Internationaler Frauentag im Wien-Haus in Brüssel

 

erstellt am
08. 03. 13
14.00 MEZ

Frauen aus EU-Institutionen diskutieren Gleichstellungspolitik der EU
Brüssel/Wien (rk) - Am 07.03. wurde im Wien-Haus in Brüssel der Internationale Frauentag begangen, bei dem die aktuellen Herausforderungen der Gleichstellungspolitik der EU, aber auch die Wiener Frauenpolitik diskutiert wurden. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Verbindungsbüro der Stadt Wien zur EU und dem Büro Brüssel der Wirtschaftsagentur Wien organisiert. Eingeladen waren deutschsprachige Kooperationspartnerinnen des Wien-Hauses aus den EU-Institutionen, den Regionalbüros, verschiedenen Interessenvertretungen und weiteren Organisationen. Rund 40 Frauen waren der Einladung gefolgt.

Daniela Bankier, Leiterin der Abteilung für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Generaldirektion Justiz der Europäischen Kommission, sprach als Hauptreferentin zu den Herausforderungen für die Gleichstellungspolitik der Europäischen Union sowie über aktuelle Themen, wie etwa den Vorschlag der Kommission für verbindliche Frauenquoten in den Aufsichtsräten von börsennotierten Unternehmen. "Gleichstellung, v.a. im Bereich der Arbeitswelt, ist in der DNA der EU-Verträge angelegt", sagte Bankier, "wir haben inzwischen in diesem Bereich einen sehr gut ausgestalteten Rechtsbereich." Der Europäischen Kommission sei bewusst, dass Gleichstellung aber mehr als nur ein Grundrecht sei, dass es ständig weiterzuentwickeln gelte, "vielmehr muss uns auch klar sein, dass es eine Grundvoraussetzung für Wirtschaftswachstum ist, die Talente und Fähigkeiten von Frauen in der Arbeitswelt zu nutzen." Im Bereich der Quote für Aufsichtsräte läge der EU-Durchschnitt bei 16 Prozent, "wenn wir hier nichts tun, ändert sich das nie."

Brauner: Frauenquote funktioniert - 40 Prozent der Aufsichtsräte der Wiener Stadtwerke sind weiblich
In einem Grußwort von Renate Brauner, Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke, erfuhren die Teilnehmerinnen u.a. davon, dass Frauenförderung in den großen Wiener Wirtschaftsunternehmungen nicht nur rund um den Frauentag Thema, sondern das ganze Jahr lang gelebte Praxis sei. "Erfolgreiches, modernes Management muss die Vielfalt in unserer Stadt, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Kundinnen und der Kunden widerspiegeln – das zeigt sich auch an den Führungsgremien der Wiener Stadtwerke und der Wien Holding", so Brauner. Im gesamten Wiener Stadtwerke-Konzern sind mittlerweile über 40 Prozent der Aufsichtsräte weiblich, bei der Wien Holding und ihren 75 Unternehmen ist jede dritte Position auf Geschäftsführungs- und Aufsichtsratsebene mit einer Frau besetzt. Die Spitzen der beiden Unternehmen sind im Vorstand bzw. der Geschäftsführung bereits 50:50 besetzt. Im Magistrat der Stadt Wien ist es ebenfalls gelungen, die Quote der Abteilungsleiterinnen seit ihrer Einführung von 5 auf über 30 Prozent zu steigern.

Frauenberger: Europa ist für Gleichstellung wichtig
Frauenstadträtin Sandra Frauenberger zeigte sich in ihrem Grußwort erfreut über die Veranstaltung in Brüssel, "der Einsatz für die Gleichstellung von Frauen und Männern darf nicht an der Landesgrenze aufhören, sondern muss ganz im Gegenteil Europa im Fokus haben. Denn wichtige Gleichstellungsziele sind durch den Druck der Europäischen Union besser zu erreichen. Außerdem müssen wir über den Tellerrand blicken und weltweit für Emanzipation und Gleichstellung eintreten. Für mich ist Frauensolidarität grenzenlos." In Wien ist das Thema Verteilungsgerechtigkeit der frauenpolitische Schwerpunkt für 2013. Dazu dienen Maßnahmen wie der Einkommensbericht, die Koppelung der Auftragsvergabe an Frauenförderung und die Sensibilisierungskampagne "4 Wände 4 Hände" für eine partnerschaftliche Aufteilung der Haushaltsarbeit zwischen Frauen und Männer.
Wien-Haus in Brüssel informiert regelmäßig über Wiener Frauen- und Gleichstellungspolitik

Michaela Kauer, Leiterin des Verbindungsbüros informierte über die zahlreichen Aktivitäten zu Frauen- und Gleichstellungsthemen im Jahr 2012, "das unterscheidet uns inzwischen von anderen Regionalbüros in Brüssel, nicht nur, dass wir alljährlich eine Frauentagsveranstaltung, genau wie in Wien, organisieren, sondern weil wir auch sonst regelmäßig frauenpolitische Themen ansprechen."

Susanne Strohm, Leiterin des Büros Brüssel der Wirtschaftsagentur Wien verwies auf die erfolgreichen Maßnahmen der Wirtschaftsagentur Wien, wie das Gründerinnenservice im Rahmen der Start-up Initiative Mingo, die Forscherinnenförderung in Form der FemPower Initiative der ZIT, der Technologieagentur der Stadt Wien, u.a.m. "die Wiener best practices sind auch in Brüssel anerkannt und geschätzt".

Im Rahmen der Veranstaltung lagen zahlreiche Informationsmaterialien des Frauenbüros der Stadt Wien auf.

 

 

 

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