Spindelegger: Kopten sind essentieller Teil
 der ägyptischen Gesellschaft

 

erstellt am
03. 06. 13
14.00 MEZ

Vizekanzler trifft S.H. Papst-Patriarch Tawadros II. in Wien
Wien (bmeia) - Die Entwicklungen in Ägypten, die Krise in Syrien und die Lage der Christen in Nahost standen im Mittelpunkt des Treffens von Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger mit dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, S.H. Papst-Patriarch Tawadros II., am 03.06. in Wien.

„Die koptische Gemeinschaft ist ein wesentlicher Teil der ägyptischen Gesellschaft. Kopten und Muslime blicken auf eine lange gemeinsame Vergangenheit zurück. Die fortdauernden religiös motivierten Übergriffe müssen von den ägyptischen Behörden konsequent geahndet und unterbunden werden. Den verantwortlichen extremistischen Elementen darf kein rechtsfreier Raum für Gewalttaten gegeben werden“, so Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger im Anschluss an das Gespräch heute Morgen. Berichte wonach es in der koptischen Gemeinschaft eine steigende Tendenz zur Auswanderung gebe seien äußerst besorgniserregend, so Spindelegger weiter.

Im Rahmen des Treffens wurde auch die Krise in Syrien und die ausgesprochen heikle Situation der religiösen Minderheiten angesprochen. „Der bewaffnete Konflikt in Syrien stellt eine existenzielle Gefahr für die religiösen Minderheiten und insbesondere die syrischen Christen dar. Ein Massenexodus der christlichen Minderheit würde den Verlust eines großen kulturellen Erbes bedeuten. Die Zukunft der Christen in Syrien ist uns daher ein besonderes Anliegen. Jede politische Neuordnung in Syrien muss dem Schutz und den Rechten aller Minderheiten gebührende Aufmerksamkeit schenken“, so Spindelegger. Der aktuelle Fall zweier prominenter christlicher Würdenträger, der syrischen Bischöfe Mar Gregorius Yohanna Ibrahim und Boulus al-Yazigi, die Ende April Opfer einer Entführung im türkisch-syrischen Grenzgebiet wurden, sei symptomatisch für die schwierige Lage in Syrien insgesamt und die Situation der christlichen Minderheit im Besonderen. Die Tatsache, dass es noch immer nicht gelungen sei, die Bischöfe aus den Händen ihrer Entführer zu befreien, steigere die Sorge um ihr Wohl. Österreich werde sich weiterhin nachdrücklich für ihre Freilassung einsetzen, versicherte der Außenminister dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche.

Abschließend wies Spindelegger auf die aktive Unterstützung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs als klare Priorität der österreichischen Außenpolitik hin. „Es gibt keine Alternative zum Dialog, gerade in den komplexesten Situationen. Das zeigen uns auch die tragischen Ereignisse in Syrien.“ Das im November des vergangenen Jahres eröffnete Zentrum für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog sowie das 5. Globale Forum der Allianz der Zivilisationen in Wien seien Ausdruck dieses besonderen Engagements Österreichs.

 

 

 

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