Gesundheitstourismus als Türöffner in den Arbeitsmarkt

 

erstellt am
29. 05. 13
14.00 MEZ

Abschlussveranstaltung der Beschäftigungsinitiative „Gesundheitstourismus - Deine Perspektive“
Oberwart /Eisenstadt (blms) - Um die Erwerbssituation von Frauen im Bezirk Oberwart zu verbessern, wurde im November 2011 das Projekt „Gesundheitstourismus – Deine Perspektive“ gestartet. Das Ziel des Projektes war es, Frauen durch maßgeschneiderte Qualifizierungsmaßnahmen fit für den (Wieder)Einstieg in die Arbeitswelt zu machen. Schwerpunkte waren die Bereiche Gesundheit, Soziales und Tourismus. „Als Frauenlandesrätin ist die stetige Verbesserung der Erwerbssituation von Frauen im Burgenland mein oberstes Ziel. Besonders im Südburgenland besteht noch ein großer Aufholbedarf. Mit diesem Projekt wollen wir Frauen eine Branche schmackhaft machen, in der es vor allem auch im Südburgenland – durch die Tourismusregion Bad Tatzmannsdorf und Stegersbach – zahlreiche Jobs gibt“, betont Frauenlandesrätin Verena Dunst. 21 Frauen haben an dem vom BFI Burgenland umgesetzten Projekt teilgenommen.

Laut der Studie „Integrationsbarrieren burgenländische Frauen am Arbeitsmarkt“ liegt die durchschnittliche Frauenerwerbsquote im Bezirk Oberwart, außerhalb des Einzugsgebietes des Bezirksvorortes, weit unter dem Burgenland-Durchschnitt. Besonders hoch ist der Nachholbedarf in den Gemeinden Deutsch Schützen, Eisenberg, Hannersdorf, Markt Neuhodis, Rechnitz Schachendorf/ Schandorf und Weiden bei Rechnitz. Die Frauenerwerbsquote liegt dort mit 60,6 Prozent knapp achteinhalb Prozentpunkte unter dem burgenländischen Durchschnitt und fünfeinhalb Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des Südburgenlandes. Fakt ist auch, dass Tourismus und Gesundheit in den Bezirken Oberwart und Güssing eng miteinander verbunden sind. „Das größte Arbeitsplatzvolumen stellen die Betriebe rund um die Thermenregion Bad Tatzmannsdorf, Stegersbach und Lutzmannsburg dar“ so Dunst.

Um den konkreten Personalbedarf und die genauen Anforderungsprofile an Personal abzuklären, wurde im Vorfeld der Qualifizierungsmaßnahmen von der „Prospect Unternehmensberatung“ im Auftrag des bfi Burgenland eine Bedarfserhebung durchgeführt. Befragt wurden mehrheitlich 4-Stern, 4-Stern+ und 5-Stern-Hotels sowie Kur- und Gesundheitseinrichtungen in den Bezirken Oberwart und Güssing, vornehmlich aus Bad Tatzmannsdorf und Stegersbach. „An die Ergebnisse der Bedarfserhebung habe haben wir uns gehalten und wir arbeiten auch ganz eng mit den Tourismusbetrieben in der Region Stegersbach und Bad Tatzmannsdorf zusammen. Nur so können die Bedürfnisse der Wirtschaft mit den Bedürfnissen der Frauen in der Region verknüpft werden“, betont Dunst.

Premiere für Schnuppertage
„Erstmals haben wir ein Frauenprojekt mit Schnuppertagen und Betriebsbesichtigungen gestartet. Dadurch konnten wir den Frauen den Job im Gesundheitstourismus schmackhaft machen und die Teilnehmerinnen konnten selbst Antworten zum Thema Arbeitszeiten, Dienstverhältnisse und natürlich welche Qualifikationen in welchem Betrieb häufig gesucht werden, erfragen. Im Praktikum, das parallel zur Theorie stattfand, konnten sie dann ihr Können unter Beweis stellen“ erklärt die im BFI Burgenland für Frauenprojekte zuständige Landeskoordinatorin Margot Bösenhofer. Auch unterstützende Begleitmaßnahmen und Einzelcoachings gebe es von Seiten des BFI, so die BFI-Mitarbeiterin. „Im Einzelcoaching wird dieser Rucksack, den die Frauen mitbringen bedarfsorientiert und effizient geleert und verspricht dadurch auch ein gesteigertes Selbstwertgefühl der Frauen und somit auch eine Nachhaltigkeit für die Zukunft. Hemmnisse und Barrieren zur Integration auf dem regionalen Arbeitsmarkt werden dadurch verringert oder abgebaut.“

Bis dato konnten sieben Arbeitsaufnahmen verzeichnet werden. „Das Projekt befindet sich zurzeit in der Nachbetreuungsphase und wir rechnen noch mit einigen Arbeitsaufnahmen“, ist Bösendorfer zuversichtlich. Sie peilt eine Vermittlungsquote von 80 Prozent an. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 96.499,72 Euro.

Enge Zusammenarbeit als Erfolgsgarant
„Ein großes Geheimnis des Erfolges ist die tolle Vorbereitung und die Zusammenarbeit mit den einzelnen Betrieben. Es ist hier eine richtige Symbiose zwischen den Unternehmen der Region, die uns ihre Bedürfnisse an Mitarbeiterinnen mitgeteilt haben, unseren BFI-Trainerinnen, die die Interessen und Fähigkeiten der Frauen herausgefiltert haben und den Teilnehmerinnen selbst entstanden. Nur dann, wenn wir wissen, was die Wirtschaft braucht können wir gemeinsam mit den Frauen eine Zusammenführung machen, die zu einem bleibenden Job führt“, so BFI Burgenland Geschäftsführer Peter Maier.

Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds – zwei Projekte starten im Herbst
„In der aktuellen Förderperiode 2007 bis 2013 habe ich gemeinsam mit dem BFI elf solcher ESF-Projekte, allesamt mit dem Ziel, die Frauenbeschäftigung im Burgenland zu erhöhen, verwirklicht. Aufgrund der großen Nachfrage ist es nun möglich, mit Restmitteln zwei weitere Projekte im Südburgenland zu fördern. Beide Projekte starten im Herbst. Eines richtet sich an gründungsinteressierte Frauen im Mittel- und Südburgenland, das zweite Projekt wird ein Gastronomieprojekt speziell für die Bezirke Jennersdorf und Güssing sein.“

EU-Fördermittel seien für die Integration von Frauen auf dem Arbeitsmarkt sehr wichtig. „In der aktuellen Förderperiode konnten bisher 25 ESF-Projekte erfolgreich umgesetzt werden bzw. laufen gerade. 75% der Projektkosten werden aus EU-Mitteln, 25% aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt“, so Dunst abschließend.

 

 

 

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