EU-Verkehrsministerrat: Elektromobilität wird forciert

 

erstellt am
12. 03. 13
14.00 MEZ

Einheitliches Steckersystem bis 2020 - massiver Ausbau der Ladestationen
Brüssel / Wien (bmvit) - Im Verkehrsministerrat der Europäischen Union (EU) am 11.03. stand ein neuer Vorschlag der Kommission auf der Tagesordnung, der den Einsatz von alternativen Kraftstoffen im Verkehr vorantreiben soll - und zwar in erster Linie durch einen flächendeckenden Ausbau von Ladestationen für Elektroautos, aber auch Wasserstoff-Zapfsäulen und Erdgastankstellen. Und: ab 2020 soll aus derzeit mehreren verschiedenen Steckersystemen ein einheitlicher Stecker - von Norwegen bis Italien - zum Einsatz kommen. Infrastrukturministerin Doris Bures begrüßt diese EU-Initiative: "Elektromobilität (E-Mobilität) und andere umweltfreundliche Treibstoffe müssen im Verkehrssystem der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Nur so werden wir unabhängiger vom Erdöl und können den Kohlenstoffdioxyd- (CO2-) Ausstoß reduzieren." Von den einheitlichen technischen Standards für die Ladeinfrastruktur erwartet die Ministerin Planungssicherheit: "Potenzielle Betreiber werden sich künftig leichter tun, Investitionsentscheidungen zu treffen."

Ministerin Bures zählt Österreich bei alternativen Antrieben und Elektromobilität zu den europäischen Vorreitern. Die österreichische Bundesregierung hat sich mit dem "Umsetzungsplan Elektromobilität", der 65 Maßnahmen umfasst und drei Ministerien involviert, bereits im Vorjahr das Ziel gesetzt, die großen Potenziale der E-Mobilität bestmöglich zu nutzen. Wichtig ist aus österreichischer Sicht, dass anders als im aktuellen Richtlinien-Entwurf Anzahl und Standorte der erforderlichen Ladestellen nicht geschätzt, sondern nach einer eingehenden Analyse bedarfsgerecht festgelegt werden. So sollen Ladestationen vor allem als Ergänzung und Anbindung zum öffentlichen Verkehr errichtet werden. Außerdem brauche es Ladestationen nicht nur für E-Autos, sondern auch für E-Bikes und E-Roller und nicht nur für den Personenverkehr, sondern auch für den Gütertransport - etwa für den Einsatz von E-Fuhrparkflotten.

"E-Mobilität muss leistbar und praktisch sein", so Bures, "die Nutzerinnen und Nutzer brauchen nicht nur ausreichend Ladestationen, sondern auch einen bequemen Zugang durch multimodale Routing-, Reservierungs- und Abrechnungssysteme". Gleichzeitig müsse weiter intensiv an Batteriesystemen geforscht und entwickelt werden, damit die Reichweiten erhöht, die Batterien verbessert und die Anschaffungskosten von E-Fahrzeugen günstiger werden. Deshalb unterstützt das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) einerseits Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben und andererseits den Aufbau der Ladeinfrastruktur.

Ganz aktuell fiel dieser Tage der Startschuss für das vom BMVIT mit 2, 9 Millionen Euro geförderte Projekt "Crossing Borders", das die E-Mobiliätsregionen München, Salzburg, Wien und Bratislava mit 30 Schnellladestationen miteinander verbinden soll. Unter der Leitung von Verbund werden Siemens, das Austrian Institute of Technologie (AIT), der deutsche Energieversorger E.ON, der slowakische Energieversorger Zapadoslovenska und andere Unternehmen hochqualitative Dienstleistungen für E-Mobilität aufbauen, die die Nutzung von Mobilitätsservices erleichtern. Daher sorgt im Projekt eine "e-mobile" multimodale und grenzüberschreitende Trip- und Reiseplanung für eine störungsfreie Mobilität. Außerdem soll getestet werden, welche Anreizsysteme die Nutzerinnen und Nutzer zu einer umweltfreundlichen Verkehrsmittel- und Routenwahl bewegen.

 

 

 

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