ökonomischen Vorteile der Reparatur von Geräten aufmerksam. Gemeinsam mit den SozialpartnerInnen setzt sich der gemeinnützige Betrieb darüber hinaus für eine deutliche Kennzeichnung von langlebigen, reparaturfreundlich konstruierten Neugeräten ein. Das besondere Engagement des Betriebes gegen den Wegwerftrend zum Vorteil der Umwelt und der KonsumentInnen hat die Jury überzeugt.

Das Wiener Start-up-Unternehmen ab&dc innovations GmbH setzt auf die Verwertung industrieller Reststoffe und entwickelte in Kooperation mit dem Institut für Anorganische Chemie der Universität Wien ein innovatives Verfahren, um Milchsäure – u. a. ein in der Pharma- und Kosmetikindustrie gefragter Rohstoff – aus Glycerin herzustellen, einem Neben- bzw. Abfallprodukt der Biodiesel-Industrie. Die neue Entwicklung ersetzt die herkömmliche, kostenintensive Erzeugung auf Basis von Getreide und Zucker. Die Jury war von dem innovativen Ansatz des "Recyclings" begeistert.

Die Austrian Airlines setzen auf "WALICLEAN", ein eigens entwickeltes ökologisches Reinigungssystem für Toilettenleitungen im Flugzeug. Waren bisher aggressive Chemikalien und aufwändige Reinigungsprozeduren notwendig, zirkuliert nun handelsübliche Zitronensäure und warmes Wasser mit Unterdruck durch das Leitungssystem – mit überzeugendem Ergebnis. Die neue Entwicklung, so die Jury, überzeugt in ökonomischer und ökologischer Hinsicht. Die Entsorgung des Spülwassers ist nun völlig problemlos und umweltfreundlich. Gleichzeitig sinken die Kosten für Reinigungsmittel, Personal und Entsorgung.

Der Buntmetallgroßhändler Peter Blau nützt das beim Firmenneubau vorgeschriebene Löschwasserbecken zur Errichtung einer Wärmepumpe, die mittels Sonnenenergie im Winter fürs Heizen, im Sommer zur Kühlung des Bürogebäudes dient. Die technischen Grundlagen wurden in Zusammenarbeit mit Jürgen Loidl von der FH Pinkafeld im Zuge seiner Diplomarbeit erarbeitet. Die Jury würdigte den Ansatz, eine teure technische Notwendigkeit im Sinne des Brandschutzes mit einem ökologischen Konzept zu kombinieren.
Die Jury

Die ausgezeichneten Unternehmen wurden von einer unabhängigen Jury, dem Beirat des ÖkoBusinessPlan Wien, ermittelt. Entscheidend waren dabei Umweltrelevanz, Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit, aber auch soziale und gesellschaftliche Aspekte der eingereichten Projekte. Der Beirat des ÖkoBusinessPlan umfasst ExpertInnen aus der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22, der Wirtschaftskammer Wien/WIFI, dem Lebensministerium, der Arbeiterkammer Wien, dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur Wien, dem ZIT – Die Technologieagentur der Stadt Wien, der MA 36 (Gewerbetechnische Sachverständige) und den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).

Sparen nach Plan – mit dem ÖkoBusinessPlan Wien
Der ÖkoBusinessPlan Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt der ÖkoBusinessPlan Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Fast 1.000 Wiener Betrieben haben bereits einmal oder mehrmals am ÖkoBusinessPlan Wien teilgenommen – das sind knapp 20 Prozent alle aktiven Wiener Betriebe mit mehr als einem/einer MitarbeiterIn.
Jahresbilanz 2012: Soviel haben die "frisch" ausgezeichneten ÖkoBusinessPlan Betriebe erreicht

Allein 2012 haben 154 Wiener Betriebe am ÖkoBusinessPlan Wien teilgenommen und gemeinsam überzeugende Einsparungen erzielt: Die eingesparten Kilometer beim Transport würden für eine ganze Erdumrundung ausreichen. Mit der nicht verbrauchten Energie würden sich 27.500 Haushalte ein Jahr lang versorgen lassen, und mit dem eingesparten CO2 könnten 4.000 Heißluftballons gefüllt werden.

Die Einsparungen der Betriebe 2012 im Detail:
Einsparung Betriebskosten: 2,93 Millionen Euro
Einsparung Trinkwasser: 50.000 Kubikmeter
Einsparung Abfall: 374 Tonnen
Einsparung gefährlicher Abfall: 11 Tonnen
Einsparung Energie: 82,7 GWh
Einsparung Transportkilometer: 40.000 km
Einsparung CO2: 23.8000 Tonnen

Die Energie- und Einsparungsbilanz aller knapp 1.000 Wiener ÖkoBusinessPlan Betriebe wird auf Basis der Vorgabe der Europäischen Kommission errechnet und im Mai 2013 vorliegen.

Der ÖkoBusinessPlan Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo er als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien/WIFI und der Umweltförderung Inland des Lebensministeriums.

 

 

 

Informationen: http://www.oekobusinessplan.wien.at

 

 

 

 

 

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