Heinisch-Hosek: Dürfen nicht zulassen, dass
 Frauenrechte infrage gestellt werden

 

erstellt am
07. 06. 13
14.00 MEZ

Bundesministerin bei der Eröffnung der Frauenenquete "Maskulinismus. Anti. Feminismus"
Wien (bpd) - "Ich möchte mit den Frauenenqueten an die Tradition Johanna Dohnals anschließen, um den Meinungsaustausch zu frauenpolitischen Themen fortzuführen, aber auch für jene eine Plattform schaffen, die etwas zu sagen haben und sich einbringen möchten", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 07.06. bei ihrer Begrüßungsrede zur Frauenenquete "Maskulinismus. Anti. Feminismus" im Wiener Schloss Laudon. Gemeinsam mit der Plattform "20000Frauen" lud die Bundesministerin zur dritten Enquete, die sich in diesem Jahr den historischen Dimensionen des Antifeminismus und Maskulinismus, den umkämpften Zonen von Familienpolitiken, Lebensstilen, Arbeitsmarktpolitik, Rechtsextremismus und Gewaltschutz widmet.

"Gerade die Obsorge-Debatte hat einige Männerrechtsbewegungen dazu bewogen, sich zu verstärken, auch wenn die Vaterrechtsszene in Österreich relativ überschaubar ist", so Heinisch-Hosek. Eine Forderung sei die "automatische" gemeinsame Obsorge sowie die Doppelresidenz nach Scheidung oder Trennung. "Väterrechtler pochen dabei oft auf ihre Rechte, sprechen aber selten von damit verbundenen Pflichten. Es geht schließlich vor allem um die Pflege und Fürsorge für das Kind und nicht darum, Macht über Kind und Ex-Partnerin ausüben zu können", sagte die Bundesministerin.

Frauenministerin Heinisch-Hosek nahm auch zu im Internet angekündigten Störaktionen Bezug. "Wenn es Menschen gibt, die feministische Tagungen als 'Störung' betrachten und Politikerinnen meinen, Frauenhäuser seien an 'nachhaltiger Zerstörung von Ehen und Partnerschaften beteiligt', dann ist es an der Zeit, dagegen zu reden und anzustehen. Es wird immer frauenfeindliche Störaktionen geben, mit denen wir leben müssen, doch wir müssen sie uns noch lange nicht gefallen lassen." Die Genderdebatte finde sich jedoch nicht nur in Extremen wie diesen wieder. "Die Debatte schleicht sich auch in die Alltagskultur ein. Angekündigte Störaktionen und Schlechtreden sollen uns und unsere Ziele zurückdrängen. Doch wir dürfen nicht zulassen, dass Frauenrechte infrage gestellt werden", so die Bundesministerin.

Im Laufe des Tages tragen Expertinnen Impulsreferate vor. In anschließenden Debatten und Workshops sollen Theorie und Praxis verbunden werden. "Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen stärken den politischen Diskurs und ich freue mich auf den Gedankenaustausch", sagte Bundesministerin Heinisch-Hosek abschließend.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at