Vorarlberg zeigt Teamstärke und
 Selbstbewusstsein im Hohen Haus

 

erstellt am
14. 03. 13
14.00 MEZ

BR-Präsident Mayer und LH Wallner luden zu Empfang ins Parlament
Wien (pk) - Im Bundesrat bildet Vorarlberg mit drei MandatarInnen zwar nur ein kleines Team, am 13.03. hatte das westlichste österreichische Bundesland im Parlament aber eindeutig das Sagen. Zahlreiche prominente VorarlbergerInnen und andere Zaungäste folgten der Einladung von Bundesratspräsident Edgar Mayer und Landeshauptmann Markus Wallner zu einem Vorarlberger Abend ins Hohe Haus. Musikalisch begleitet vom Ensemble Sonus Brass und inspiriert durch eine Lesung von Doris Knecht unter dem bezeichnenden Titel "Im Ost-West-Graben" nutzten die Gäste die Gelegenheit, um über Politik und Kultur zu diskutieren.

Anlass für den Empfang war die Vorsitzübernahme im Bundesrat durch Vorarlberg im 1. Halbjahr 2013. Bundesratspräsident Edgar Mayer unterstrich in seinen Begrüßungsworten das Motto "Gemeinsam Verantwortung tragen", unter dem der Vorarlberger Vorsitz in der Länderkammer steht, und meinte, gerade die Erinnerung an die März-Ereignisse der Jahre 1934 und 1938 sowie nach wie vor bestehende autoritäre Denkweisen und der immer wieder geäußerte Ruf nach einem "starken Mann" müssen Auftrag sein, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.

Landeshauptmann Markus Wallner versicherte, sein Bundesland sei bereit, sich im Sinne der gemeinsamen Verantwortung sachlich, lösungsorientiert und konstruktiv in die Arbeiten an den dringend notwendigen Reformen einzubringen und positive Impulse zu setzen. Die Schwerpunkte des Vorarlberger Engagements werden zunächst die Verhandlungen über das Spekulationsverbot sowie Finanzfragen sein, kündigte Wallner an und bemerkte, sein Land habe aufgrund geordneter Landesfinanzen eine besondere Glaubwürdigkeit in diesem Bereich. Aber auch in Sachen Bildungsreform könne man mit Vorarlberg rechnen, betonte Wallner und hob insbesondere den Stellenwert einer guten Lehrlingsausbildung sowie die Notwendigkeit des Ausbaus ganztägiger Betreuung hervor. Der Vorarlberger Landeshauptmann wies zudem auf die Rolle der Länder als Fundament der Republik hin und schloss mit dem Bekenntnis zu einem, wie er sagte, vernünftig ausgeprägten Föderalismus, den er als wesentlichen Standortvorteil interpretierte.

Bereits vor dem Empfang trafen Mayer und Wallner mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zu einem Gespräch zusammen und eröffneten die Ausstellung " Das (be)greifbare Unsichtbare" – Bilder aus der Kunsttherapie "Die Fähre" im Salon des Bundesrats. Gezeigt werden Bilder, die im Zuge der Therapiearbeit der "Fähre" mit Suchtkranken entstanden sind. Die in Dornbirn beheimatete gemeinnützige Organisation setzt in der ambulanten Drogenhilfe auf innovative Projekte und hofft, mit der Ausstellung das Verstehen und Verständnis von Suchtbetroffenen zu fördern.

Nachgeholt wurde auch die offizielle Hissung der Vorarlberger Fahne am Parlamentsdach, nachdem der ursprünglich angepeilte Termin Schlechtwetter zum Opfer gefallen war. Morgen gibt Landeshauptmann Wallner eine offizielle Erklärung im Bundesrat ab, daran anschließend ist eine Debatte geplant.

 

 

 

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