Musiklegende James Last erhielt
 Goldene Wiener Auszeichnung

 

erstellt am
08. 04. 13
14.00 MEZ

Wien (rk) - Eine Musiklegende wurde am 08.04. im Wiener Rathaus ausgezeichnet: James Last erhielt das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien". Zahlreiche Gäste aus Politik und Kultur waren gekommen, um der Feierstunde beizuwohnen: Sepp Rieder, Ehrenbürger der Stadt und Landeshauptmann-Stv. a. D., Stadtrat Manfred Juraczka und Stadträtin Veronika Matiasek, Museumsquartierleiter Christian Strasser, Stadthallendirektor Wolfgang Fischer und RSO-Manager Christian Scheib.

"James Last ist ein Musiker mit Leib und Seele. Denn ohne Herz, das dahinter steht, schafft man dieses beeindruckende Werk nicht", betonte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny anlässlich der Auszeichnung. James Last sei seit einem halben Jahrhundert im Musikbusiness tätig, auf Tournee und in den Studios. "Er produzierte 17 Platin und 200 Goldene Schallplatten. Mit seinem Happy Sound und Easy Listening spricht er zu den Menschen. Dass James Last in Wien ist, hier seinen Geburtstag feiert und ein Konzert gibt, ist eine Auszeichnung für Wien."

"Dem James Last-Orchester verdanken wir jahrzehntelange Glücksproduktion", so Elke Tschaikner, Musikchefin von Ö1, in ihrer Laudatio auf den Musiker, Komponisten, Arrangeur, Orchestergründer und Orchesterleiter. "James Last hat der Diskussion um Hochkultur versus Popkultur ein verbindendes Element entgegengesetzt. Sein Orchester war eine Verbindungsmaschine - Verbindung zwischen den Generationen und zwischen den Musikstilen. Wegen dieser Offenheit wird James Last auch von vielen Musikern geschätzt - von Hip Hoppern und Rappern genauso wie Pop- und Weltmusikern und jenen, die sich der Klassik verschrieben haben." Schließich wäre das Orchester auch eine Erinnerungsmaschine: "Jeder hat seinen persönlichen James Last".

Ein sichtlich gerührter James Last bedankte sich bei Wien für die Auszeichnung und bei seinem Vater, der ihm die Liebe zur Musik weitergegeben hat: "Mein Vater war sehr musikalisch und hat mich mit Wiener Liedern zur Musik gebracht. Musik ist das Schönste, was es auf der Welt gibt. Sie ist eine Sprache, die alle verstehen".

James Last wurde als Hans Last 1929 in Bremen geboren. 1943 begann er mit einer Ausbildung im Instrument Fagott an der Heeresmusikschule Frankfurt am Main. Nach deren Zerstörung wurde er an die Heeresmusikschule Bückeburg versetzt, wo er Kontrabass und Tuba lernte. Gleich nach Kriegsende trat er in verschiedenen Tanzclubs der Besatzungsmächte auf und erhielt ein Engagement als Kontrabassist im Tanzorchester von Radio Bremen. Zusätzlich gründete er aus Mitgliedern des Orchesters das Last-Becker-Ensemble und später das Hans-Last-Orchester. 1955 übersiedelte Hans Last mit seiner Frau von Bremen nach Hamburg, wo er eine Anstellung als Kontrabassist im NWDR-Tanzorchester erhielt. In den folgenden Jahren knüpfte er Kontakte zur Schallplattenfirma Polydor, bei der er dann später auch unter Vertrag genommen wurde. Den ersten Aufnahmen mit seinem eigenen Orchester war ursprünglich kein großer Erfolg beschieden, jedoch konnte sein Stil des sogenannten "Happy Sound" sich Anfang der sechziger Jahre schlagartig durchsetzen. Die Verkaufszahlen seiner Langspielplatten schnellten in die Höhe und 1964 erhielt er von Polydor einen Vertrag auf Lebenszeit. Im Jahre 1965 änderte Last auf Betreiben von Polydor seinen Vornamen von Hans auf James, die Band hieß fortan "James Last & His Orchestra". Er arrangierte im Eilzugstempo (mindestens ein Musikstück pro Tag) und produzierte bis zu zwölf Alben pro Jahr, darunter die berühmtesten wie "Non Stop Dancing", "Sing mit", "Beachparty" und "Classics Up To Date" mit oft über zehn Fortsetzungen. Durch die hervorragende Verwendbarkeit seiner Musik besonders bei Tanzveranstaltungen und Partys erlangte er bald weltweite Berühmtheit bis hin nach Amerika. In seinen Live-Konzerten trat er mit den bedeutendsten Unterhaltungskünstlern seiner Zeit wie Wencke Myhre, Freddy Quinn, Fred Bertelmann oder Richard Clayderman auf. James Last ist bis zum heutigen Tag aktiv. Er arrangiert, bestreitet Konzerttourneen und tritt auch als Komponist in Erscheinung. Von ihm stammen u. a. auch die Filmmusiken zu so bekannten Fernsehserien wie "Der Landarzt" oder "Das Traumschiff".

 

 

 

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