Spindelegger: Historischer Schritt zur Regulierung des
 internationalen Waffenhandels

 

erstellt am
02. 04. 13
14.00 MEZ

Vizekanzler begrüßt Beschluss der UNO Generalversammlung zum Waffenhandelsvertrag
Wien (bmeia) - „Die überwältigende Zustimmung der Staatengemeinschaft zum Waffenhandelsvertrag, ist ein historischer Schritt, den illegalen und verantwortungslosen Waffenhandel zu ächten und bindende völkerrechtliche Regeln für den internationalen Waffenhandel zu schaffen“ zeigte sich Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger erfreut über den Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 02.04.

„Der Vertrag ist nicht perfekt und Österreich und die Europäische Union hätten sich in einigen Bereichen stärkere Regeln gewünscht. Dennoch bin ich überzeugt, dass er einen ersten, bedeutsamen Schritt zur Lösung der gravierenden humanitären Probleme leisten wird, die der bislang kaum regulierte internationale Handel mit Waffen verursacht. Zudem ist dieser Vertrag ein wichtiges Lebenszeichen für multilaterale Zusammenarbeit und die Bereitschaft der internationalen Staatengemeinschaft sich globaler Probleme anzunehmen“, sagte Spindelegger.

Der in New York erreichte Kompromisstext ist das Ergebnis eines jahrelangen Verhandlungsprozesses. Da bei der Konferenz vergangene Woche kein Konsens erzielt werden konnte, wurde der Vertragstext am 2. April der UNO Generalversammlung zur Annahme vorgelegt und dort mit großer Mehrheit beschlossen. Durch den erfolgreichen Abschluss wird damit erstmals der Handel mit konventionellen Waffen völkerrechtlich verboten, wenn diese für Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder andere Kriegsverbrechen eingesetzt werden könnten. Ebenso verpflichtet der Vertrag, zukünftig bei Entscheidungen über Waffenexporte auf Menschenrechtsverletzungen, Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und die Gefahr der Umleitung Bedacht zu nehmen. Überdies stärkt der Vertrag Transparenz und Verantwortlichkeit durch Veröffentlichung entsprechender Informationen.

„Die Exportkontrollstandards der EU und Österreichs gehen über den jetzt erzielten Waffenhandelsvertrag hinaus und bleiben jedenfalls wie bisher aufrecht. Der Vertrag stellt aber durch die universelle Zustimmung einen wichtigen Schritt dar, globale rechtliche Standards für den Waffenhandel zu schaffen“ so Spindelegger weiter. Der Außenminister würdigte die umsichtige Verhandlungsführung des australischen Vorsitzenden der Staatenkonferenz, Botschafter Peter Woolcott, und hob die herausragende Rolle der Zivilgesellschaft hervor, die den Verhandlungsprozess jahrelang begleitet hat. „Das Drängen und Lobbying der Zivilgesellschaft hat wesentlich zum Problembewusstsein und letztlich zur Kompromissbereitschaft der Staatengemeinschaft beigetragen, ohne die dieses Ergebnis nicht möglich gewesen wäre“, schloss Spindelegger.

 

 

 

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