"PARADIES. Liebe / Glaube / Hoffnung"

 

erstellt am
10. 04. 13
14.00 MEZ

BAWAG P.S.K. Contemporary präsentiert Filmkader aus Ulrich Seidls Filmtrilogie erstmals in Österreich.
Wien (kunstnet) - Am 17. April 2013 eröffnet BAWAG P.S.K. Contemporary die Ausstellung PARADIES. Liebe / Glaube / Hoffnung des österreichischen Filmemachers, Drehbuchautors und Produzenten Ulrich Seidl. Seidl hat dazu aus seiner gleichnamigen Filmtrilogie signifikante Filmkader ausgewählt und als Fotos drucken lassen. Nach der Erstpräsentation der Bilder in Berlin sind diese nun vom 18. April bis 26. Mai 2013 in Österreich in der BAWAG P.S.K. Contemporary zu sehen. Die Ausstellung wird begleitet von dem Bord-Mitglied der BAWAG P.S.K. Contemporary Stephan Schmidt-Wulffen.

Ulrich Seidl wurde für sein Filmschaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und erhielt in den Kategorien "Bester Film" und "Beste Regie" Anfang des Jahres den Österreichischen Filmpreis 2013. Den zweiten Teil seiner Trilogie "PARADIES: Glaube" würdigte die Jury der Filmfestspiele Venedig 2012 mit einem Spezialpreis.

"Ich versuche, die Schönheit in der vermeintlichen Hässlichkeit zu finden. Die Medienwirklichkeit, in der wir leben, ist geschönt, verstellt und falsch. So schauen wir nicht aus. Was mich interessiert ist, wie unsere Körper wirklich sind. So etwas muss man auch zulassen." Ulrich Seidl.

"PARADIES. Liebe / Glaube / Hoffnung". Drei Filme, drei Frauen, drei Sehnsuchtsgeschichten. Im Mittelpunkt von Ulrich Seidls Filmtrilogie stehen Sexualität, Spiritualität und Körperlichkeit sowie Sehnsüchte und Wünsche von drei Frauen, die miteinander verwandt sind. Alle drei verlieben sich, sind verliebt und werden im Laufe der jeweiligen Geschichte enttäuscht. Im ersten Teil der Paradies-Trilogie fährt Teresa, die 50- jährige Sextouristin, nach Kenia, um als "Sugarmama" die Liebesdienste von schwarzen Beachboys in Anspruch zu nehmen. Für Anna Maria, eine alleinstehende Frau um die 50 und Schwester von Teresa, liegt das Paradies bei Jesus. In "PARADIES: Glaube" verbringt sie ihren Urlaub damit, mit 40 cm großen Wandermuttergottes-Statuen missionierend von Haus zu Haus zu gehen. Als eines Tages ihr Ehemann, ein Ägypter und Moslem, nach Jahren der Abwesenheit nach Hause kommt, gerät ihr Leben aus den Fugen. Im dritten Film "PARADIES: Hoffnung" verbringt Teresas 13-jährige, übergewichtige Tochter Melanie ihre Ferien in einem Diätcamp in der österreichischen Provinz. Zwischen Sporterziehung und Ernährungsberatung, Polsterschlachten und ersten Zigaretten verliebt sie sich in einen um 40 Jahre älteren Arzt. Ulrich Seidl zeigt uns drei Frauen mit ihren unvollkommenen Körpern und in all ihrer Einsamkeit, emotionalen Enge und sozialen Zwängen, denen sie ausgeliefert sind sowie die damit verbundene Enttäuschung ihres Scheiterns. Jede einzelne Bildeinstellung im Film ist sorgfältig komponiert. Diese ästhetische Bildkomposition bildet ein Gegengewicht zu den intimen, konfliktgeladenen und gelegentlich auch verstörenden Szenen. Es lag deshalb nahe, die Spannung zwischen Ästhetik und Existenz auch im statischen Bild zu erproben.

In Wien ergänzt Ulrich Seidl sein Experiment mit dem Format der Ausstellung durch eine Installation, die auf seinem Film "Bilder einer Ausstellung" (1995) basiert. Anders als im Kino sieht man jetzt die verschiedenen Charaktere, die mit verschiedenen Gemälden konfrontiert sind, gleichzeitig auf mehreren Monitoren. Impressionen der Filmarbeiten des Fotografen Reiner Riedler ergänzen das Ausstellungsprojekt.

Die Eröffnung der Ausstellung PARADIES. Liebe / Glaube / Hoffnung findet am Mittwoch, den 17. April 2013 um 19 Uhr in Anwesenheit von Ulrich Seidl statt. Begrüßung: Rudolf Leeb, BAWAG P.S.K. Sponsoring und Community Affairs. Weiters sprechen Barbara Pichler, Festivalleitung und Geschäftsführung der Diagonale und Stephan Schmidt-Wulffen, Bord-Mitglied der BAWAG P.S.K. Contemporary. Anschließend spielen Fool's Island Project - Rosivita / Markus Moser/ Klaus Karlbauer.

BAWAG P.S.K. Contemporary wurde 1974 als Ausstellungsort der damals gewerkschaftseigenen Bank für Arbeit und Wirtschaft gegründet und hat innerhalb der österreichischen Kunstlandschaft von Beginn an eine vorausschauende Position eingenommen. Seit ihrem Bestehen wurden künstlerische Positionen gefördert, die Qualität, Nachhaltigkeit und die ernsthafte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen zum Inhalt haben. Aufbauend auf einer bald vierzigjährigen Ausstellungsgeschichte erweitert BAWAG P.S.K. Contemporary ab 2013 seinen Fokus und widmet sich jenen Zukunftsfragen, die in Kunst, Design, Architektur und Urbanismus ähnlich gestellt werden, wie in Wissenschaft, Politik und Gesellschaftstheorie.

 

 

 

Informationen: http://www.bawagpskcontemporary.at/

 

 

 

 

 

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