Unterstützung für Familien

 

erstellt am
10. 05. 13
14.00 MEZ

  Hundstorfer: Höhere Familienbeihilfe und mehr bzw.  bessere Kinderbetreuung bringt allen Familien etwas
Von Steuererleichterungen wie im ÖVP-Modell profitieren hingegen Besserverdienende - Geringverdiener haben nichts davon
Wien (bmask) - "Faire Geldleistungen und mehr bzw. bessere Betreuungsangebote bringen allen Familien etwas, egal ob diese Steuern bezahlen oder nicht", unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer in einer Aussendung. Qualitativ hochstehende, flächendeckende Kinderbetreuungseinrichtungen mit sinnvollen Öffnungszeiten sind die Grundvoraussetzung dafür, dass Frauen mit Kindern weiterhin ihren Beruf ausüben können und karrieremäßig nicht auf der Strecke bleiben. "Wir brauchen dringend ein besseres Angebot bei der Kinderbetreuung - mit den 150 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr könnte man die Lücken bei der Kinderbetreuung schließen und einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten. Auch die einheitliche Erhöhung der Familienbeihilfe auf 225/240 Euro pro Kind wäre vor allem für Familien mit geringem Einkommen eine spürbare Hilfe", ist Hundstorfer überzeugt.

Steuererleichterungen für Familien - wie von der ÖVP vorgeschlagen - würde hingegen an den Defiziten bei der Kinderbetreuung nichts ändern. Vor allem aber: Geringverdiener haben davon gar nichts. "71 Prozent der Mütter und 34 Prozent der Väter zahlen keine Steuern, weil ihr Einkommen unterhalb der steuerpflichtigen Grenze liegt. 600.000 Kinder hätten daher von den Steuerzuckerln der ÖVP nichts", so der Sozialminister. Den vollen Freibetrag in der Höhe von 7.000 Euro könnten daher nur wenige Familien beziehen, sie müssten mehr als 6.000 Euro brutto im Monat verdienen. "Das sind nicht viele", sagte der Minister. Viel sinnvoller ist das Modell von Frauenministerin Heinisch-Hosek, das Steuervorteile streicht, dafür aber die Familienbeihilfe generell anhebt und die Kinderbetreuung verbessert.

Wie wichtig eine flächendeckende und gute Kinderbetreuung ist, hat die Studie zu Ausgrenzungs- und Armutsgefährdung (EU-Silc) gezeigt. In Mehrpersonenhaushalten mit einem Kind reduziert sich die Armutsgefährdungsquote bei Erwerbstätigkeit der Frau von 14 Prozent auf vier Prozent, bei Haushalten mit zwei Kindern von 21Prozent auf sechs Prozent, bei Haushalten mit drei oder mehr Kindern von 39 Prozent auf 18 Prozent und in Ein-Eltern-Haushalten von 57 Prozent auf 18 Prozent. "Wenn man in Kinderbetreuungseinrichtungen investiert, investiert man in Armutsbekämpfung, da es Frauen möglich wird, wieder einen ordentlich bezahlten Arbeitsplatz anzunehmen. Wer hingegen in Steuerzuckerln investiert, ändert gar nichts - weder an der niedrigen Geburtenrate noch an der prekären finanziellen Situation vieler Familien", schloss Hundstorfer.


 

 Schittenhelm: Familienarbeit mit Erwerbsarbeit gleichstellen!
Wir setzen uns dafür ein, dass diese Frauen endlich eine Chance auf die eigene Pension haben
Wien (övp-pk) - "Mütter leisten den Löwenanteil in der Familie. Dies ist ehrenamtliche Arbeit von unermesslichem gesellschaftlichen Wert, der sowohl von der Politik als auch von der Wirtschaft entsprechend honoriert werden muss", so Abg.z.NR Bgm. Dorothea Schittenhelm, Bundesleiterin der ÖVP Frauen. Am Muttertag zeigen die ÖVP Frauen auf, dass diese Frauen in drei Arbeitsbereichen tätig und somit einer Mehrfachbelastung ausgesetzt sind: Sie leisten Familienarbeit, Erwerbsarbeit und ehrenamtliche Arbeit. Dafür braucht es breite Unterstützung.

"Wir setzen uns dafür ein, dass diese Frauen endlich eine Chance auf die eigene Pension haben", bekräftigt Schittenhelm. Die Anrechnung von vier Pensionsjahren pro Kind, unabhängig vom Geburtstermin, sowie die Ausweitung des Karenzmodells auf die Familienkarenz nach europäischem Standard, sind zwei von vielen Maßnahmen, die dringend von der Politik getroffen werden müssen, um Müttern in der Gesellschaft den Stellenwert zu geben, den sie verdienen. "Ich als Mutter zweier Kinder habe selbst gesehen, wie schwer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist. Mein Credo: Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, um vor allem jungen Müttern den Wunsch eine Familie zu gründen, erfüllbar und leistbar zu machen", so Schittenhelm abschließend.


 

Hofer: FPÖ sieht großen Handlungsbedarf
Hofer: 40.000 Kinder pflegen Angehörige - aber Pflegelehre bleibt auch ihnen verwehrt
Wien (fpd) - FPÖ-Behindertensprecher NAbg. Norbert Hofer sieht aufgrund der großen Zahl pflegender Kinder in Österreich eine große Diskrepanz zwischen den politischen Ansprüchen der Regierungsparteien und der gelebten Realität in Österreich. Hofer hatte mehrmals im Parlament beantragt, in Österreich eine Pflegelehre zu ermöglichen. Abgelehnt wurde dieser Antrag von SPÖ und ÖVP mit der Begründung, dass man es Jugendlichen nicht zumuten könne, kranke und ältere Menschen zu pflegen. Dies sei eine zu große psychische Belastung.

Hofer: "In Österreich kann man derzeit mit 17 Jahren eine Ausbildung im Bereich der Krankenpflege beginnen. Daher hätte unser Modell der Pflegelehre vorgesehen, im ersten Lehrjahr vor allem Tätigkeiten einzuplanen, die angehende Pflegefachkräfte eben nicht zu sehr belastet und neben einem behutsamen Eingewöhnen in den Pflegeberuf einen Schwerpunkt im theoretischen Teil der Krankenpflege, in den Grundzügen der Psychologie oder in die Termini, die eine Pflegefachkraft zur Ausübung ihres Berufes erlernen muss, vorzusehen. Ein Wechseln von Windeln beispielsweise wäre im ersten Lehrjahr ausgeschlossen."

Nun stellt sich zudem heraus, dass 40.000 Kinder und Jugendliche, und wir sprechen hier von auch von ganz jungen Österreichern, die tatsächlich noch als Kinder bezeichnet werden müssen, zum Teil schwerste Tätigkeiten ausüben, um kranke und pflegebedürftige Angehörige zu betreuen.

Hofer: "Dass der Politik nichts anderes einfällt, als für diese Kinder eine kleine Auszeit von der Pflege zu ermöglichen, damit diese beispielsweise an Schulskikursen teilnehmen können, ist erbärmlich. Und ich möchte das nicht als plumpen Angriff auf die Regierungsparteien verstanden wissen. Dazu ist das Thema zu ernst."

Dazu kommt noch, dass auch solchen Kindern derzeit nicht ermöglicht wird, ab dem 15. Lebensjahr eine Pflegelehre zu beginnen. Das ist, so Hofer, eigentlich verrückt: "Ich habe mir in den letzten Wochen viele Gedanken darüber gemacht, wie man den Betroffenen tatsächlich helfen könnte, bin aber zu keinem Ergebnis gekommen, das der Weisheit letzter Schluss wäre. Ich ersuche daher den Bundesminister für Soziales dringend, nach Vorliegen der von ihm in Auftrag gegebenen Studie eine Enquete mit Experten, Politikern aller Parteien und Betroffenen zu initiieren, um zu einem konstruktiven und umsetzbaren Lösungsansatz zu kommen. Wir müssen rasch handeln. So wichtig Solidarität in der Familie ist, so wichtig ist es auch, Kindern nicht die Kindheit zu nehmen."


 

Haubner: Pflegende Kinder und Jugendliche müssen rasch unterstützt werden
Wien (bzö) - BZÖ-Sozialsprecherin Abg. Ursula Haubner begrüßt die Initiative von Sozialminister Hundstorfer, Jugendliche, die ihre Angehörigen pflegen, stärker zu unterstützen. "Es ist hoch an der Zeit, dass man dieser Bevölkerungsgruppe, die unglaubliches leistet, unter die Arme greift. Die rund 40.000 pflegenden Kinder und Jugendlichen sollen bei den kommenden generellen Änderungen bei Pflegekarenz und Pflegeteilzeit berücksichtigt werden", fordert Haubner.

 

 

 

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