AK: Österreich Nummer 4 in der EU bei der
 Arbeitsproduktivität

 

erstellt am
25. 03. 13
14.00 MEZ

Kaske fordert mehr Respekt vor den Leistungen der ArbeitnehmerInnen
Wien (ak) - In den letzten 20 Jahren ist die Arbeitsproduktivität in Österreich um 36,5 gestiegen. Im EU-Vergleich liegt Österreich bei der Produktivität pro Beschäftigtem mit Platz vier im Spitzenfeld. Auch auf Unternehmensebene beweisen Studien: Österreichs ArbeitnehmerInnen sind produktiv. Dort wo es noch Potenzial gibt, ist es zu drei Viertel auf Organisationsfehler zurückzuführen. Die Leistung der Beschäftigten schlecht zu reden ist daher ungerecht. „Ich will mehr Respekt vor den Leistungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagt AK Präsident Rudi Kaske. Dazu gehört mehr als nur der pünktlich bezahlte Lohn. Gute Arbeitsbedingungen, alternsgerechte Arbeitsplätze und ein gerechter Anteil am Produktivitätszuwachs der Unternehmen sind dafür ein Muss.

Die ArbeitnehmerInnen in Österreich leisten viel und sind produktiv. Im EU-Vergleich liegt Österreich laut aktuellen Eurostat-Daten bei der Arbeitsproduktivität pro Beschäftigtem mit Platz vier im Spitzenfeld und weit vor EU-Staaten wie Deutschland oder Großbritannien. Zu Recht: In den letzten 20 Jahren ist die Arbeitsproduktivität in Österreich nach AK-Berechnungen um 36,5 Prozent angestiegen (Datenbasis Statistik Austria, VGR).

Auch die Czipin-Produktivitätsstudie 2013 bestätigt: Die ArbeitnehmerInnen in Österreich sind fleißig. Dennoch wird für das Jahr 2011 bezogen auf die gesamtstaatliche Lohn- und Gehaltssumme von 119,8 Milliarden Euro ein Potenzial zur Leistungssteigerung von rund 30,7 Milliarden Euro ausgewiesen. Diese Summe wird derzeit von den Unternehmen nicht wertschöpfend eingesetzt und liegt somit brach. Der Grund liegt allerdings nicht bei den Beschäftigten: Über 75 Prozent des derzeit nicht ausgeschöpften Produktivitätspotenzials gehen auf Managementfehler zurück, meist in der Planung und Steuerung oder bei der Führung.

Dennoch nehmen sich die EigentümerInnen einen immer größeren Teil der erarbeiteten Wertschöpfung in Form von Dividendenausschüttungen aus den Unternehmen heraus. Auch der AK-Unternehmensmonitor 2012 zeigt bei der Gegenüberstellung von Ausschüttungen und Lohn- und Gehaltszahlungen eine bedenkliche Schieflage: Gemessen an der Lohn- und Gehaltssumme übertrifft der Dividendenanteil im Jahr 2011 mit 45 Prozent bereits die Vorkrisenwerte. Das Verhältnis von Wertschöpfung und Personalaufwand aber sinkt: Liegt der Anteil des Personalaufwands 2009 krisenbedingt noch bei knapp zwei Drittel, sind es 2011 nur mehr 61,7 Prozent. Der Grund: Die Entwicklung der Lohn- und Gehaltsstruktur ist deutlich hinter den hohen Steigerungsraten bei der Wertschöpfung zurückgeblieben. Die AK fordert daher maßvolle Ausschüttungen und einen gerechten Anteil der ArbeitnehmerInnen an den künftigen Produktivitätszuwächsen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at