Mobilität im Burgenland ist klimafreundlicher geworden

 

erstellt am
20. 03. 13
14.00 MEZ

LH Niessl, VCÖ und ÖBB-Postbus starten den 9. Mobilitätspreis Burgenland
Eisenstadt (blms) - Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass im Burgenland der Öffentliche Verkehr und das Radfahren an Bedeutung gewinnen. Das Mobilitätsbewusstsein der Burgenländerinnnen und Burgenländer hat sich verändert. Das Auto verliert für die Menschen an Bedeutung, ist für die meisten kein Statussymbol mehr. Immer mehr geht es darum, kostengünstig und rasch ans Ziel zu kommen. Die Nachfrage nach Bahn und Bus nimmt daher zu. Der VCÖ hat gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Niessl und dem ÖBB-Postbus den VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland gestartet. Der Preis widmet sich heuer dem Thema „Mobilität und Transport 2025+“. Gesucht sind Projekte, die zeigen, wie eine umweltfreundliche Mobilität und ein effizienter Gütertransport der Zukunft aussehen. Im Burgenland wird dieser Preis zum neunten Mal vergeben.

„Der Verkehr steht in den kommenden Jahren vor enorm großen Herausforderungen. Um die von Österreich und der EU beschlossenen Ziele im Energie- und Umweltbereich zu erreichen, braucht es eine Mobilitätswende. Im Burgenland sind erste Anzeichen dieser notwendigen Änderung des Mobilitätsverhaltens bereits erkennbar“, bringt VCÖ-Geschäftsführer Dr. Willi Nowak eine aktuelle VCÖ-Untersuchung auf den Punkt. Damit sich dieser Trend fortsetzt, dazu soll auch der VCÖ-Mobilitätspreis beitragen. Landeshauptmann Hans Niessl ruft zur Teilnahme auf: „Ich halte diesen Preis für eine wichtige Initiative, er trägt dazu bei, dass es in der Bevölkerung zu einem Umdenkprozess kommt. Es würde mich freuen, wenn es auch in diesem Jahr wieder viele Einreichungen gibt. Der VCÖ begeht heuer sein 25 Jahr Jubiläum. Herzliche Gratulation zu diesem Jubiläum und vielen Dank für den großen Einsatz für eine umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität.“ Das Land Burgenland unternehme große Anstrengungen, damit der Öffentliche Verkehr attraktiver wird und Pendlerinnen und Pendler entlastet werden, betont der Landeshauptmann: „Wir setzen auf Nachhaltigkeit in der Energieversorgung. Wir setzen auf Nachhaltigkeit auch beim Verkehr.“ Das Land Burgenland nehme derzeit pro Jahr rund 15 Millionen Euro in die Hand, damit der öffentliche Verkehr verbessert wird und die burgenländischen Pendler entlastet werden, so Niessl: „Wir haben die Gelder dafür deutlich angehoben und neue Verbesserungsschritte gesetzt.“ So bringe das vor wenigen Wochen vom Bund beschlossene Pendlerpaket mit einem Volumen von 150 Millionen Euro für Burgenlands Pendler ein Entlastungsvolumen von rund 8 Millionen Euro. Ebenfalls spürbar entlastet werden die Pendler durch die Stützung der Zeitfahrkarten. Dafür wendet das Land rund 4,8 Millionen Euro auf. Dadurch werden die Zeitfahrkarten günstiger. Als weitere wichtige Maßnahmen, die umgesetzt wurden, nennt Niessl den Ausbau von Park&Ride-Anlagen – derzeit stehen an landesweit 33 Bahnhöfen bzw. Haltestellen in Summe 2.606 PKW-Stellplätze und 842 Bike&Ride-Plätze zur Verfügung -, und das Top-Jugendticket. Auch die Auszeichnung der Busverbindung Oberwart-Wien (G1) mit dem VOR-Award 2012 zeige, dass für die Pendler im Burgenland viel getan werde, so Niessl.

Bahn gewinnt an Zuspruch
Der VCÖ hat untersucht, wie sich die Mobilität im Burgenland seit dem Jahr 2000 entwickelt hat. Zwischen den Jahren 2000 und 2006 sind die mit privaten Pkw gefahrenen Kilometer von 1,58 auf 1,94 Milliarden Kilometer gestiegen. Danach gab es trotz Bevölkerungszuwachs einen Rückgang. Im Vorjahr wurden nach Berechnungen des VCÖ rund 1,85 Milliarden Kilometer mit den privaten burgenländischen Pkw zurückgelegt.

Beim VCÖ-Bahntest 2012 haben 31 Prozent der Fahrgäste angegeben, dass sie zumindest bei einzelnen Strecken vom Auto auf die Bahn umgestiegen sind. Als Hauptgrund wurden die gestiegenen Spritpreise angeführt. Etwa jede dritte Person im Burgenland nutzt in der warmen Jahreszeit das Fahrrad täglich oder mehrmals die Woche, ein weiteres Drittel fährt mehrmals im Monat oder zumindest ein paar Mal im Jahr. Das Burgenland hat im Verhältnis zur Bevölkerungszahl mit 6,3 km pro 1.000 Einwohner das größte Radwegnetz Österreichs, so der VCÖ.

Positive Wirkung auf die Umwelt
Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass der verstärkte Umstieg vom Auto auf das Fahrrad und auf öffentliche Verkehrsmittel eine positive Wirkung auf die Umwelt- und Energiebilanz hat. So sind die CO2-Emissionen des Verkehrs im Burgenland seit dem Jahr 2005 von 847.000 Tonnen auf rund 730.000 Tonnen gesunken. Der Energieverbrauch des Verkehrs ist im gleichen Zeitraum von 11.584 auf rund 10.600 Terrajoule zurückgegangen. Der Verkehr wird damit vom Erdöl unabhängiger.

Auch für die Luftqualität ist mehr umweltfreundliche Mobilität positiv. Die vom Verkehr im Burgenland verursachten Stickoxid-Emissionen sind seit dem Jahr 2005 von 5.279 Tonnen auf rund 3.800 Tonnen im Vorjahr gesunken. Die extrem schädlichen Feinst-Staub-Partikel sind im gleichen Zeitraum um ein Drittel von 218 auf rund 130 Tonnen zurückgegangen. Für die Gesundheit der Bevölkerung sei es wichtig, dass diese Entwicklung fortgesetzt werde, so VCÖ-Geschäftsführer Nowak.

VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland sucht vorbildhafte Projekte
Beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland sind vorbildhafte Projekte gesucht, die schon heute zeigen, wie die ökologisch verträgliche Mobilität der Zukunft aussehen kann. Der Preis ist heuer dem Thema „Mobilität und Transport 2025+“ gewidmet und wird in Kooperation mit dem Land Burgenland und dem ÖBB-Postbus durchgeführt

Das Themenspektrum reicht vom Öffentlichen Verkehr über Gehen und Radfahren bis zur Elektro-Mobilität. Gesucht sind unter anderem auch Unternehmen, die ihren Beschäftigten das Öffi-Jobticket zur Verfügung stellen, das heuer in Österreich neu eingeführt wurde. Auch Maßnahmen für eine verkehrssparende Raumordnung oder Wohnprojekte, die optimal an die Bahn angebunden sind und weniger Pkw-Stellplätze brauchen, können beim VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht werden. Auch zum Thema Gütertransport erwartet sich der VCÖ viele Einreichungen aus dem Burgenland.

Beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland können Betriebe und Unternehmen, Gemeinden und Städte, Fachhochschulen, Schulen, Organisationen und Vereine teilnehmen. Privatpersonen können Projektideen einreichen. „Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Die ÖBB-Postbus GmbH ist ein verlässlicher Partner im Öffentlichen Verkehr in beinahe allen Regionen des Landes. Bei unseren Bemühungen noch mehr Menschen zum Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr zu bewegen, ist der Fokus im gesamten ÖBB-Konzern auch immer auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit gerichtet“, stellt ÖBB-Postbus Regionalmanager Alois Ometzberger fest.

Die Einreichfrist endet am 30. Juni. Eine Fachjury bewertet die Projekte, im September wird das beste Projekt Burgenlands ausgezeichnet. Einreichunterlagen sind beim VCÖ unter (01) 893 26 97 oder http://www.vcoe.at erhältlich.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at