Zusammenhalt und Glaubwürdigkeit als
 Basis für EU-Wachstum

 

erstellt am
08. 07. 13
14.00 MEZ

Neugebauer und Mayer vertreten Österreich bei COSAC-Treffen in Litauen
Wien (pk) - Glaubwürdigkeit, Wachstum und Offenheit – unter diesem Motto läutet Litauen, seit 1. Juli EU-Ratsvorsitzland, seine Präsidentschaft für das zweite Halbjahr 2013 ein. Den Auftakt der Ratsvorsitzübernahme bildet unter anderem die COSAC, das Treffen der Obleute aller parlamentarischen EU-Ausschüsse der EU-Mitgliedsstaaten, von 7. bis 8. Juli in Vilnius. Österreich ist dabei durch die Vorsitzenden des Ständigen EU-Unterausschusses des Nationalrats, Fritz Neugebauer, und des EU-Ausschusses des Bundesrats, Edgar Mayer, vertreten.

Neugebauer: Lehren aus der Krise ziehen
Für die Zukunft Europas sieht Zweiter Nationalratspräsident Neugebauer zwei Faktoren als ausschlaggebend. Diese sind zum einen die Stärkung der Solidarität innerhalb Europas und andererseits seine Position als internationaler Player. Von zentraler Bedeutung sei, dass die nationalen Parlamente gemeinsam mit dem Europäischen Parlament auf die demokratische Legitimation aller Entscheidungen auf EU-Ebene achten, wie er in seinem Eingangsstatement beim COSAC-Treffen festhielt. Gerade in Krisenzeiten sei diese Zusammenarbeit wichtig. "Gemeinsam muss Europa die richtigen Lehren aus der Krise ziehen, um seine Position als ein globaler Entscheidungsträger zu festigen", bekräftigte er, nur so werde Europa glaubwürdig sein.

Litauen werde mit seinen eigenen Erfahrungen der erfolgreichen Krisenbewältigung die Herausforderungen der kommenden sechs Monate gut meistern, zeigte Neugebauer sich überzeugt. Bei den zentralen, wenn auch schwierigen, Aufgaben der EU-Ratspräsidentschaft - dem Abschluss des Mehrjährigen Finanzrahmens, der Umsetzung des Abkommens für Wachstum und Arbeit sowie der Ausarbeitung der Binnenmarktakte und der Verwirklichung der Bankenunion – gelte es, Europa unter Bedachtnahme auf die wirtschaftliche und budgetäre Situation der Länder wieder auf Wachstumskurs zu bringen, so Neugebauer. In Bezug auf den Schwerpunkt offenes Europa betonte Neugebauer nochmals die EU-Erweiterung in Richtung Westbalkan und die regionalen Strategien, insbesondere die Östliche Partnerschaft, auf die Litauen einen besonderen Schwerpunkt legen will. Er unterstrich zudem die soziale Dimension der Europäischen Union. Insbesondere sei dem Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit besonderes Augenmerk zu schenken.

Mayer: EU muss Teil der Lösung sein, nicht das Problem
Europa habe das Vertrauen der UnionsbürgerInnen in die EU zurückzugewinnen, das im Zuge der Finanzkrise immer mehr verlorengegangen sei, gab Bundesrat Mayer zu bedenken. "Die EU muss Teil der Lösung, nicht des Problems sein". Das Zusammenwachsen des Wirtschaftsraums müsse klarer legitimiert werden, sodass die Menschen Maßnahmen wie die Bankenunion, den Wachstums- und Stabilitätspakt oder den Europäischen Fiskalpakt als bedeutende Initiativen zur Ankurbelung der Wirtschaft wahrnehmen, umriss Mayer. Diese Schritte einer verstärkten europäischen Integration seien von der nationalen Politik in der Krise noch besser zu erklären. Der EU-Ausschussvorsitzende des Bundesrats sah hier vor allem die nationalen Parlamente gefordert, politische Beschlüsse zur Krisenbewältigung verständlich zu machen. "Nur so können Politik und Demokratie wieder glaubwürdig werden", sagte Mayer.

 

 

 

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