Österreichs Außenhandel 2012

 

erstellt am
28. 06. 13
14.00 MEZ

Drittstaatenhandel trägt positives Außenhandelsergebnis
Wien (statistik austria) - Wie Statistik Austria anhand endgültiger Ergebnisse errechnete, lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren im Zeitraum Jänner bis Dezember 2012 mit 131,98 Mrd. Euro um 0,7% über dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren verzeichneten einen Zuwachs von 1,5% auf 123,54 Mrd. Euro. Im Gesamtjahr 2012 wurden die Handelswerte aus dem Vorjahr in beiden Verkehrsrichtungen übertroffen (Einfuhren +0,97 Mrd. Euro, Ausfuhren +1,77 Mrd. Euro). Die Hälfte der Berichtsmonate zeigte in beiden Verkehrsrichtungen positive Veränderungsraten. Die größten Rückgänge gab es in den Berichtsmonaten September (Einfuhren -6,7%, Ausfuhren -2,5%) und Dezember (Einfuhren -8,4%, Ausfuhren -7,3%). Der Außenhandel mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union war rückläufig. Österreich bezog im Berichtszeitraum Waren im Wert von 93,04 Mrd. Euro aus der Europäischen Union, was einem Rückgang von 0,5% entsprach. Der Wert der in diese Länder versandten Waren betrug 84,28 Mrd. Euro, das war um 0,7% weniger als in der Periode Jänner bis Dezember 2011. Der Drittstaatenhandel zeigte im Vergleich zum Gesamtjahr 2011 einen Zuwachs bei den Importen um 4,0% auf 38,94 Mrd. Euro und bei den Exporten um 6,3% auf 39,27 Mrd. Euro.

Seit 2007 (dem Jahr der bislang letzten EU-Erweiterung) verschoben sich die Anteile der EU- bzw. Drittstaaten am österreichischen Gesamthandel. Während in diesem Berichtsjahr 74,6% aller eingeführten Waren aus den anderen 26 EU-Mitgliedsstaaten bezogen wurden, waren es im Gesamtjahr 2012 noch 70,5%. Die Ausfuhren in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zeigten eine ähnliche Entwicklung (Anteil 2007: 72,5%, Anteil 2012: 68,2%). 2012 waren bereits 29,5% aller österreichischen Einfuhren und 31,8% aller österreichischen Ausfuhren dem Drittstaatenhandel zuzuordnen - verglichen mit 2007 entsprach dies in beiden Verkehrsrichtungen einem Zuwachs von mehr als 4 Prozentpunkte.

Österreich und seine wichtigsten Handelspartner
Unter den 10 wertmäßig bedeutendsten Einfuhrpartnerländern Österreichs zeigten je fünf eine positive bzw. negative Veränderung zum Vorjahr. Die Vereinigten Staaten (+9,3%) und die Russische Föderation (+22,8%) verzeichneten Anstiege über dem globalen Durchschnitt. Abgesehen von Österreichs wichtigsten Partnerländern Deutschland (-0,9%) und Italien (-3,7%) gingen auch die Einfuhren aus der Schweiz (-2,5%), Frankreich (-0,9%) und den Niederlanden (-2,2%) zurück.

Besondere Bedeutung für den österreichischen Außenhandel hatte die Produktgruppe "Maschinen und Fahrzeuge". Bei Frankreich entfielen über 40% der gesamten Einfuhren auf Maschinen und Fahrzeuge und auch im Warenhandel mit Deutschland, Italien, China, der Tschechischen Republik, Ungarn und den Niederlanden waren die höchsten Einfuhrwerte dieser Produktgruppe zuzuordnen. Bearbeitete Waren wurden hauptsächlich aus Österreichs Nachbarstaaten Deutschland (8,67 Mrd. Euro), Italien (2,02 Mrd. Euro), der Tschechischen Republik (0,78 Mrd. Euro) und Ungarn (0,55 Mrd. Euro) eingeführt und verzeichneten durchgehend Rückgänge im Vergleich zu 2011. Unter den für Österreich wichtigsten 10 Einfuhrpartnerländern fanden sich 2012 die vier Drittstaaten Schweiz, China, Vereinigte Staaten und Russische Föderation, wobei die Schweiz (6,87 Mrd. Euro) und China (6,75 Mrd. Euro) - wie im Vorjahr - die Plätze 3 und 4 belegten. Rund 80% der Importe aus China konzentrierten sich auf die Produktgruppen "Maschinen und Fahrzeuge" (+19,4% auf 3,08 Mrd. Euro) und "Sonstige Fertigwaren" (-0,3% auf 2,36 Mrd. Euro). Während aus der Schweiz und den Vereinigten Staaten vor allem Chemische Erzeugnisse importiert wurden, waren die Einfuhren aus der Russischen Föderation fast ausschließlich Brennstoffen und Energie zuzuordnen. Diese Produktgruppe dominierte mit einem Anteil von fast 90% die Importe aus der Russischen Föderation und stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel an.

Bei den TOP-10-Ausfuhrpartnerländern zeigten die Vereinigten Staaten (+8,5%), die Schweiz (+4,1%), Frankreich (+13,4%), Polen (+0,9%) und die Russische Föderation (+8,5%) 2012 eine positive Entwicklung. Abgesehen von Österreichs Nachbarländern und gleichzeitig bedeutendsten Handelspartnern Deutschland (-0,5%) und Italien (-9,6%) verzeichneten die Ausfuhren in weitere drei Partnerländer Rückgänge: Tschechische Republik (-6,1%), Ungarn (-2,3%), Vereinigtes Königreich (-4,1%).

"Maschinen und Fahrzeuge" war die wertmäßig bedeutendste Produktgruppe bei den Ausfuhren in 8 der 10 wichtigsten Partnerländer. Über 50% aller in die Vereinigten Staaten exportierter Waren entfielen 2012 auf Maschinen und Fahrzeuge und diese zeigten auch den größten absoluten Zuwachs (+0,26 Mrd. Euro). Der Ausfuhranteil dieser Produktgruppe im Warenhandel mit dem Vereinigten Königreich lag bei 45,4% und mit der Russischen Föderation bei knapp unter 40%, wobei hier ein Anstieg um 10,5% verzeichnet werden konnte. Bei 8 der TOP-10-Ausfuhrpartner stellten "Bearbeitete Waren" die zweitwichtigste Produktgruppe dar, wobei die Ausfuhren nach Deutschland (-2,1% auf 9,23 Mrd. Euro), in die Tschechische Republik (-3,8% auf 1,07 Mrd. Euro) und nach Polen (-0,4% auf 0,97 Mrd. Euro) unter den Vorjahreswerten lagen. Die beiden Produktgruppen erzielten gemeinsam über 60% der Ausfuhrwerte mit Deutschland, den Vereinigten Staaten, Polen und dem Vereinigten Königreich. Der signifikante Rückgang der Versendungen nach Italien (-9,6%) war insbesondere auf die Entwicklung von Bearbeiteten Waren (-10,3%) und Maschinen und Fahrzeugen (-12,3%) zurückzuführen. Mehr als ein Viertel aller exportierten Waren in die Schweiz entfielen auf Chemische Erzeugnisse (+5,0% auf 1,63 Mrd. Euro) und bei der Russischen Föderation waren es 30%.

 

 

 

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