Ausstellung Mario Merz – Arnuf Rainer

 

erstellt am
29. 04. 13
14.00 MEZ

eröffnet am 25. Mai im Arnulf Rainer Museum in Baden
Baden (arnulf rainer museum) - Erstmals nach der documenta 7 (1982) stellt der international renommierte Ausstellungsmacher Rudi Fuchs Werke von Mario Merz und Arnulf Rainer gemeinsam aus. In MARIO MERZ - ARNULF RAINER: TIEFE WEITE [FRAGMENTE] treffen großformatige Gemälde von Arnulf Rainer auf raumgreifende Installationen und Bildobjekte des italienischen Arte Povera-Künstlers Mario Merz. Die rund 70 Werke umfassende Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Fondazione Merz (Turin) wird am 25. Mai um 15 Uhr im Arnulf Rainer Museum im ehemaligen Frauenbad in Baden eröffnet.

"Beide Künstler traten in den fünfziger Jahren hervor, in dem weiten und tiefgründigen Feld der suggestiv als Informel bezeichneten Kunstrichtung. Bei der documenta teilten sie sich einen Raum, und dies nicht aus Zufall. Wir spürten eine spirituelle Verwandtschaft in der Art, wie sie Formen aus grundlegend flüchtigen, fließenden Strukturen und Farben zum Vorschein brachten. In diesem wechselhaften Werk sind alle Gestaltungen von Natur aus unvollständig und fragmentarisch", so der niederländische Kurator Rudi Fuchs.

Als künstlerischer Leiter der Kunstausstellung documenta 7 im Jahr 1982 verfolgte Rudi Fuchs das Prinzip der schlichten und erhabenen Präsentation der Werke. Bewusst konfrontativ sollten Dialoge zwischen Kunstwerken unterschiedlichsten Stils entstehen sowie deren Wechselbeziehung offengelegt werden. So traf Malerei auf Skulptur: Arnulf Rainers "Fingerfarbenfest" aus seiner Werkphase der Hand- und Fingermalerei wurde gemeinsam mit Mario Merz' begehbarer, halbhoher Spirale aus Sandsteinplatten mit Reisigbüscheln ausgestellt. In TIEFE WEITE [FRAGMENTE] führt Kurator Rudi Fuchs dieses Ausstellungskonzept nun fort.

Von Arnulf Rainer (*1929) werden Gemälde und Tafelbilder aus den 1990er Jahren zu sehen sein, die vorrangig das Motiv des Kreuzes zeigen. Diese T-förmigen, von Rainer zum Teil "Engel-Bilder" genannten Werke symbolisieren fern jeglicher religiöser Bedeutung die Kleidung von Engeln. Im Gegensatz zu den Hand- und Fingermalereien, die in schweren, dunklen Farben dick mit Hand oder Pinsel aufgetragen wurden, wirken die "Engel-Bilder" durch den dünnflüssigen Farbauftrag fragil und leicht.

Als Gegenüberstellung präsentiert die Ausstellung ein Iglu aus Steinplatten mit drei Meter Durchmesser sowie einen raumgreifenden Spiral-Tisch von Mario Merz (1925-2003). Der italienische Künstler schuf mit seinen Iglus aus Lehm, Glas, Stahl, Stein oder Reisig Ikonen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Durch den Einsatz einfacher Mittel sowie die Verwendung von alltäglichen, naturnahen Materialien zählt er zu den Hauptvertretern der Arte Povera-Bewegung, die in den 1960ern in Italien entstand.

Auch Gemälde, Zeichnungen und Bildobjekte mit charakteristischen Elementen werden gezeigt, die sich immer wieder im Werk von Mario Merz finden: Fibonacci-Zahlen, Neonröhren, Spiralen sowie archetypische, prähistorische Tiere. Die Arbeiten stammen aus den frühen 1980er Jahren und sind als Leihgaben der Fondazione Merz, sowie aus Privatsammlungen, die größtenteils zum ersten Mal in Österreich zu sehen.

Die Ausstellung MARIO MERZ - ARNULF RAINER: TIEFE WEITE [FRAGMENTE] wird in Kooperation mit der Turiner Fondazione Merz realisiert und ist von 26. Mai bis 27. Oktober 2013 täglich von 10 bis 17 Uhr im Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung werden Konzerte, Performances sowie Führungen angeboten. Kinder und Jugendliche können die Kunst von Mario Merz und Arnulf Rainer in Workshops und speziellen "Führungen am Abend" kennenlernen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag der Buchhandlung Walther König (Köln) mit Beiträgen von Rudi Fuchs sowie Texten von Mario Merz und Arnulf Rainer.

Seit September 2009 zeigt das Arnulf Rainer Museum im klassizistischen Gebäude des ehemaligen Frauenbades in wechselnden monographischen wie thematischen Ausstellungen das vielschichtige Oeuvre des weltberühmten Künstlers aus Baden. Nach GEORG BASELITZ - ARNULF RAINER: LUSTSPIEL ist TIEFE WEITE [FRAGMENTE] die zweite Ausstellung, die das Werk Arnulf Rainers dem Schaffen einer seiner Zeitgenossen gegenübergestellt.

 

 

 

Informationen: http://www.arnulf-rainer-museum.at

 

 

 

 

 

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