Belluneser Ladiner bei LH Durnwalder und LR Mussner

 

erstellt am
08. 05. 13
14.00 MEZ

Bozen (lpa) - Vertreter der drei ladinischen Gemeinden Buchenstein, Cortina und Colle Santa Lucia sind am 08.05. von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Ladinerlandesrat Florian Mussner in Bozen empfangen worden. Beim Treffen kamen die Angliederungsbemühungen der drei Gemeinden an Südtirol, der Ausbau der ladinischen Programme der RAI sowie die Verwendung der Geldmittel aus dem Entwicklungsfonds für die Grenzgemeinden zur Sprache.

Die Delegation, die von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Florian Mussner empfangen wurde, setzte sich aus hochrangigen Vertretern der drei Gemeinden zusammen: dem Bürgermeister von Buchenstein, Ugo Ruaz, dem Buchensteiner Gemeinderat Ilario Dariz, dem Gemeindereferenten Stefano Verocai aus Cortina und dem Vizebürgermeister von Colle Santa Lucia, Paolo Frena.

Erstes Gesprächsthema waren die Angliederungsbemühungen der drei Gemeinden an Südtirol. Die Delegation erbat sich die Unterstützung der Region Trentino-Südtirol und des Südtiroler Landtages bei der Umsetzung des Referendums von 2007, bei dem sich die Belluneser Ladiner mehrheitlich für den Übergang zu Südtirol ausgesprochen hatten.

Landeshauptmann Durnwalder betonte genauso wie Landesrat Mussner, dass die Landesregierung nichts gegen eine Angliederung der drei Gemeinde habe, sondern im Gegenteil die Ladiner aus Buchenstein, Colle Santa Lucia und Cortina in Südtirol willkommen sind, wenn alle rechtlichen Hürden genommen seien. „Voraussetzung für eine Angliederung ist der von der Verfassung vorgeschriebene Iter. Die drei Gemeinden sollten mit der neuen Regierung in Rom, mit Regierungschef Enrico Letta und dem Regionenminister Graziano Delrio sowie mit den Präsidenten von Kammer und Senat Kontakt aufnehmen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Landesrat Mussner wies darauf hin, dass das Land Südtirol erst unterstützend tätig werden könne, wenn es dazu von Rom dazu aufgerufen werde: „Wir können unsere Stellungnahme zu einer Angliederung erst abgeben, wenn wir von den Institutionen in Rom dazu aufgefordert werden."

Durnwalder und Mussner unterstreichen, dass es an den drei Gemeinden liege, die nächsten Schritte in juristischer wie politischer Hinsicht zu setzen: "Beim Referendum haben die Bürger der drei ladinischen Gemeinden ein Bekenntnis abgelegt, und zwar zu ihrer Identität als Ladiner genauso wie zu ihren historischen Wurzeln. Wir haben immer schon klargestellt, dass wir keinerlei Gebietsansprüche stellen, dass wir aber nach Beschreitung des vorgeschriebenen Weges die drei Gemeinden in Südtirol willkommen sind."

Neben den Angliederungsbemühungen waren auch die ladinischen Programme der RAI ein Schwerpunkt der Aussprache. Die Vertreter der Gemeinden ersuchten den Landeshauptmann und Landesrat Mussner um Hilfe bei der Verbesserung des Empfangs sowie eine Berücksichtigung von Buchenstein, Cortina und Colle Santa Lucia bei der inhaltlichen Gestaltung der Sendungen. Landeshauptmann Durnwalder erklärte der Delegation, dass durch die neue Konvention, die das Land mit der RAI abgeschlossen hat, auch die Ladiner in Belluno berücksichtigt werden können.

Schließlich kam auch der Entwicklungsfonds für die Grenzgemeinden („Fondo Brancher" bzw. „Fondo Odi") zur Sprache. Diesbezüglich betonte Landeshauptmann Durnwalder, dass die Landesregierung durchaus bereit sei, 40 Millionen Euro für die Grenzgemeinden freizugeben, allerdings nur für die Grenzgemeinden und nicht für andere Gebiete in Belluno und Sondrio.

 

 

 

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