Hochwasser

 

erstellt am
04. 06. 13
14.00 MEZ

 Faymann: Notwendige Mittel werden zur Verfügung stehen, um den vom Hochwasser betroffenen Menschen zu helfen
Dank an die tausenden Einsatzkräfte, die rund um die Uhr Höchstleistungen erbringen
Wien (sk) - Zur derzeitigen Hochwasserkatastrophe betonte Bundeskanzler Werner Faymann am 04.06. im Pressefoyer nach dem Ministerrat, dass in der Bundesregierung "völlige Klarheit darüber herrscht, dass die notwendigen Mittel - ob aus dem Katastrophenfonds oder anderen Bereichen - vorhanden sein werden, um den Menschen in diesen schwierigen Stunden und auch später, bei der Wiedererrichtung zu helfen. " Die Bundesregierung habe hierzu eine klare gemeinsame Linie - auch mit den Bundesländern und den Einsatzkräften - "auf Seiten der Bevölkerung". Der Bundeskanzler sprach den tausenden Einsatzkräften von den freiwilligen Feuerwehren, der Exekutive und dem Bundesheer, "die seit Tagen im Einsatz sind und rund um die Uhr Höchstleistungen erbringen", seinen Dank aus.

Im Vordergrund stehe die Hilfe für die Betroffenen. In einzelnen Härtefällen werde bis zu hundert Prozent des Schadens beglichen werden. Die Abwicklung soll möglichst unkompliziert und in enger Zusammenarbeit aller Stellen des Bundes, der Länder und der Gemeinden abgewickelt werden. Der Bundeskanzler betonte, dass sich die rund eine Milliarde Euro, die seit 2007 für den Hochwasserschutz budgetiert wurden, als notwendig erwiesen haben. Das Ausbau-Programm sei aber noch nicht finalisiert, allein 400 Mio. davon sind noch für den Ausbau der Donau reserviert.


 

 Berlakovich: Hochwasserschutz seit 2002 massiv verbessert
Sicherheit der Menschen in gefährdeten Gebieten hat höchste Priorität - Dank an Einsatzkräfte - 1,8 Milliarden Euro Investition seit Hochwasserkatastrophe 2002
Wien (blmfuw) - "Die Erfahrung aus vergangenen Naturkatastrophen zeigt, dass die beste technische Verbauung ihre Grenzen hat. Mein Ziel bleibt jedoch der maximale Schutz für die Bevölkerung. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren 1,8 Milliarden Euro in den Schutz vor Naturgefahren investiert. Dieses Geld ist gut und an den richtigen Stellen eingesetzt", betont Umweltminister Niki Berlakovich, der darauf verweist, dass seit der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 entscheidende Verbesserungen im Bereich Hochwasserschutz und Naturgefahrenmanagement gelungen sind. "In Kooperation mit den Bundesländern und Gemeinden konnten wir in allen Bundesländern große Hochwasserschutzprojekte erfolgreich umsetzen", erklärt Umweltminister Niki Berlakovich.

"Wir haben uns seit 2002 intensiv darum bemüht, den Hochwasserschutz in Österreich zu verbessern", verweist Berlakovich auf gemeinsam umgesetzte Projekte des Bundes. Diese sind auch in einer gemeinsamen Broschüre von Umwelt- und Infrastrukturministerium dokumentiert, die anlässlich 10 Jahre Hochwasserschutz in Österreich letztes Jahr herausgegeben wurde. Auch die Dienststellen in den Ministerien, die mit Naturgefahrenmanagement betraut sind, sind seit 2002 enger zusammengerückt, um den Gedanken des integrativen Naturgefahrenmanagements noch stärker zu leben und die Menschen in ihren Schutzanliegen bestmöglich zu unterstützen.

Österreich Schritt für Schritt sicherer machen
"Die Sicherheit der Menschen in gefährdeten Gebieten hat für mich höchste Priorität. Allein in den letzten fünf Jahren hat das Lebensministerium fast 700 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren investiert. Damit konnten rund 7.400 Projekte umgesetzt werden. Mein Ziel ist es, Österreich Schritt für Schritt sicherer zu machen", betont Umweltminister Niki Berlakovich" anlässlich der aktuellen extremen Hochwasserereignisse. Beim aktuellen Hochwasserereignis dieser Tage gibt es eine Vielzahl von Beispielen, wo sich die Investitionen in den Schutz vor Naturgefahren gelohnt haben und noch größerer Schaden verhindert werden konnte:

In Oberösterreich haben alle Rückhaltebecken gehalten und funktioniert, beispielhaft seien die Rückhaltebecken von Teichstätt (Mattighofen, Uttendorf), Sonnleitenspeicher, Fraham am Planbach und die Linearmaßnahmen in Uttendorf, Ebensee (bordvoll), Vöcklabruck und Schwertberg erwähnt. In Salzburg haben sich insbesondere die enormen Investitionen seit 2002 entlang der Salzach bewährt. Beispielhaft seien Golling, Kuchl, Salzburg (Stadt), Hallein, Fuschler Ache, Seekirchen und Neumarkt erwähnt. In Tirol haben sich insbesondere die Hochwasserschutzmaßnahmen an der Großache in Kirchdorf und St. Johann bewährt. In Kössen hat der in Bau befindliche Hochwasserschutz gehalten, die Überflutungen sind durch einen Dammbruch im Altbestand bzw. noch zu sanierendem Bereich aufgetreten. In der Steiermark haben sich an der Enns die Maßnahmen in Schladming, Aich, Pruggern und Pürgg-Trautenfels bestens bewährt.

Jedem muss klar sein: Trotz unzähliger Schutzmaßnahmen bleibt ein Risiko. Auch die besten Maßnahmen können nie 100%igen Schutz garantieren. Daher ist es wichtig, die Menschen auch darüber zu informieren, was sie selbst zum eigenen Schutz leisten können. Eine Broschüre des Lebensministeriums unter dem Titel "Leben mit Naturgefahren" bietet nützliche Informationen und Tipps. Diese Broschüre und weitere Studien und Publikationen zum Thema "Hochwasser in Österreich" sind auf der Homepage des Lebensministeriums downloadbar. http://www.lebensministerium.at/publikationen/wasser.html Aktuelle Informationen zu den Pegelständen finden Sie unter: http://pegel-aktuell.lfrz.at

"Ich bedanke mich bei allen Einsatzkräften, die derzeit im Dauereinsatz sind. Sie sind die wichtigste Stütze für die betroffene Bevölkerung vor Ort und leisten Enormes", betont Berlakovich abschließend.


 

Strache: FPÖ-Abgeordnete spenden 10.000 Euro für Hochwasseropfer
Wien (fpd) - Die Abgeordneten des Freiheitlichen Parlamentsklubs werden 10.000 Euro für die Opfer der aktuellen Hochwasserkatastrophe spenden, kündigte FPÖ- Bundesparteiobmann HC Strache in seiner Pressekonferenz am 04.06. an und forderte auch ein unverzügliches Handeln der Bundesregierung. Sie müsse ein rasches Hilfsprogramm einleiten, um die Folgen der Hochwasserkatastrophe zu lindern.

"Viele Familien und Betriebe stehen derzeit vor dem Nichts - hier muss mit ausreichender finanzieller Unterstützung seitens des Staates dafür gesorgt werden, dass ein rascher Wiederaufbau der zerstörten Gebäude und eine Sanierung des Umlandes schnellstens in die Wege geleitet werden kann, damit halbwegs eine Normalisierung der Lage für die Betroffenen wieder eintreten kann", so Strache, der sich bei allen Hilfskräften bedankte. "Neben den zahlreichen Freiwilligen, die in den letzten Tagen an ihre Belastungsgrenzen gegangen sind, sieht man aber auch genau hier, wie wichtig das Bundesheer ist. Ohne Katastrophenschutz können nationale Notlagen dieses Ausmaßes nicht bewältigt werden. Ebenso danke ich Feuerwehr, Rettung und Polizei."

Jetzt müssten natürlich auch die eigentlichen Ursachen der wiederholten Hochwasserereignisse angegangen werden, so Strache. "Diese haben nicht nur mit dem Klimawandel zu tun, sondern auch mit der Tatsache, dass die Umweltpolitik von SPÖ und ÖVP gescheitert ist. In den letzten Jahren wurde zugelassen, dass der Landverbrauch für Einkaufszentren usw. ungehindert weitergelaufen ist und so seit dem letzten Jahrhunderthochwasser 2002 rund 30.000 Hektar verbaut wurden. Das entspricht einer Fläche, die dreimal so groß ist wie Linz. Wertvolle Wald, -Acker- und Grünlandflächen wurden zubetoniert, auf denen ansonsten Regenwasser versickern könnte."


 

Bucher fordert Ehrenamtskarte für Freiwillige
Bonuscard soll Vergünstigungen und Preisnachlässe bei Unternehmen und Veranstaltungen bringen - Lohnfortzahlungen aus Katastrophenfonds bereitstellen
Wien (bzö) - BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher forderte am 04.06. im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der Hochwasserkatastrophe die Einführung einer Ehrenamtskarte für alle, die in einer Organisation Freiwilligenarbeit leisten. "Der unermüdliche Einsatz aller freiwilligen Helfer, denen unser Dank und Anerkennung gebührt, muss auch vom Staat gewürdigt und abgegolten werden. Fast jeder zweite Österreicher engagiert sich in irgendeiner Form ehrenamtlich. 360.000 Bürger sind in Hilfs- und Rettungsorganisationen organisiert. Leider vergisst die Politik oft, was diese Menschen wirklich leisten", so Bucher.

Diese Ehrenamtskarte, eine Art Bonuscard, soll zwei Jahre gültig sein und den Freiwilligen u.a. Vergünstigungen bei Eintritten in Museen, öffentliche Bäder oder Veranstaltungen sowie Preisnachlässe bei Unternehmen bringen. Außerdem sollen Mittel für Lohnfortzahlungen und Dienstfreistellungen aus dem Katastrophenfonds bereitgestellt werden. "Derzeit müssen die Freiwilligen bei einem Einsatz unbezahlten Urlaub nehmen und das ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Bucher, der weiters eine Pensionsanrechnungsmöglichkeit für alle, die ihr Leben lang in einer Freiwilligenorganisation tätig sind, verlangte. Es sei auch überfällig, den Freiwilligen die notwendigen, aber sehr teuren Impfungen zu bezahlen.

"In Deutschland gibt es eine solche Ehrenamtskarte bereits und daher muss sie auch rasch in Österreich eingeführt werden. Das BZÖ hat bereits in der Vergangenheit diesbezüglich zahlreiche Anträge eingebracht, die von SPÖ und ÖVP abgeschmettert oder vertagt wurden. Wir werden neuerlich einen Antrag im Parlament einbringen und eine Petition starten. Österreich braucht dringend Verbesserungen für die Freiwilligen anstatt - wie es ÖVP-Minister Berlakovich getan hat - die Mittel für die Hochwasserhilfe zu kürzen", so der BZÖ-Chef.


 

 Glawischnig: Rasche Hilfe Gebot der Stunde
Regierung soll trotz Kürzungen bei Hochwasserschutz rasch finanziell helfen
Wien (grüne) - "Rasche und unbürokratische Hilfe für die vielen Betroffenen muss jetzt im Vordergrund stehen", sagt die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig anlässlich der Hochwasserkatastrophe in Österreich. "Den Betroffenen gilt unser Mitgefühl, den vielen freiwilligen HelferInnen unser Dank." Glawischnig geht davon aus, dass die Bundesregierung trotz der massiven budgetären Kürzungen beim Hochwasserschutz in den letzten Jahren jetzt sofort und umfassend für Hilfe sorgen wird.

ExpertInnen bewerten die Häufung dramatischer Wetterereignisse in den vergangenen Jahren auch als Zeichen für den einsetzenden Klimawandel. "Diese Warnungen sind ernst zu nehmen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollte Klimaschutz kein Nebenthema sein, sondern aktiv vorangetrieben werden, ebenso wie der vorsorgende, ökologische Hochwasserschutz. Ein wechselseitiges Ausspielen von Wirtschafts- und Umweltinteressen ist jedenfalls nicht dienlich", betont Glawischnig.

Für"völlig unangebracht" hält Glawischnig die Aussagen von FPÖ-Chef Strache und BZÖ-Chef Bucher, die die Hochwasserhilfe gegen die Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit bzw. die Finanzhilfe für europäische Krisenstaaten ausspielen wollen.

 

 

 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern (bis zum frühen Nachmittag) vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet
sich in der Regel nach deren Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der
Personen. Die Redaktion

Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin
"Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl
finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at