Lopatka: Deutschsprachige Volksgruppe
 stärker unterstützen

 

erstellt am
12. 04. 13
14.00 MEZ

Anerkennung der Volksgruppe, Wirtschaftsbeziehungen und europäische Themen im Mittelpunkt des Arbeitsbesuchs in Slowenien
Laibach/Wien (bmeia) – „Die positive Entwicklung nach der Lösung der Ortstafelfrage sollten wir gemeinsam nutzen, um auch in der Frage der verfassungsmäßigen Anerkennung der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien als Minderheit weiterzukommen. Die vertrauensvollen Beziehungen zu Slowenien stimmen mich zuversichtlich, dass es möglich ist, an einer Lösung der Anerkennungsfrage konstruktiv zu arbeiten“, erklärte Staatssekretär Reinhold Lopatka nach seinen Gesprächen in Laibach mit Außenamts-Staatssekretär Igor Sencar und Parlamentsvizepräsidentin Renata Brunskole.

Staatssekretär Lopatka traf in Laibach auch Vertreter der deutschsprachigen Volksgruppe, die ihn über ihre Aktivitäten und Anliegen informierten. „Wir müssen sicherstellen, dass die kulturellen Beiträge und Leistungen der Kulturvereine weiter erbracht werden können und noch stärker wahrgenommen werden. Ich habe mich daher dafür eingesetzt, dass neben Mitteln aus Österreich auch von slowenischer Seite ausreichende Fördermittel auf Basis des Kulturabkommens von 2001 zur Verfügung gestellt werden“, so Lopatka weiter. „Es ist wichtig, auch das Bewusstsein der gemeinsamen Vergangenheit zu fördern. Die Ausstellung ‚Nemci in Maribor/ Die Deutschen und Marburg‘ stellt einen Anfang in der Aufarbeitung der Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung dar“, hob der Staatssekretär hervor. Zu den bilateralen Fragen gehört auch das Thema Restitution.

Besonders eng sind die Beziehungen zu Slowenien im Wirtschaftsbereich. „Mit 5,6 Milliarden Euro und einem Anteil von 48% an den ausländischen Direktinvestitionen ist Österreich mit Abstand der größte Investor in Slowenien. Das zeigt den hohen Standard in punkto Rechtssicherheit und spricht für die guten Rahmenbedingungen. Bis 2008 haben österreichische Exporteure nach Slowenien mehr geliefert als nach China und Indien zusammen. Trotz der schwachen Konjunktur haben die Exporte von einem hohen Niveau auch 2012 um 0,3% wieder leicht zugelegt“, betonte Lopatka. Slowenien rangiert unter den wichtigsten Absatzmärkten auf Platz 13 und damit vor Japan und der Türkei. Beim Pro-Kopf-Import österreichischer Waren liegt Slowenien mit einem Wert von 1150 Euro weiter an der Spitze.

Weiteres Gesprächsthema war der Erweiterungsprozess am Westbalkan, wo sich Österreich eng mit Slowenien abstimmt. Darüber hinaus besteht in Laibach großes Interesse an einem Austausch über Europa-Informationsaktivitäten. „68% der Slowenen fühlen sich als EU-Bürger. Das ist ein guter Wert – in Österreich sind es 63%. Für die Stärkung des Vertrauens in die EU kann nicht genug getan werden. Ich konnte in Laibach meine Erfahrungen im Rahmen der Informationstour ‚Darum Europa‘ weitergeben. Schon bei einem der nächsten Firmenbesuche wird der slowenische Botschafter in Österreich dabei sein“, schloss der Staatssekretär.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at