Salzburg will auf dem Arbeitsmarkt
 Europameister bleiben

 

erstellt am
29. 03. 13
14.00 MEZ

Burgstaller: Konkrete Anstrengungen und Projekte der Arbeitsmarktpolitik sind Kapitel einer Erfolgsgeschichte
Salzburg (lk) - Von einer "Erfolgsgeschichte" sprach die seit 2009 für Arbeitsmarktpolitik ressortzuständige Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 29.03. bei einem Informationsgespräch im Chiemseehof, bei dem sie neben einer Bilanz über die vergangenen vier Jahre einen Ausblick auf künftige Schwerpunkte in der Arbeitsmarktpolitik vorlegte.

"Die jahrelange Spitzenstellung Salzburgs bei den Arbeitsmarktdaten im Österreichvergleich ist kein Zufallsprodukt. Neben starken Salzburger Unternehmen sind konkrete Anstrengungen und Projekte der Arbeitsmarktpolitik die zentralen Kapitel der Erfolgsgeschichte", erklärte die Landeshauptfrau. Sie nannte in diesem Zusammenhang den Bildungsscheck, die Pflegeausbildungen und die Pflegestiftung, zahlreiche Projekte zur Jugendbeschäftigung und die Arbeitsstiftungen.

Für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen nahm das Land Salzburg seit 2009 jährlich rund sieben Millionen Euro in die Hand. "Das ist Geld, das gut investiert war und ist, denn Projekte und Einzelmaßnahmen wie diese haben Salzburg im vergangenen Jahr zum 'Europameister' bei den Arbeitsmarktdaten gemacht und – abseits der Statistik – tausenden Salzburgerinnen und Salzburgern Weiterbildungs- und Berufschancen eröffnet", ergänzte die Arbeitsmarktreferentin.

"An diesem Kapitel der Erfolgsgeschichte werden wir weiterschreiben", kündigte Burgstaller eine Fortsetzung des erfolgreichen Kurses an. "Darüber hinaus müssen wir den demografischen Wandel aufgreifen und verstärkt neue Zielgruppen der Arbeitsmarktpolitik definieren. Dabei geht es um konkrete arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Mindestsicherungsbezieherinnen und -bezieher, die große Gruppe der Wiedereinsteigerinnen unter den Frauen, Projekte für Migrantinnen und Migranten und den Ausbau unserer Anstrengungen im Pflegebereich", so Burgstaller.

Als eines der wichtigsten Anliegen nannte die Landeshauptfrau den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit und für umfassende Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. "Zu sehen, dass in vielen Ländern Europas bis zur Hälfte der jungen Menschen ohne Zukunftsperspektiven dasteht, ist erschütternd. Die Sicherung und der Ausbau von Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für die Jugend müssen in Österreich weiterhin ein gemeinsames gesellschaftliches Anliegen sein", betonte Burgstaller.

Arbeitsstiftungen als Paradebeispiel
"Die Papierproduktion von M-real in Hallein (Tennengau) wird zugesperrt: 485 der 680 Beschäftigten verlieren ihren Arbeitsplatz": Das waren die Schlagzeilen, die 2009 den Tennengau und das gesamte Bundesland erschüttert haben. Heute, rund vier Jahre später, kann wieder Positives berichtet werden. Das Unternehmen wurde im Juni 2011 an das österreichische Familienunternehmen Schweighofer Holzindustrie verkauft und ist heute an seinem Standort mit 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder ein Leitbetrieb in der Region mit dem Kerngeschäft in der effizienten, nachhaltigen und umweltfreundlichen Nutzung des Rohstoffs Holz, der zur Produktion von hochwertigem Zellstoff und Bioenergie verwendet wird.

Aber auch für viele Betroffene von damals, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, hat sich vieles zum Positiven gewandelt. Ein besonderes Instrument der Unterstützung bietet dafür die Arbeitsstiftung: Arbeitnehmer/innen, die durch Insolvenzen oder Betriebsschließungen ihren Arbeitsplatz verloren haben, erhalten durch eine umfassende Berufsorientierung sowie eine anschließende Ausbildung eine zweite Chance auf dem Arbeitsmarkt. Diese Outplacement-Stiftungen werden vom Land Salzburg, dem Arbeitsmarktservice (AMS) und dem jeweiligen Betrieb finanziert.

Die Bedeutung der Arbeitsstiftungen hob Landeshauptfrau Burgstaller am Beispiel M-real hervor. "Ursprünglich waren im ausverhandelten Sozialplan 133 Stiftungsplätze für ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Halleiner Papiererzeugers vorgesehen. Bald stellte sich heraus, dass sich die M-real-Stiftung in der Praxis so gut bewährt hat, dass die Nachfrage das Angebot übertraf. Ich habe daher in einem ersten Schritt die Ausweitung der M-real-Stiftung um vorerst 40 Plätze durchgesetzt und die Finanzierung der Aufstockung durch das Land Salzburg sichergestellt", erklärte Burgstaller. Die Nachfrage war aber weiterhin ungebrochen, schließlich konnte für insgesamt 200 Menschen ein Platz in der Arbeitsstiftung gesichert werden. Heute haben bereits 176 Teilnehmer/innen ihre Weiterbildungsmaßnahmen bei der M-real-Stiftung abgeschlossen und eine neue Arbeit gefunden. Manche von ihnen haben auch die Möglichkeit genützt, sich selbstständig zu machen.

"Besonders am Beispiel M-real hat sich gezeigt, wie aus einer Krisensituation ein Gewinn für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezogen werden kann. Durch sofortige Aktivierung, Orientierung und Qualifizierung konnten bei rund 200 Personen mit den Mitteln der Arbeitsstiftung eine berufliche Neuorientierung und der Gewinn eines neuen Arbeitsplatzes erreicht werden. Neben der beruflichen Neuorientierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist das auch ein Gewinn für die heimischen Betriebe", so Burgstaller.

"Oft genug stehen hinter den Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, Familien, die auf diese Weise ebenso vom Schicksal der Arbeitslosigkeit betroffen sind. Maßnahmen wie die Arbeitsstiftungen sind somit eine Hilfestellung nicht allein für die direkt Betroffenen, sondern darüber hinaus für ihre Familienangehörigen. Die positiven Erfolgsberichte von Menschen, die durch die Teilnahme an Stiftungen neue Zukunftshoffnung schöpfen können, zeigen mir, dass jeder Euro hier gut investiert ist", betonte Burgstaller.

Mehr als 5.700 Salzburger nützen jährlich den Bildungsscheck
"Das Kernthema der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist die Qualifizierung, denn immer wieder zeigt sich, dass vor allem Menschen mit geringer Qualifizierung stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind." Für dieses Ziel wurden die Arbeitsstiftungen massiv ausgebaut und das Budget für den Bildungsscheck auf mehr als zwei Millionen Euro jährlich erhöht. Der Salzburger Bildungsscheck gilt mit einem Gesamtvolumen von mehr als 9,3 Millionen Euro von 2009 bis 2013 als eine der wichtigsten Initiativen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik und soll, wie Burgstaller betonte, weitergeführt werden.

"Der Bildungsscheck wird mittlerweile jährlich von mehr als 5.700 Salzburgerinnen und Salzburgern genützt. Dies zeigt, dass wir mit dieser Initiative die richtigen Impulse gesetzt haben, um Beschäftigte im Job zu halten, in dem sie sich mit Unterstützung des Landes weiterqualifizieren, um den Anforderungen in den Betrieben zu entsprechen. Aber auch Arbeitslose nützen den Bildungsscheck, um sich höher zu qualifizieren und verbessern dadurch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt", sagte Landeshauptfrau Burgstaller.

Unterstützung in der Pflegeausbildung weiterführen
Weiterführen will Burgstaller auch die Unterstützung des Landes für die Pflegestiftung und das Fachkräftestipendium. "Es geht darum, interessante Angebote für Menschen, die in einen Beruf um- oder wiedereinsteigen, zu bieten, wenn sie einen Beruf in der Pflege erlernen möchten. Damit ist es auf Initiative des Landes gelungen, geeigneten Menschen die Chance zu eröffnen, auf dem zweiten Bildungsweg einen nachgefragten, sinnstiftenden Beruf zu erlernen. Darüber hinaus helfen beide Maßnahmen, den steigenden Personalbedarf in der Pflege abzudecken", erklärte Burgstaller.

Für die Pflegestiftung zahlte das Land von 2011 bis 2013 insgesamt mehr als 800.000 Euro. "Bisher haben – seit der Gründung im Jahr 2011 – bereits 233 Personen diese Chance genützt, für 2013 sind weitere 140 Plätze geplant", so Burgstaller. "Besonders erfreulich ist, dass 2012, nur ein Jahr nach Gründung der Pflegestiftung, Kursangebote im Pinzgau und im Pongau geschaffen werden konnten und damit auch für die Seniorenheime und Krankenhäuser im Pinzgau und Pongau die Möglichkeit geschaffen wird, gut ausgebildete, zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Region zu finden."

"Endlich wird das von mir immer wieder geforderte Fachkräftestipendium umgesetzt. Schon ab dem zweiten Halbjahr 2013 sollen motivierte Menschen, die in ihren Berufen keine Perspektiven mehr sehen, die Möglichkeit haben, sich mit finanzieller Unterstützung umzuschulen, ohne arbeitslos zu sein. Besonders im anspruchsvollen Pflegebereich fehlten diese Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung bisher. Daher befürworte ich das von Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Rudolf Hundstorfer, präsentierte Fachkräftestipendium. Endlich ist der Weg frei für Umsteigerinnen und Umsteiger in die Pflege und auch in andere Mangelberufe. Das ist wirklich ein großer Schritt", so Burgstaller.

Das Stipendium kann in Höhe der Ausgleichszulage für die Dauer der Ausbildung, maximal drei Jahre gewährt werden, also im Jahr 2013 795 Euro monatlich. Die Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung werden vom AMS getragen. Insgesamt ist österreichweit eine Finanzierung im Ausmaß von maximal 25 Millionen Euro für 2013 und 2014 vorgesehen, das bedeutet, dass jährlich 2.000 Personen davon profitieren können.

Erfolgsmodell Arbeitsstiftungen
"Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, eine zweite Chance zu geben, ist eine meiner wesentlichen Leitlinien. Eine sinnvolle und zukunftsgerichtete Qualifizierung, die sich idealerweise mit konkreten Berufsvorstellungen vereinbaren lässt, ist der Schlüssel für zufriedene Beschäftigte und Unternehmen, sichert die berufliche Zukunft der Menschen und den Wirtschaftsstandort Salzburg gleichermaßen."

Eines der Instrumente dafür ist die so genannte arbeitsplatznahe Qualifizierung "AQUA", in die das Land Salzburg von 2009 bis 2012 mehr als 2,9 Millionen Euro investierte. Davon konnten im Zeitraum 2009 bis 2012 rund 1.400 Personen profitieren und eine neue Ausbildung bzw. in der Folge einen neuen Arbeitsplatz erreichen. Für 2013 ist ein Budget von 763.000 Euro für 350 Personen vorgesehen.

Mit Geldern für Outplacement- und Insolvenzstiftungen will das Land weiterhin auf die Konjunkturschwankungen und damit einhergehenden Personalabbaumaßnahmen reagieren. Seit 2009 wurden mit einem Gesamtvolumen von 713.000 Euro insgesamt 325 Personen unterstützt. Diese konnten eine völlig neue berufliche Perspektive entwickeln und mit ihrer neuen Ausbildung einen Arbeitsplatz in einem neuen, herausfordernden Umfeld erreichen. "Die Erfahrungen aus dem Beispiel M-real zeigen, dass die Gelder hervorragend angelegt sind", wie Landeshauptfrau Burgstaller erklärte.

Auch in aktuellen Umstrukturierungsphasen seien die Arbeitsstiftungen ein gefragtes Modell, ergänzte die Landeshauptfrau. So konnte für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Firma Akzo Nobel, die von der Teil-Betriebsschließung mit Ende 2012 betroffen waren, durch gemeinsame Kooperation zwischen dem Land Salzburg, dem Arbeitsmarktservice und der Firmenleitung eine Stiftung eingerichtet werden. 15 ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Akzo Nobel haben dieses Angebot bereits angenommen und befinden sich nun – nach einer umfassenden beruflichen Neuorientierung – in Qualifizierungsmaßnahmen, um langfristig wieder als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen.

Meilensteine bei Jugendprojekten
"Im Jugendbereich wurden mit der Ausbildungsgarantie und dem Pilotprojekt Checkpoint Zukunft Meilensteine in der Aktivierung von Jugendlichen gelegt, denn eine abgeschlossene Berufsausbildung ist eine unbedingt notwendige Voraussetzung für Zukunftschancen auf dem Arbeitsmarkt", so Burgstaller weiter.

Oberstes Ziel ist, die Ausbildung oder Beschäftigung für alle jungen Salzburgerinnen und Salzburger zu ermöglichen. Die Jugendarbeitslosigkeit weiterhin auf niedrigstem Niveau zu halten bedeutet Unterstützung von Maßnahmen, die bereits vor Eintritt der Jugendarbeitslosigkeit eingreifen und die jungen Menschen zu einem guten Einstieg in die Berufswelt begleiten – wie Checkpoint Zukunft bzw. Jugendcoaching.

"Mir ist es ein wesentliches Anliegen, nicht erst zu helfen, wenn das Problem da ist. Gerade für Jugendliche ist es wichtig, einen guten Einstieg in das Erwerbsleben zu haben und nicht zu Beginn mit Arbeitslosigkeit und seinen negativen Folgen konfrontiert zu sein. Daher sind Maßnahmen, die die Jugendlichen gleich beim Übertritt von der Schule abholen und in die neue Herausforderung des Berufslebens begleiten, hier die richtige Initiative."

Neue Schwerpunkte für die Zukunft
1. Alltagsmanager: Als ersten von mehreren künftigen Schwerpunkten der Arbeitsmarktpolitik nannte Burgstaller die Ausbildung von "Alltagsmanagerinnen und -managern", die verstärkt vom Arbeitsmarktressort unterstützt werden sollen: "Hier geht es um eine Qualifizierung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege, um für die geplante Implementierung von Hausgemeinschaften in den Seniorenheimen geeignete Fachkräfte zu haben." Für den Start dieses Projekts stehen im laufenden Jahr 30.000 Euro für 20 Ausbildungsplätze zur Verfügung.

"Diese Maßnahme ist sinnvoll, um Fachkräfte in der Pflege im Sinne der Arbeitsplatz- und Arbeitskrafterhaltung weiterhin gut zu qualifizieren. Und sie ist eine sinnvolle Ergänzung zu Maßnahmen des Gesundheitsressorts. Diese ressortübergreifende Gesamtsicht für eine gute Gesundheitsversorgung und Arbeitsplatzsicherung ist für das Land Salzburg wesentlich", erklärte Landeshauptfrau Burgstaller.

2. Frauen und Wiedereinsteigerinnen: Frauen auf dem Arbeitsmarkt und insbesondere die Wiedereinsteigerinnen haben besondere Bedürfnisse. Dafür ist oft kein Platz in der Wirtschaft, und der Wiedereinstieg ist nur erschwert möglich. Es ist daher wichtig, beratende Stellen zu unterstützen, die einerseits die Frauen selber stärken und ihnen Wege zur Organisation des Wiedereinstiegs aufzeigen, andererseits aber auch an der Offenheit für neue Teilzeitmodelle in der Wirtschaft und an der Aufwertung von frauenspezifischen Berufen zu arbeiten sowie Frauen für neue Berufsbilder zu gewinnen (zum Beispiel "Frauen in die Technik").

"Mir ist es wichtig, Frauen zu stärken. Das geschieht durch Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Beruf und Begleitung in dieser herausfordernden Zeit für die gesamte Familie. Zielführend ist aber auch eine Aufwertung der frauenspezifischen Berufe, denn vor allem in frauenspezifischen Berufen ist die Bezahlung immer noch schlechter als in beispielsweise technischen Berufen", wie Arbeitsmarktreferentin Burgstaller erklärte.

3. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Mindestsicherungsbezieher: Verstärkt will Landeshauptfrau Burgstaller in der Arbeitsmarktpolitik auch der Zielgruppe der Mindestsicherungsbezieherinnen und -bezieher Augenmerk schenken. "Sie sollen mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in den Beschäftigungsprozess gebracht werden. Erwerbstätigkeit ist ein wichtiger Zugang zum gesellschaftlichen Leben. Das Ziel lautet, Menschen, die länger vom Arbeitsmarkt fern sind, wieder in diesen zu integrieren und sie damit rechtzeitig vom Rand in die Mitte der Gesellschaft zu bringen", so Burgstaller. Eine erste konkrete Maßnahme wurde vor wenigen Wochen mit dem Projekt "Radhaus" umgesetzt. Zukünftig soll verstärkt auf diese Zielgruppe eingegangen werden. "Vollbeschäftigung kann nur heißen, einen Arbeitsplatz für alle sicherzustellen", betonte Burgstaller.

4. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Migranten: Auch die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten soll in der Arbeitsmarktpolitik künftig verstärkt unterstützt werden, wie Arbeitsmarktreferentin Burgstaller ankündigte. "Asylverfahren werden im Vergleich zu früheren Jahren immer rascher entschieden. Durch die immer kürzeren Verfahrensdauern haben Asylwerberinnen und Asylwerber oft aber nicht entsprechend Zeit, sich Deutschkenntnisse anzueignen und stehen damit beim Eintritt in den Arbeitsmarkt vor großen Hürden. Mit positivem Asylbescheid fallen sie aus der Unterstützungsleistung und sind auf sich alleine gestellt. Je nach Ursprungsland kommen Asylwerberinnen und Asylwerber nach Österreich, die keine Schulbildung haben, nicht alphabetisiert sind und auch herkömmliche Arbeitsstrukturen nicht kennen – ohne realistische Aussicht auf Arbeit. Die Konsequenz ist Langzeitarbeitslosigkeit und der Bezug von Sozialleistungen. Wichtig ist hier, Maßnahmen zu setzen, um diese Personen dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Auch hier steckt ein großes Potential für die Ausbildung von Fachkräften", ist Burgstaller überzeugt.

"Menschen, die in Salzburg leben, möchten sich auch aktiv an unserer Gesellschaft beteiligen. Dazu gehört auch das Dabeisein im Erwerbsleben, heimisch werden mit dem Kontakt zu Salzburger Kollegen und Kolleginnen. Für uns ist es wichtig, alle Ressourcen an Fachkräften zu nutzen. Mit der Ausbildung von Migrantinnen und Migranten setzen wir einen weiteren Schritt in diese Richtung", sagte Burgstaller.

Darüber hinaus bleibt Landeshauptfrau Burgstaller bei ihrer Position, dass Asylwerberinnen und Asylwerbern der Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht werden soll. "Das wäre bei der Bewältigung vieler Probleme der Asylwerberinnen und Asylwerbern hilfreich und sinnvoll", so Burgstaller. "Ich halte es für ein richtiges Ziel, die Menschen auch arbeiten zu lassen, die hier legal leben. Es würde Vorurteile abbauen, der Wirtschaft helfen und das Selbstwertgefühl der Betroffenen stärken."

 

 

 

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