SIS II geht in Betrieb

erstellt am
08. 04. 13
14.00 MEZ

Schengener Informationssystem
Wien (bmi) - Am 09.04. wird das Schengener Informationssystems der zweiten Generation (SIS II) in Betrieb gehen. Das elektronische Fahndungs- und Informationssystem erlaubt es den Behörden der Schengen-Staaten, Daten über gesuchte Personen oder gestohlene Gegenstände und Fahrzeuge rascher auszutauschen. Zudem gibt es neue Funktionen.

Das technisch modernisierte SIS II ermöglicht künftig auch die Speicherung biometrischer Daten, wie Fingerabdrücke und Lichtbilder. Dadurch wird die Personenfahndung im Schengen-Raum verbessert. Zudem wurde die Liste der Sachfahndungen innerhalb der Schengen-Mitgliedstaaten erweitert. Auch eine Speicherung von industrieller Ausrüstung, Luft- und Wasserfahrzeugen, Containern und Kennzeichentafeln ist möglich. Eine weitere Verbesserung ist die Möglichkeit, Personenfahndungsdaten mit Sachfahndungsdaten zu verknüpfen. So kann etwa nach einem Banküberfall gleichzeitig nach dem Fluchtfahrzeug und nach dem Täter gesucht werden.

Derzeit befinden sich 28 Staaten im Schengen-Verbund. Alle Polizei- und Grenzkontrolldienststellen dieser Staaten können auf das Fahndungssystem zugreifen. Nach Schätzungen wird sich die Zahl der im SIS II gespeicherten Fahndungsdatensätze von 47,1 Millionen auf etwa 70 Millionen erhöhen. Derzeit sind im System rund 1,2 Millionen Personen- und 45,9 Millionen Sachfahndungen wie Identitätsdokumente und Fahrzeuge gespeichert.

Österreich ist seit Dezember 1997 Schengen-Mitglied. Mithilfe des Schengener Informationssystems wurden in Österreich seither 2.666 gesuchte Personen in einem anderen Schengen-Land festgenommen und 2.482 Personen wurden zur Auslieferung nach Österreich ausgeforscht.

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