Burgenland soll von grenzüberschreitenden
 Bahnprojekten profitieren

 

erstellt am
11. 04. 13
14.00 MEZ

Bahnstrecke Oberwart – Szombathely soll neu errichtet, die Strecke Jennersdorf-Szombathely modernisiert werden
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland setzt den seit Jahren forcierten konsequenten Ausbau des Öffentlichen Verkehrs fort. Eine zentrale Rolle im Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nehmen Schienenprojekte auf überregionaler Ebene ein wie die geplante Elektrifizierung der Bahnstrecke Jennersdorf-Szombathely sowie die Neuerrichtung der Strecke von Oberwart nach Szombathely. „Vom Ausbau der regionalen und überregionalen Verkehrsinfrastruktur wird das Burgenland enorm profitieren. In den konkreten Fällen gilt das besonders für die südlichen Landesteile. Um unsere Vorhaben umzusetzen, müssen und wollen wir auch EU-Mittel anzapfen. Wir sind in intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen der Raaber Bahn und der ungarischen Regierung und ziehen gemeinsam an einem Strang“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Szilárd Kövesdi, Generaldirektor der Raaberbahn (GYSEV) und Mag. Peter Zinggl, Leiter der Stabstelle Raumordnung und Wohnbauförderung in Sopron. In der ungarischen Metropole finden heute und morgen Expertengespräche zum Projekt SETA (South East Transport Axis) satt.

„Unser Ziel ist es, das südliche Burgenland näher an die Landeshauptstadt Eisenstadt und an die Bundeshauptstadt Wien in Zukunft via Eisenbahnverbindungen anzubinden. Mit Unterstützung der Europäischen Union, dem Bund sowie den zuständigen Stellen in Ungarn soll die Eisenbahnstrecke Szombathely-Oberwart-Friedberg errichtet werden“, so LH Niessl. Kosten dafür werden mit ungefähr 100 Millionen Euro geschätzt und die Realisierung ist nur mit tatkräftiger Unterstützung der EU möglich. Ein zweiter Schwerpunkt ist auch der Ausbau der Strecke Jennersdorf-Szombathely. Hier werden bis zu 10 Millionen an Kosten gerechnet. Auch dieses Projekt müsste im Rahmen eines grenzüberschreitenden EU-Projektes Zustimmung finden.

Um das Maximum an EU-Mittel ausschöpfen zu können sei es wichtig, sinnvolle Projekte – wie die Elektrifizierung der Bahnstrecke Jennersdorf-Szombathely sowie die Neuerrichtung der Strecke von Oberwart nach Szombathely - auf die Beine zu stellen und über den eigenen Tellerrand zu blicken, so der Landeshauptmann: „Der Verkehr macht nicht vor Staatsgrenzen halt. Maßnahmen zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur müssen grenzübergreifend bewertet werden. Verbesserung der internationalen Bahnanbindung des Burgenlands im Personen- und Güterverkehr bedeuten eine höhere Standortqualität für Betriebe und eine höhere Lebensqualität für die Bevölkerung.“ Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur seien auch ein zentrales Element zur Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen. „Zwischen unseren ungarischen Partnern und dem Burgenland gibt es grundsätzlich Einigkeit. Ich habe erst vor Kurzem mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban dazu Gespräche geführt“, sagt Niessl. Diese Gespräche müssten nun intensiviert werden. Das sieht auch Szilárd Kövesdi, Generaldirektor der Raaberbahn (GYSEV), so, denn: „Von einem Ausbau entsprechender Leistungen im Personen- und Güterverkehr würden letztendlich beide Seiten profitieren.“

Das Burgenland hat ein Gesamtbudget für den öffentlichen Verkehr von 15 Millionen Euro jährlich. Das Land unterstützt mit diesem Betrag die Kosten für die Fahrgäste, den Ankauf von komfortablen Zügen sowie den Ausbau der Infrastruktur.

SETA Korridor
Der SETA Korridor zwischen Wien-Bratislava – Zagreb und den nordadriatischen Häfen stellt somit das Rückgrat im internationalen Schienenpersonen– und Güterverkehr dar. Damit die Bevölkerung und die Unternehmen aus den Regionen von dieser Achse profitieren, muss der Zugang zu dieser Achse sichergestellt werden. Aus diesem Grund ist es notwendig, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Anbindung an die SETA Achse zu entwickeln. Mit den Initiativen Szombathely-Szentgotthart-Jennersdorf und Oberwart-Szombathely hat das Land Burgenland einen ersten wichtigen Schritt in die Richtung verbesserter grenzüberschreitender Verbindungen gesetzt.

Ziel von SETA ist es, Mitteleuropa mit Südosteuropa bzw. den nördlichen Adriahäfen enger und vor allem schneller hinsichtlich Services – zum Beispiel Fahrzeiten – zu verbinden, daher wird im Projekt unter anderem ein Maßnahmen- und Investitionsplan für den Personen- und Güterverkehr erarbeitet. Davon würde auch das Burgenland, besonders die südlichen Landesteile, profitieren, wie eine erste erfolgreiche Pilotaktion zeigt: Ende September legte ein Zug die Strecke von Zagreb über Westungarn und dem Burgenland nach Wien in weniger als 5 Stunden Fahrzeit zurück. Ermöglicht wurde diese wesentliche Verbesserung durch Zusammenarbeit der Bahngesellschaften von Ungarn, Kroatien und Österreich und GySEV (Raaber Bahn). „Dieser Zug ist der erste Schritt zur Einführung eines wettbewerbsfähigen Personenverkehrs auf internationalem Niveau. Unser Ziel ist, auf dieser Strecke, von der besonders das Südburgenland profitieren kann, eine Fahrzeit von vier Stunden zu erreichen“, so Niessl.

SETA wurde im Frühjahr 2011 auf Initiative des Burgenlandes gestartet und hat sich zum Ziel gesetzt, durch Erarbeitung von kurz- und mittelfristigen Maßnahmen im Bereich des Schienenverkehrs Verbesserungen zu erreichen.

 

 

 

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