Bildung in Wien: Schulbauprogramm
 läuft auf Hochtouren

 

erstellt am
09. 04. 13
14.00 MEZ

700 Mio. Euro für neue Bildungseinrichtungen – Ausbau von Ganztagsschulen hat besondere Priorität
Wien (rk) - "Wien geht den Weg als innovative Bildungsstadt konsequent weiter und setzt auf optimale Rahmenbedingungen für SchülerInnen, LehrerInnen, FreizeitbetreuerInnen und Eltern", betonte Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch am 09.04. im wöchentlichen Pressegespräch von Bürgermeister Dr. Michael Häupl. In den nächsten Jahren werden im Rahmen des "Neubauprogramms–Bildungseinrichtungen 2012 bis 2023" elf neue multifunktionale ganztägig und ganzjährig geführte Bildungseinrichtungen in Form von Campus–Modellen (Kindergarten-, Schul- und Freizeitpädagogik werden an einem Standort zusammengefasst) gebaut. Im Fokus sind dabei die Regionen Kagran und Stammersdorf, Stadlau, Jedlesee, sowie am Nordbahnhof und im Süden bzw. Westen der Stadt die Bereiche Atzgersdorf, Favoriten, Aspanggründe, Gasometer-Umfeld und Wien-West. Die neuen Bildungseinrichtungen werden insgesamt rund 700 Mio. Euro kosten.
Bildungscampus Hauptbahnhof wird 2014 eröffnet

Bereits jetzt laufen die Arbeiten für zwei weitere Campus–Standorte auf Hochtouren. Die Bauarbeiten für den mit Beginn des Schuljahres 2014/15 den Betrieb aufnehmenden Bildungscampus Hauptbahnhof sind bereits weit fortgeschritten. Diese Bildungseinrichtung wird rund 1.100 Kindern und Jugendlichen im Alter bis zu 14 Jahren optimale Voraussetzungen für guten Bildungserwerb bieten. Die Planungs- und Bauvorbereitungsarbeiten für den Bildungscampus Seestadt Aspern sind beinahe abgeschlossen. Der Baubeginn wird voraussichtlich noch 2013 stattfinden.
Neubauprogramm – Bildungseinrichtungen 2012 bis 2023

Mit Beschluss des Gemeinderates vom 27. Juni 2012 startete das "Neubauprogramm – Bildungseinrichtungen 2012 bis 2023". In einem ersten Schritt wurden sämtliche Vorentscheidungen getroffen, damit eine Abwicklung der einzelnen Vorhaben auf Projektebene ermöglicht werden kann. Damit verbunden wurde ein Programmleiter "Bildungseinrichtungen-Neubauprogramm 2012 bis 2023" bestellt.

Mittlerweile ist der Projektstrukturplan mit zugehörigen Arbeitspaketen eingeteilt. Im Rahmen der einzelnen Phasen wurden von den bereits jeweils tätigen Arbeitsgruppen verschiedene Arbeitspakete behandelt.

Dazu zählen unter anderem:

  • Erarbeitung von Zwischenergebnissen zur Liegenschaftsbeurteilung der einzelnen Bildungseinrichtungsstandorte.
  • Entwicklung von für die Stadt Wien optimalen Finanzierungsmodellen.
  • Erarbeitung von Ausschreibungsunterlagen - hinsichtlich der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen der PPP – Modelle, bei denen bereits eingeholte Expertenmeinungen eingearbeitet wurden.
  • Ausarbeitung der Raum- und Funktionsprogramme für die Bildungseinrichtungen Campus.
  • Auf Basis dieser Ergebnisse wird derzeit an entsprechenden Ausschreibungen gearbeitet. Weitere Zu-, Um- und Ersatzbauten in Planung


Ergänzend zum Neubauprogramm sind aus derzeitiger Sicht auf Grund der Bevölkerungsentwicklung und des damit zusammenhängenden steigenden Bedarfs an Schulraum beispielhaft folgende Zu-, Um- und Ersatzbauten für die nächsten Jahre für den Bereich der Wiener Pflichtschulen geplant:

  • Volksschule in Wien 11, Simoningplatz 2, Errichtung eines Zubaus mit dem auch die Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung geschaffen wird
  • Volksschule in Wien 13, Dr. Schober Straße 1, Errichtung eines Zubaus
  • Volksschule in Wien 14, Felbigerstraße 97, Errichtung eines Zubaus
  • Volksschule in Wien 21, Tomaschekstraße 44 , Zubau für die Errichtung der Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung
  • Volksschule in Wien 21, Christian-Bucher-Gasse 14, Errichtung eines Zubaus mit dem auch die Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung geschaffen wird
  • Volksschule in Wien 22, Eßlinger Hauptstraße 97, Errichtung eines Zubaus mit dem auch die Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung geschaffen wird
  • Volksschule in Wien 22, Pirquetgasse 6b, Errichtung eines Ersatzbaus für eine 17-klassige Ganztagsvolksschule
  • Am Standort in Wien Neubau, Burggasse 14-16, erfolgt der Umbau für eine 11-klassige Polytechnische Schule, deren Inbetriebnahmen für September 2013 vorgesehen ist.
  • Zudem wird in der Embelgasse 46 in Wien-Margareten bis Herbst 2014 eine neue moderne Berufsschule für kaufmännische Lehrlinge der Stadt Wien entstehen


Im Jahr 2012 fertig gestellt
Im Jahr 2012 fertiggestellt wurden unter anderem die Standorte Mannagettagasse in Wien Grinzing, der Bildungscampus Donaufeld in Floridsdorf sowie im 23. Bezirk ein Zubau der Volksschule am Kirchenplatz 2-3 und die Aufstockung an der Volksschule Alma-Seidler-Weg 2.

Ausbau von Ganztagsschulen hat besondere Priorität
or allem auch hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat der Ausbau von Ganztagsschulen besondere Priorität. Bereits jetzt gibt es in Wien das österreichweit am besten ausgebaute Ganztagsschulwesen. Seit sich die WienerInnen in der Volksbefragung 2010 mit großer Mehrheit für die Ganztagsschule ausgesprochen haben, kommen laufend neue Standorte dazu.

Seit 2010 gibt es 13 neue Ganztagsschulen, zu denen die Schulstandorte in der Vereinsgasse 29 und Bildungscampus Gertrude Fröhlich-Sandner in der Leopoldstadt sowie der Campus Donaufeld in Floridsdorf zählen.

41 Ganztagesvolksschulen für Schuljahr 2013/14
"Mit dem Schuljahr 2012/13 hatte Wien daher 36 Ganztagsvolksschulen, vier Ganztagshauptschulen und drei Ganztags-AHS-Standorte! Ziel ist, in Wien innerhalb von sieben Jahren ein flächendeckendes Angebot an ganztägigen Schulformen als Wahlmöglichkeit für alle Eltern zu schaffen", betonte Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. Ab September 2013 sollen zusätzlich zum Schulneubauprogramm weitere fünf Standorte im 3, 13, 20, 22 und 23. Bezirk als Ganztagsvolksschulen geführt werden darunter die erste Ganztagsvolksschule im 13. Bezirk, Standort Steinlechnergasse. Im flächenmäßig größten Bezirk, der Donaustadt, gibt es dann mit dem Standort Wulzendorferstraße sechs Ganztagsvolksschulen. Insgesamt stehen für das kommende Schuljahr 41 Ganztagsvolksschulen zur Verfügung. Damit kommt die Stadt dem Ziel einer flächendeckenden Versorgung sehr nahe.

50.000 SchülerInnen in ganztägigen Schulformen betreut
In Wien gibt es bereits jetzt das österreichweit am besten ausgebaute Ganztagsschulwesen. So werden allein im Bereich der Volksschulen 8.282 Kinder in 36 öffentlichen Ganztagsschulen (verschränkte Form) und 8.018 Kinder in 37 offenen Ganztagsschulen betreut. Im privaten Schulwesen in Wien gibt es zudem noch eine weitere Ganztagsvolksschule (verschränkte Form) mit 43 SchülerInnen sowie 30 offene Schulen mit 5.424 SchülerInnen. Im Bereich der Hauptschulen werden an 4 öffentlichen Ganztagsschulen (verschränkte Form) 1.151 und an 39 offenen Schulen 7.048 Kinder betreut. Darüber hinaus gibt es 2 private Ganztagshauptschulen mit 152 und 17 privaten offenen Hauptschulen mit 1.642 SchülerInnen. Weitere Ganztagsangebote gibt es im Bereich der Sonderschulen und Sonderpädagogischen Zentren (1.083 betreute SchülerInnen). An allen 64 öffentlichen Wiener AHS wird Tagesbetreuung angeboten, die im Schuljahr 2012/13 von insgesamt 6.015 SchülerInnen besucht wird. An insgesamt 8 der 64 Standorte wird neben der offenen Form der Tagesbetreuung auch die Möglichkeit zum Besuch einer Ganztagsklasse in verschränkter Form angeboten. Dieses Angebot wird derzeit von rund 450 SchülerInnen genutzt.

630 Mio. Euro für Kinderbetreuung
Wie wichtig Bildung ist, zeigt sich aber auch an den Rekordinvestitionen in die elementare Bildung und Betreuung von Kindern. Im Jahr 2013 werden insgesamt rund 630 Mio Euro in Kindergarten & Co. oder vorschulische Bildung investiert. Schwerpunkt dabei ist weiterhin der Gratiskindergarten, der in Wien seit nunmehr vier Jahren erfolgreich läuft. Die Stadt hält derzeit bei 52.626 Kindergartenplätzen und 19.193 Krippenplätzen im privaten und städtischen Bereich. Damit standen in diesem Jahr so viele Plätze wie noch nie zur Verfügung. Zudem wurden seit 2009 rund 1.000 neue PädagogInnen bei der Stadt aufgenommen. Und der Ausbau geht weiter. Aufgrund der vielen Investitionen hat Wien im Sommer 2012 als erstes und einziges Bundesland das "Barcelona-Ziel" überschritten. Diese EU-Vorgabe sieht vor, dass für mindestens 33 Prozent der Kinder unter 3 Jahren Betreuungsplätze vorhanden sein müssen. Mit 36 Prozent hat Wien dieses Ziel deutlich überschritten. Im Bereich der Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren hat Wien das Barcelona-Ziel von 90 Prozent schon längst übererfüllt: Hier hat Wien bereits seit einiger Zeit eine Versorgungsquote von über 100 Prozent, konkret derzeit 103,2 Prozent. Im Jahr 2013 wurde unter anderen der Kindergarten im Stadtpark eröffnet, etwa gleichzeitig erfolgte der Start für den Neubau des Kindergartens im Wilhelminenspital. Auch hier zeigt der Ausblick auf 2014, dass Wien bei der Bildung auch weiterhin kräftig investiert.

 

 

 

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