OECD-Studie "Education at a Glance 2013"

 

erstellt am
25. 06. 13
14.00 MEZ

 Wesentliche Unterstützung für faktenbasierte Bildungspolitik in Österreich
Das österreichische Schulsystem wird auf Herausforderungen der Zukunft vorbereitet – Pressekonferenz mit Bildungsministerin Claudia Schmied und OECD Direktorin Barbara Ischinger.
Wien (bmukk) - Es ist ein Zeichen der hohen Wertschätzung für die Anstrengungen im österreichischen Bildungswesen, dass die OECD erstmals Wien als Ort der Präsentation der internationalen Vergleichsstudie „Education at a Glance“ ausgewählt hat. Für Österreich ist es von enormer Bedeutung, dass eine weltumspannende Organisation wie die OECD in den letzten Jahren den politischen Fokus zusehends von der wirtschaftlichen Betrachtung auch auf die Bildungspolitik ihrer Mitgliedsstaaten ausgedehnt hat.

Allein durch diese Tatsache zeigt sich, dass international Bildungspolitik - ein leistungsfähiges öffentliches Schulwesen, das allen Menschen gleiche Chancen und fairen Zugang zu Bildung bietet - als entscheidender Faktor für die Zukunft der Industriestaaten in ökonomischer aber auch demokratiepolitscher Sicht definiert wird. Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) sieht „Education at Glance“ als große Unterstützung für eine faktenbasierte und an höchster Qualität orientierten Bildungspolitik. Der Vergleich der nationalen Daten mit internationalen Benchmarks ermöglicht es dem BMUKK, die Situation Österreichs im Wettbewerb der Industriestaaten um die besten Bildungs- und Ausbildungssysteme für die Zukunft zu analysieren. Neben wichtigen Argumenten für die gesellschaftliche „Rendite“ von Investitionen ins Bildungssystem bietet „Education at a Glance“ auch eine detailreiche Analyse der Schlüsselindikatoren für erfolgreiche Bildungspolitik in Bezug auf Leistung und Qualität sowie Durchlässigkeit und Chancengerechtigkeit. Es ist somit ein unverzichtbares Werkzeug für eine Bildungspolitik, bei der die Zukunft der Jugendlichen als TrägerInnen des Wohlstands und der Entwicklung unserer Industriegesellschaften im Mittelpunkt unseres Interesses steht.

Die OECD-Studie „Education at a Glance“ erschien erstmals im Jahr 1992 und umfasst Indikatoren zu Erträgen und Ergebnissen von Bildung, Bildungszugang, Bildungsbeteiligung und –verlauf, den Einsatz von Finanz- und Humanressourcen, sowie dem Lernumfeld und der Organisation von Schulen.

„Education at a Glance“ erscheint jährlich, üblicherweise Ende September. Aufgrund des dichten Publikationskalenders der OECD in diesem Jahr (die OECD Studie über die Kompetenzen Erwachsener (PIAAC) erscheint erstmalig Anfang Oktober 2013 und die Ergebnisse von PISA 2012 werden Anfang Dezember 2013 präsentiert), wurde die Veröffentlichung von „Education at a Glance 2013“ auf Ende Juni 2013 vorverlegt. An der Studie nehmen alle 34 OECD-Mitgliedsstaaten (darunter 21 Mitgliedsstaaten der EU ), sowie 8 Partnerstaaten der OECD (Argentinien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Russland, Saudi Arabien und Südafrika) teil. Nicht jedes Land ist jedoch in der Lage, für alle Themenbereiche Daten bereitzustellen. Daher kann die Anzahl der Länder je nach Indikator und Tabelle variieren.

Die diesjährige Publikation „Education at a Glance“ beinhaltet mit mehr als 100 Charts, 200 Tabellen und 90.000 Fakten Schlüsselinformationen zum Output der Bildungssysteme. Die Statistiken beziehen sich meist auf die Jahre 2010 und 2011.


 

Haubner für höhere Einstiegsgehälter für Lehrer und flachere Gehaltskurve
OECD-Studie bestätigt bildungspolitische Forderungen des BZÖ
Wien (bzö) - "Die heute veröffentlichte OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2013" bestätigt die bildungspolitischen Forderungen des BZÖ", sagte BZÖ-Bildungssprecherin Abg. Ursula Haubner. "Höhere Einstiegsgehälter für Junglehrer, eine flachere Gehaltskurve und ausreichend Arbeitsplätze für Lehrer an den Schulen sind notwendig", so Haubner weiter.

Der Arbeitsplatz Schule müsse ordentlich ausgestattet werden. Dann sei es selbstverständlich und vertretbar, dass die Lehrkräfte ihre gesamte Arbeitszeit in der Schule verbringen und somit von der Früh bis zum Nachmittag in der Schule anwesend sind. "Zur Arbeit als Lehrer zählt schließlich nicht nur der Unterricht, sondern auch Korrigieren, Elternsprechtage oder Nachhilfe", betonte Haubner.

"Wenn SPÖ und ÖVP nicht endlich die moderne Schule schaffen, droht Österreich bereits in den nächsten zehn Jahren ein Bildungsnirwana, das die österreichische Wirtschaft nachhaltig schädigt", schloss Haubner.


 

 Walser: OECD-Studie zeigt soziale Ungerechtigkeit bei Bildung deutlich auf
Rot-schwarze Blockadepolitik geht auf Kosten der Kinder
Wien (grüne) - "Die Ergebnisse der heute veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" belegen einmal mehr die soziale Ungerechtigkeit bei der Bildung im österreichischen Schulsystem", kritisiert der Bildungssprecher der Grünen, Harald Walser. "Die Ergebnisse dürfen aber nicht zum beliebten Bashing für Lehrerinnen und Lehrer führen", warnt Walser und erläutert: "Zwar belegt die Studie, dass heimische Lehrkräfte im internationalen Vergleich weniger Unterrichtsstunden haben und eher besser verdienen als ihre Kollegen in anderen Industriestaaten, das ist aber nur die halbe Wahrheit. In den Spitzenländern sind Lehrkräfte im Gegensatz zu Österreich deutlich entlastet und werden von Fachkräften unterstützt."

In Skandinavien gibt es ebenso ausgebaute Unterstützungssysteme im Ausmaß von über zehn Prozent der Bediensteten wie beispielsweise in Südtirol - PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und Fachkräfte für Logopädie, Dyskalkulie etc.

"Österreich macht seit Jahren seine Hausaufgaben in Sachen Bildungsreform nicht, denn der Schulerfolg hängt bei uns noch immer zentral vom Elternhaus ab", macht Walser auf die soziale Ungerechtigkeit im österreichischen Schulsystem aufmerksam. Frühe Trennung der Kinder mit zehn Jahren, hohe Nachhilfekosten und fehlende ganztägige Angebote führen dazu, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten keine Aufstiegschancen haben: "Wir brauchen eine Gemeinsame Schule, die mit einem ganztägigen Bildungs- und Förderangebot allen SchülerInnen bessere Chancen auf höhere Bildung bietet."

Walser fordert von der Regierung die seit Jahren versprochene administrative Entlastung der Lehrkräfte und eine Entbürokratisierung des gesamten Schulsystems: "Nur wenn wir energisch an den Ausbau unserer Schulen gehen und damit ganztägige Unterrichtsformen und längere Anwesenheit von Lehrkräften überhaupt erst ermöglichen, werden die Ergebnisse in Zukunft besser ausfallen", meint Walser.


 

 Oberhauser: Mehr Geld für Fachhochschulen und Universitäten
Bessere Angebote für berufstätige Studierende
Wien (ögb) - "Wir müssen sowohl die Fachhochschulen als auch die Universitäten mit mehr finanziellen Mitteln ausstatten um endlich eine höhere Quote bei HochschulabsolventInnen zu erreichen", fordert ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser angesichts der jüngsten Zahlen der OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2013". Wesentlich sei aber auch, dass die Rahmenbedigungen für berufstätige Studierende verbessert werden.

Nur 19 Prozent der ÖsterreicherInnen im Alter von 25 bis 64 Jahren verfügen über einen Hochschulabschluss, in der OECD sind es 32 Prozent. Und auch in Zukunft werden in Österreich weniger junge Menschen eine Hochschule abschließen als im internationalen Vergleich. Oberhauser: "Da haben wir einen enormen Nachholbedarf. Der ÖGB hat erst in der vergangenen Woche dazu ein umfangreiches Bildungsprogramm beschlossen." Der ÖGB fordert u.a.: O Gänzliche Abschaffung der Studiengebühren, auch im Bereich der Fachhochschulen. O Rasche Reform der Studienbeihilfen und des Stipendienwesens. O Ein eigens für Berufstätige konzipiertes Studienangebot. O Ausbau des Fachhochschulsektors mit dem Schwerpunkt auf berufsbegleitenden Angeboten.


 

Neumayer: OECD unterstreicht Aufholbedarf im Bildungssystem
Österreich noch immer vom Spitzenfeld der bildungsintensiven Länder entfernt - Trotz steigender Bildungsausgaben stagniert Bildungsqualität
Wien (pdi) - "Dass Österreich über eine der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeits-Quoten im OECD-Vergleich verfügt, liegt sicherlich an unserem durchwegs hervorragenden Berufsausbildungssystem. Trotz alledem bescheinigt uns die OECD im Bildungsbereich einmal mehr Handlungsbedarf, wenn Österreich als Innovationsstandort langfristig international wettbewerbsfähig bleiben will", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer zur OECD-Studie "Education at a glance". In den vergangenen Jahren seien zwar teilweise Reformen umgesetzt worden, es gebe jedoch noch immer beträchtlichen Aufholbedarf. "Österreich ist vom Spitzenfeld der bildungsintensiven Länder und Top-Performer noch immer ein großes Stück entfernt. Das können wir aber nur durch die richtige Förderung und Ausbildung unserer Kinder aber auch der Pädagoginnen und Pädagogen sowie einer deutlichen Reduktion der Verwaltungskosten erreichen. Es darf nicht sein, dass nur jeder zweite Euro in den Klassenzimmern ankommt", erklärte Neumayer.

Der leichte Anstieg der Bildungsausgaben gemessen am BIP sei grundsätzlich erfreulich und wichtig. Österreich liege mit 12.507 US-Dollar jährlichen Ausgaben pro Schülerin, Schüler bzw. Studierendem weit über dem OECD-Schnitt von 9.313 Dollar. "Trotz steigender Bildungsausgaben, stagniert jedoch die Bildungsqualität - jeder sechste Schüler im Alter von 14 Jahren kann nicht mehr grundlegend rechnen. Wir stehen zwar im internationalen Vergleich in punkto Klassengröße und Betreuungsverhältnis gut da, müssen jedoch mehr denn je auf Kreativität, Förderung von Innovation und eine hohe Ausbildungsintensität setzen. Diese Anstrengungen müssen von einer gezielten Förderung bereits im Kleinkindalter bis hin zu Fachkräften mit berufsspezifischen Qualifikationen und bestens ausgebildeten Menschen im tertiären Bereich reichen", so Neumayer.

"Die Lehrerinnen und Lehrer sind Dreh- und Angelpunkt unseres Bildungssystems. Wir brauchen aber nicht nur die besten Pädagoginnen und Pädagogen auf allen Bildungsstufen von der Elementar- bis zur Sekundarstufe - wir müssen überhaupt dafür Sorge tragen, dass auch künftig Menschen unsere Kinder ausbilden wollen. Denn Österreich weist eine der ältesten Lehrerschaften unter den OECD-Ländern auf. Ungefähr 37 Prozent der Lehrkräfte im Primarbereich sind in Österreich mindestens 50 Jahre alt, in Sekundarstufe II gilt dies für 40 Prozent der Lehrkräfte, und in Sekundarstufe I ist fast jede zweite Lehrkraft mindestens 50 Jahre alt", betonte der IV-Generalsekretär. "Daher müssen wir für die besten Ausbildungsmöglichkeiten, adäquate Arbeitsbedingungen, sowie eine gerechte Entlohnung sorgen. Die rasche Umsetzung der PädagogInnenbildung Neu und ein Lehrerdienstrecht Neu sind richtige Schritte", so Neumayer.  

 

 

 

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