Burgenland: Die Führungsebene wird weiblicher

 

erstellt am
06. 03. 13
14.00 MEZ

Projektabschluss "FRAUEN*Kompetent – Leitungskompetenz für burgenländische Frauen"
Bad Tatzmannsdorf / Eisenstadt (blms) - Zum Business-Frühstück lud das abz*austria gemeinsam mit Frauenlandesrätin Verena Dunst die Teilnehmerinnen des Förderprojekts „FRAUEN*Kompetent – Leitungskompetenz für burgenländische Frauen“ am 05.03. ins Hotel Spiegel in Bad Tatzmannsdorf. 12 Kursteilnehmerinnen hatten im Jänner ihre Zertifikate erhalten, die jetzige Veranstaltung unter dem Motto „Die Führung ist weiblich!? Ab durch die gläserne Decke“ markierte den erfolgreichen Abschluss des Projekts und diente dem Erfahrungsaustausch und Netzwerken. Erfolgreiche „Role models“ berichteten aus der Praxis, wie Führungspositionen mit Familie und Privatleben unter einen Hut zu bringen sind. Tenor: Frauen können alles; für Führungspositionen braucht frau neben entsprechender Qualifikation Selbstvertrauen, Mut, und Rückhalt in der Partnerschaft.

Es braucht weibliche Role-models
„Wir haben einen Höchststand an weiblichen Beschäftigten, leider noch immer zu viele in Teilzeit. Und Frauen sind in Führungspositionen unterrepräsentiert“, stellte Dunst fest. „Es fehlt an weiblichen Role-models, vor allem in technischen Berufen. Es freut mich, dass durch dieses abz*austria-Projekt nicht nur einige Teilnehmerinnen in leitende Positionen aufgerückt sind oder kurz davor stehen, sondern dieses Projekt auch einen positiven Trend bewirkt und viel Mut bei Frauen erzeugt hat“.

Rahmenbedingungen ändern
„Spielregeln können geändert werden“ – sei für sie eine elementare Erkenntnis aus ihrem Berufsleben, diese sollten Frauen auf dem Weg in die Führungsebene beherzigen, erklärte „Role-model“ Mag.a Daniela Schallert, Geschäftsführerin abz*austria und zweifache Mutter. MBA Marion Koidl vom IBM-Leadership Development Center hat die „Spielregeln“ geändert und bei IBM ein gut funktionierendes Part-timer-Netzwerk eingeführt; sie arbeitet selbst Teilzeit, merkt aber an: „Für eine gute Idee braucht es auch fördernde Umstände“. „Frauen machen beim ersten Widerstand oder Rückschlag einen Schritt zurück“, bemerkte Sabina Schloffer. Sie leitet mit ihrem Mann ein Möbelunternehmen im Südburgenland und legt auf maximale Flexibilität bei der Arbeitszeit großen Wert – bei Frauen wie bei Männern. Bei weiblichen Führungskräften sei „Delegieren“ im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie essentiell.

Neues Selbstwertgefühl
Was Mut, Selbstwertgefühl und Motivation anlange, stünden die Teilnehmerinnen von „FRAUEN*Kompetent – Leitungskompetenz für burgenländische Frauen“ heute ganz anders da als zu Beginn des Kurses, zog Schallert von abz*austria ein positives Resümee. Das sehen auch die Frauen so: „Ich habe zwei Kinder, habe in der Karenz die abz-Ausbildung gemacht und heute einen tollen Job, alles hat perfekt funktioniert“, so eine zufriedene Teilnehmerin. „Wenn man für eine Idee brennt, steckt man auch Rückschläge leichter weg. Das war eine ganz wichtige Lehre aus dem Kurs. Die Mentorinnen waren uns dabei eine ganz wichtige Stütze“, sagte eine andere.

Politik gefragt
„Einerseits muss Frauen klar gemacht werden, dass sie es können, andererseits, dass es möglich ist, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Da ist die Politik gefragt, den Ausbau der Kinderbetreuung voranzutreiben. Im Burgenland ist bereits viel geschehen – wir sind österreichweit die Besten bei der Betreuung der 3-6-Jährigen. Ich werden jedenfalls auch weiterhin Projekte wie dieses nach Kräften unterstützen und auch die Kinderbetreuung weiter ausbauen“, so Dunst.

Fit gemacht für Führungspositionen
Frauen, die fachliche Kompetenz um eine leitende Kompetenz erweitern wollen, aber auch Wiedereinsteigerinnen waren die Zielgruppe des von „abz*austria“ (Verein zur Förderung von Arbeit (a), Bildung (b) und Zukunft (z) von Frauen in Österreich) in Pinkafeld durchgeführten Projekts. Weiterbildung, Wirtschafts- und Führungskompetenz, Kommunikation und der Umgang mit neuen Medien standen in den Kursen ebenso am Programm wie die Persönlichkeitsentwicklung und Einzelcoachings. Mentorinnen begleiteten die Teilnehmerinnen dabei, wobei deren persönliche Rahmenbedingungen für eine Führungsposition ausgelotet wurden.

Die Gesamtkosten des Projekts betragen 96.000 Euro; ein Viertel davon wird aus Landesmitteln, drei Viertel werden aus ESF-Mitteln finanziert.

 

 

 

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