Startschuss für ersten Windpark in
 Oberösterreich seit acht Jahren

 

erstellt am
12. 07. 13
14.00 MEZ

Fünf Anlagen im Kobernaußer Wald nehmen im Frühjahr 2014 den Betrieb auf – Innovation: Erster Windpark in Gemeindebesitz
Linz (lk) - Der Spatenstich für den innovativen Windpark Munderfing ist am 11.07. im Beisein von Landesrat Rudi Anschober, Landtagspräsident Viktor Sigl sowie Abgeordneten des Landes erfolgt. Fünf Windräder mit einer Gesamtleistung von 15 Megawatt werden errichtet und voraussichtlich im Frühjahr 2014 in Betrieb genommen.

„Die jahrelange Blockade in Oberösterreich ist damit endlich gebrochen“, freut sich Verena Ramböck, die Projektleiterin des Windparks. Ramböck arbeitet für die EWS Consulting und ist stolz, dass es das erste Mal in der Geschichte Österreichs ist, dass eine Gemeinde als Betreiberin auftritt. Drei Viertel des Windparks sind nämlich in Gemeindebesitz, das restliche Viertel gehört der Energiewerkstatt GmbH. Das Besondere daran ist, dass damit alle Munderfinger/innen am Windpark beteiligt sind. „Mit den fast 2.800 Einwohner/innen der Gemeinde ist es somit das größte Bürger/innenbeteiligungsprojekt eines Windparks, das jemals in Österreich umgesetzt wurde,“ sagt Bürgermeister Martin Voggenberger und erklärt den Vorteil: „Dadurch, dass die Gemeinde das Projekt betreibt, sind auch all jene Gemeindebürger/innen mit dabei, die selbst keine Möglichkeit für eine Beteiligung hätten."

Außergewöhnliche Lage
Zum Windrad in der Gemeinde Lohnsburg am Rande des Kobernaußerwaldes, das sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt dreht, gesellen sich nun diese fünf Windräder in Munderfing hinzu. Oberösterreich baut damit die Vorreiterposition im Bereich der Wald-Windparks aus, denn bereits seit 2005 gibt es den ersten Wald-Windpark Österreichs im Sternwald, der ebenfalls erweitert wird.

Das überdurchschnittliche Wachstum der Gemeinde hat einen ständig steigenden Energiebedarf zur Folge, daher war Handeln angesagt. Betriebe, die sich in Munderfing ansiedeln, brauchen eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung. Der Ertrag dieses Windparks entspricht mehr als dem gesamten Strom- und Wärmebedarf der Gemeinde. „So stabilisieren wir die Preise, tragen bei zum Klimaschutz und stärken unsere Gemeinde“, ist Bürgermeister Voggenberger überzeugt. Das Ziel, auch den „letzten Rest“ des Energieaufkommens, im Mobilitätsbereich, erneuerbar zu erzeugen, möchte die Vorzeigegemeinde mit einem starken Ausbau der Sonnenenergie erreichen.

Erstaunlich ist auch, dass alle politischen Fraktionen der Gemeinde voll hinter dem Projekt stehen. Das Energiekonzept ist einstimmig beschlossen worden.

Oberösterreich auf gutem Weg zur Energiewende
Vor einem Jahr wurde der Stillstand beim Ausbau der Windkraft auf Initiative von Energie-Landesrat Rudi Anschober beendet. Der zwischen den Fachstellen des Landes akkordierte Windkraftmasterplan wurde vorgelegt. Seither wird an vielen Orten Oberösterreichs über den Ausbau der Windenergie diskutiert, gerungen, gemessen und projektiert. Insgesamt sind 13 potentielle Projekte entstanden, zwei davon sind bereits genehmigt. „Für den Windpark Munderfing geht mit dem heutigen Spatenstich die Umsetzung in die Endphase. Mit diesem Windpark alleine wird Oberösterreich seinen Ertrag aus Windkraft um rund zwei Drittel erhöhen und die Energiewende vorantreiben,“ freut sich Landesrat Anschober.

Masterplan ist ein Erfolg und dient den Gemeinden als Leitfaden
Die Gemeinde Munderfing hat sich grundsätzlich mit ihren Gemeinderatsbeschlüssen zur Windkraft bekannt. Viele Landesstellen haben sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Gemeinsam mit allen relevanten Fachdienststellen konnte eine Lösung für den Windpark Munderfing gefunden werden. Damit setzt die Gemeinde, aber auch die Region, ein Zeichen für die Nutzung erneuerbarer Energien. "Durch die Initiierung des Windkraft-Masterplans wurde in Oberösterreich ein wesentlicher Schritt in Richtung Grundlagenforschung und Berücksichtigung aller Interessen gemacht. Es obliegt den Gemeinden, ob ein Widmungsverfahren eingeleitet wird. Der Windkraft-Masterplan ist eine Richtlinie, die zeigen soll, wo Windkraftnutzung grundsätzlich möglich ist und wo die Nutzung ausgeschlossen ist. Ich bin sehr froh, dass wir mit diesem Plan den Gemeinden eine sinnvolle Leitlinie geben können", so Landtags-Präsident KommR Viktor Sigl.

Munderfing setzt neue Maßstäbe und zeigt damit auch auf, was moderne Standortpolitik bedeutet.

 

 

 

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