Neue "profil"-Studie

 

erstellt am
05. 08. 13
14.00 MEZ

Vermögen der reichsten Österreicher doppelt so groß wie bisher angenommen
Ökonomen der Universität Linz untersuchen erstmals den Besitz des Top-1-Prozents
Wien (profil) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am 05.08. erschienenen Ausgabe berichtet, kommt eine bisher unveröffentlichte Studie der Universität Linz zu neuen Zahlen über den Vermögensstand in Österreich. Das gesamte Nettovermögen (abzüglich etwaiger Schulden) der Privathaushalte beträgt demnach 1,25 Billionen Euro. Allein das vermögensreichste Prozent der Haushalte verfügt über 469 Milliarden Euro und damit über doppelt so viel wie bisher angenommen.

Bisher wurde das heimische Vermögen von der Nationalbank im Rahmen eines Projekts der Europäischen Zentralbank erhoben, und zwar durch Interviews. Die Nationalbank hatte stets betont, dass mit dieser Methode der freiwilligen Befragung der Besitzstand der Reichen unterschätzt werde, weil diese kaum an der Befragung teilgenommen hatten.

Mit der nunmehrigen Studie, die im Auftrag der Arbeiterkammer entstand, wird auch der Vermögensstand des Top-1-Prozents errechnet. Dadurch zeigt sich auch die Verteilung des Vermögens: Allein das Top-1-Prozent verfügt über 37% am gesamten Nettovermögen - die reichsten 10% vereinen mit 69% mehr als zwei Drittel des privaten Reichtums auf sich.

Für Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske sind die Ergebnisse der Studie Anlass, die Besteuerung von Nettovermögen ab einer Million Euro zu fordern.


 

 Schieder: Millionärssteuer ist Gebot der Stunde
Steuerstrukturreform soll Entlastung des Faktors Arbeit bringen
Wien (sk) - "Es ist ein Gebot der Stunde, die Ungerechtigkeiten im österreichischen Steuersystem auszumerzen und einen gerechten Beitrag von den Reichsten der Reichen einzufordern. Eine Millionärssteuer auf Vermögen ab einer Million Euro netto ist das Gebot der Stunde", bekräftigt Finanzstaatssekretär Andreas Schieder anlässlich einer aktuellen Vermögensstudie der Universität Linz.

Geht es nach der SPÖ, soll, so Schieder weiter, gleich zu Beginn der nächsten Legislaturperiode eine umfassende Steuerstrukturreform in Angriff genommen werden. "Uns geht es darum, den Faktor Arbeit und die kleinen und mittleren Einkommen bis 4.000 Euro brutto zu entlasten. Wir wissen, dass dadurch die Kaufkraft steigt, die Wirtschaft angekurbelt wird und schließlich auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine umfassende Strukturreform des Steuersystems ist sozialpolitisch und ökonomisch sinnvoll", so Schieder.

"Statt dauernd den Wirtschaftsstandort schlecht zu reden und Millionärslobbying zu betreiben, sollte die ÖVP endlich Politik machen, die auf Fakten basiert und Österreich weiterhin gut und sicher durch die Krise führt", betont Schieder abschließend.


 

 Rauch: Mittelstand braucht Entlastung, keine neuen Steuern
50 Fragen zu Faymann-Steuern ohne Antwort – IHS-Studie belegt: Vermögenssteuern gefährden Arbeitsplätze und Wohlstand
Wien (ovp-pd) - "Der Mittelstand und die Familien brauchen Entlastung, keine neuen Steuern. Viel wichtiger als die permanente Steuererhöhungs-Debatte der SPÖ wäre es, die hart arbeitenden Österreicher zu entlasten", betont ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch zu den erneuten Rufen der SPÖ nach neuen Steuern. Fakt ist: 10 Prozent der Steuerpflichtigen tragen 58 Prozent des Einkommenssteueraufkommens. Österreich liegt bereits im Spitzenfeld der Steuer- und Abgabenlast. "Neue Steuern zu fordern, ist frech, zeugt von Null Wirtschaftskompetenz und ist die definitiv falsche Antwort auf die Zukunft dieses Landes", so Rauch. Eine IHS-Studie belegt: Würde es die Faymann-Steuern heute schon geben, gebe es kein Wachstum, 16.000 Arbeitsplätze wären alleine in diesem Jahr bereits verloren gegangen.

Die ÖVP hat der SPÖ 50 Fragen zu den Faymann-Steuern gestellt, um endlich Details zu den SPÖ-Belastungsplänen zu bekommen. "Wenn es Faymann wirklich ehrlich meinen würde, warum beantwortet die SPÖ die Fragen dann nicht?", fragt sich Rauch. So werde der Mittelstand und die Familien in Österreich nur weiter stark verunsichert. "Als ob das nicht genug wäre, werfen die Sozialisten mit undurchdachten Wahlzuckerln um sich, die einen milliardenschweren Belastungsrucksack für die kommenden Generationen bringen. Und wenn die ÖVP nachrechnet zappeln sie wieder zurück, wie beim Thema Jugend-Ticket!", so Rauch abschließend.


 

Bucher prangert Steuerwahnsinn an
60 Prozent des Einkommens mittlerweile in Form von Steuern und Abgaben an Staat - BZÖ-Chef gab beim Würstelstand Bitzinger halbe Würstel aus
Wien (bzö) - Anlässlich des "Tax Freedom Day 2013" am 31.07. machte BZÖ- Bündnisobmann Klubobmann Josef Bucher am 05.08. im Rahmen mit einer Aktion auf die unglaubliche Steuer- und Abgabenlast in Österreich aufmerksam. "Allein 13 Steuer- und Abgabenerhöhungen durch SPÖ/ÖVP in dieser Legislaturperiode haben dazu geführt, dass die Situation mittlerweile gerade für den Mittelstand unerträglich geworden. In Wahrheit liegt die Steuer- und Abgabenquote nämlich nicht bei 43 Prozent, wie diese Bundesregierung behauptet. Wenn wir bei einer ehrlichen Rechnung die Steuereinnahmen des Staates mit dem Einkommen von Unternehmen und Haushalten gegenüberstellen, ergibt sich eine tatsächliche Steuer- und Abgabenquote von rund 60 Prozent! Das heißt, von jedem Euro, den die Österreicher und Österreicherinnen verdienen, gehen 60 Cent an den Staat, nur magere 40 Cent bleiben den Österreichern für die eigene Tasche", kritisierte Bucher, der als Zeichen für diesen "rot-schwarzen Steuer- und Abgabenwahnsinn" beim Würstelstand Bitzinger in Wien halbe Würstel mit einem halben Brot und einem halben Glas Bier ausgab, "denn den Rest kassieren SPÖ und ÖVP bei den Bürgern ab."

Die Bundesregierung, und hier speziell die ÖVP, hat für Bucher hier kläglich versagt. "Da kann die ÖVP jetzt im Wahlkampf versprechen was sie will. Sie trägt seit über einem Vierteljahrhundert ununterbrochen Regierungsverantwortung und hat es bis heute noch nicht geschafft, ihr jedes Mal kurz vor dem Wahltag gebetsmühlenartig wiederholtes Versprechen, endlich für eine Entlastung der Steuerzahler zu sorgen, nach dem Wahltag dann auch zu einzuhalten. Ganz im Gegenteil: Unterm Strich bleibt den Menschen immer weniger Geld in der Tasche. Und wenn die SPÖ jetzt unter dem Deckmäntelchen der Gerechtigkeit eine sogenannte Vermögenssteuer fordert, dann ist auch klar wer hier zum Handkuss kommt: Denn die sogenannten "Superreichen" sind mit ihrem Vermögen längst über alle Berge, bevor der Fiskus Zugriff bekommt. Treffen wird es wieder einmal den hart arbeitenden Mittelstand, der jetzt schon über alle Maße belastet und geschröpft wird", so Bucher.

"Unser erklärtes Ziel ist eine Steuer- und Abgabendeckelung von 40 Prozent. Wir fordern: Runter mit den Steuern, denn nur dann geht es wieder rauf mit Wohlstand und Wachstum. Der österreichische Steuerzahler hat mehr als "Genug gezahlt", so Bucher, der folgenden BZÖ-Forderungskatalog "Genug gezahlt!" an ÖVP-Finanzministerin Fekter richtete:

Verwaltungsreform - jetzt! Es ist höchste Zeit, dass die Regierung zügig und entschlossen die 599 Vorschläge des Rechnungshofes umsetzt. Dieser rechnet mit einem Einsparungspotential von über 10 Milliarden Euro. Geld, das heute liegen bleibt, während wir jedes Jahr Neuschulden in ungefähr diesem Ausmaß aufnehmen.

Runter mit den Steuern! Wir fordern ein faires Steuersystem mit einer merklichen Entlastung der Mittelschicht. Die Steuerlast für die 1,6 Millionen Lohnsteuerpflichtigen hat ein unerträgliches Ausmaß erreicht, das die Leistungsbereitschaft mindert und der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs schadet.

Vereinfachung des Steuersystems mit BZÖ-Fair-Tax! Das österreichische Steuersystem muss wieder einfach werden. Jede Österreicherin und jeder Österreicher muss seine Steuer auf einem Bierdeckel ausrechnen können. Tausende Ausnahmebestimmungen, getrennte Einhebung von Steuer und Sozialversicherung, etc. sind antiquiert und gehören schnellstens aufgelöst.

Geringere Abgabenquote! Unglaubliche 43 Prozent beträgt die Steuer- und Abgabenquote in Österreich. Nur in drei europäischen Ländern ist sie höher. Das ist nicht unser Verständnis von Europaspitze. Langfristig muss die Steuer- und Abgabenquote unter 40 Prozent sinken. Immer höhere Steuern sind ein falsches Rezept einer überforderten Bundesregierung.

Schluss mit der Belastung zukünftiger Generationen! 238 Milliarden Euro. So hoch sind die offiziellen Schulden Österreichs. Mit den ausgelagerten Schulden ergibt sich sogar eine Summe von fast 300 Milliarden Euro. Das ist viel zu. Vor allem muss dieser Schuldenberg von unseren Kindern und Kindeskindern abgetragen werden. Wir fordern eine verfassungsrechtliche Regelung, die es jeder Generation nur erlaubt, sich in jenem Ausmaß zu verschulden, das sie auch selbst erwirtschaften und zurückzahlen kann.

Schluss mit dem Schuldenmachen! Österreich ist keine Insel der Seligen. Griechenland ist nur die Spitze des Eisbergs der Schuldenprobleme, in die alle europäischen Länder in den kommenden Jahren schlittern. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Differenz zwischen Einnahme und Ausgaben durch Schulden ausgeglichen wird, ist falsch. Wir fordern die Einführung einer Schuldenbremse - analog der entsprechenden Regelung, die Deutschland bereits vor Jahren eingeführt hat -, die es den öffentlichen Körperschaften schon mittelfristig verbietet, Schulden zu machen.

Ehrlicher Umgang mit den Problemen der Eurozone! Die österreichische Bundesregierung hat unser Land mit fast 50 Milliarden Euro für die Eurorettung verpflichtet. Zwar sind der größte Teil Haftungen, sollten diese schlagend werden, stürzt Österreich endgültig in die Schuldenfalle. Die österreichische Bevölkerung ist dazu nie befragt worden, obwohl das Schicksal des ganzen Landes an dieser Entscheidung hängt. Es wird Zeit ehrlich mit dem Problem der Eurorettung umzugehen und nach einer umfassenden Info-Kampagne die Bevölkerung in einer Volksabstimmung zu befragen, ob sie mit dem Weg der Bundesregierung einverstanden ist.

Der Tax Freedom Day (deutsch: Steuerzahlergedenktag) bezeichnet den ersten Tag eines Jahres, an welchem ein durchschnittlicher Steuerzahler eines Landes nicht mehr zur Bezahlung seiner Steuern und Abgaben Geld verdienen muss. Er veranschaulicht die Steuer- und Abgabenbelastung einer Volkswirtschaft und zeigt deutlich die Kosten für Staatsaufgaben und Bürokratie. In Österreich war das 2013 der 31. Juli, d. h. die Österreicherinnen und Österreicher arbeiten mehr als ein halbes Jahr nur dafür, ihre Steuern und Abgaben zu bezahlen.


 

 AK: Studie: Schieflage bei Vermögen steiler als bisher bekannt
Neue Berechnung der Vermögensverteilung in Österreich - AK publiziert Studie
Wien (ak) - Das vermögensreichste eine Prozent der österreichischen privaten Haushalte besitzt 232 Milliarden Euro mehr als bisher bekannt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Linz, die von den Arbeiterkammern Wien und Oberösterreich in Auftrag gegeben wurde. Auf Basis der von der Österreichischen Nationalbank veröffentlichten Vermögensverteilung haben Ökonomen der Universität Linz das Privatvermögen an der - bisher lückenhaft erfassten - Spitze der Vermögenshierarchie neu berechnet.

"Schon bisher war bekannt, dass es bei der Vermögensverteilung eine enorme Schieflage gibt. Diese Studie zeigt, dass vor allem das reichste eine Prozent über ein viel größeres Vermögen verfügt, als wir bisher wussten. Diese Tatsache bestätigt uns einmal mehr in unserer Forderung nach einer Vermögenssteuer auf sehr große Vermögen", so Rudi Kaske, Präsident der Arbeiterkammer Wien. Mit diesen Einnahmen könnte Arbeit steuerlich entlastet und in wichtige Bereiche mehr investiert werden, etwa in soziale Dienstleistungen wie Pflege, in Bildung, sozialen Wohnbau und Infrastruktur.

Das reichste ein Prozent verfügt über 37 Prozent der Gesamtvermögen Die Studie zeigt, dass das reichste Prozent nach neuen Berechnungen über fast eine halbe Billion Euro (rund 469 Milliarden Euro) verfügt. Das ist beinahe doppelt so viel wie bisher bekannt war. Der Anteil des obersten Prozents der privaten Haushalte am Gesamtvermögen steigt damit von 22,9 Prozent auf 37 Prozent des Gesamtvermögens an. "Mehr als ein Drittel der gesamten Privatvermögen konzentriert sich auf nur ein Prozent der privaten Haushalte. Das ist eine Bestätigung dafür, dass mehr Verteilungsgerechtigkeit unerlässlich ist. Eine Vermögenssteuer für Millionäre ist dafür ein wichtiger und richtiger Schritt", betont Dr. Johann Kalliauer, Präsident der AK Oberösterreich. Eine solche Millionärssteuer betrifft nur die reichsten fünf Prozent der Haushalte, wie diese Studie erneut bestätigt. Erst unter den sehr reichen, obersten fünf Prozent aller Haushalte beträgt das durchschnittliche Nettovermögen mehr als eine Million Euro. "Eine Millionärssteuer ist, soll und kann daher keine Mittelschichtsteuer sein. Sie ist ein gerechter Beitrag der ganz Reichen", so Kaske.

Weitere Ergebnisse der Studie im Überblick: + Das geschätzte Gesamtprivatvermögen verändert sich durch die Neuberechnung vor allem im vermögensreichsten obersten Prozent der Verteilung: Das Durchschnittsvermögen im obersten Prozent verdoppelt sich durch die Hinzurechnung von 6,4 Millionen auf 12,7 Millionen Euro pro Haushalt. + Das gesamte Nettovermögen der privaten Haushalte erhöht sich um etwa ein Viertel der bisher bekannten etwa einen Billion Euro auf nun 1,25 Billionen Euro. + Die reichsten zehn Prozent haben mit 69 Prozent des Gesamtvermögens mehr als doppelt so viel wie die 90-prozentige Bevölkerungsmehrheit (31 Prozent des Gesamtvermögens).

Hintergrund: OeNB-Vermögenserhebung HFCS 2010 Die von der OeNB durchgeführte Vermögenserhebung HFCS 2010 (Household Finance and Consumption Survey) untersucht das private Haushaltsvermögen in Österreich. Damit liegen die bislang besten Informationen über das Vermögen der privaten Haushalte vor. Die Daten des HFCS leiden allerdings unter einer - auch von der OeNB selbst festgestellten - Untererfassung der besonders großen Vermögen: Besonders reiche Haushalte sind in der Stichprobe nicht enthalten, im obersten Bereich sind Falschaussagen und Antwortverweigerung überdurchschnittlich hoch. Das führt zu einer Unterschätzung der Vermögenskonzentration in den HFCS-Daten.

Das Ziel der von den Arbeiterkammern Wien und Oberösterreich in Auftrag gegebenen Studie, die unter der Leitung von Jakob Kapeller und Bernhard Schütz an der Johannes-Kepler-Universität Linz durchgeführt wurde, ist es, diese Top-Vermögen auf Basis des HFCS-Datensatzes und unter Anwendung international erprobter statistischer Methoden vollständiger zu erfassen. Die Wissenschaftler gehen dabei in ihren Annahmen konservativ und vorsichtig vor. So wurde eine obere Begrenzung der höchsten Vermögen bei einer Milliarde Euro eingeführt, um eine Überschätzung des Gesamtvermögens möglichst auszuschließen. Daher sind auch in der Neuberechnung keine privaten Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro enthalten.


 

Leitl: Besserverdiener stehen zu ihrer Verantwortung, sagen aber Nein zu noch höheren Steuern
Wirtschaft hat bereits Vermögenszuwachssteuer, Solidarzuschlag und Finanztransaktionssteuer akzeptiert
Wien (pwk) - "Wir sollten auf dem Boden der Sachlichkeit bleiben: Die Besserverdiener leisten schon jetzt ihren Beitrag: Die Wirtschaft hat die Vermögenszuwachssteuer, den Solidarzuschlag und die Finanztransaktionssteuer akzeptiert. Wir sagen aber ein klares und deutliches Nein zu immer neuen bzw. noch höheren Steuern. Die Folge wären nicht mehr, sondern weniger Arbeitsplätze und weniger Wachstum", betont Wirtschaftskammer- Präsident Christoph Leitl.

Zugleich verweist er auf eine Studie von IHS-Chef Christian Keuschnigg, der jahrelang in der Schweiz gelebt hat und höchstes Ansehen genießt. Demnach hätten neue oder höhere vermögensbezogene Steuern gravierende Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und die Standortattraktivität Österreichs. "Die Ergebnisse der IHS-Studie sind glasklar: Gäbe es die geforderten Vermögensteuern schon heute, könnte Österreich in diesem Jahr nicht mit einem zumindest bescheidenen BIP-Plus rechnen, sondern wäre bereits in der Rezession. 16.000 Arbeitsplätze wären betroffen, die allein heuer verloren gehen würden", warnt Leitl.

Zudem ist Österreich schon jetzt Meister in Sachen Umverteilung: 10 Prozent der Reichsten zahlen 58 Prozent des Einkommensteueraufkommens, 40 Prozent der Ärmsten zahlen keine Steuer. Eine Untersuchung der KMU Forschung Austria zeigt zudem, dass von Vermögensteuern nicht etwa "eine Handvoll Reicher", sondern mehr als 10.000 KMU betroffen wären.

Leitl abschließend: "Österreichs Besserverdiener stehen zu ihrer Verantwortung. Mit einer Erbschafts- und Schenkungssteuer würde die breite Masse zur Kasse gebeten. Und eine Vermögensteuer hätten letztlich aber vor allem die Betriebe zu tragen. Wer mehr Arbeit will, darf nicht andauernd Maßnahmen das Wort reden, die genau das Gegenteil bewirken. Jetzt müssen die Weichen in Richtung Entlastung gestellt werden. 


 

 Katzian: Es gibt keine nachvollziehbaren Argumente gegen eine Millionärssteuer
Aktuelle Studie beweist ungerechte Vermögensverteilung in Österreich - FSG-Vermögenssteuerrechner
Wien (fsg/ögb) - "Für uns war schon vor Bekanntwerden dieser Studie klar, dass kein Weg an einer Vermögensbesteuerung vorbeiführt. Auch die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher ist von der Notwendigkeit einer Millionärssteuer überzeugt. Vielleicht führen die neuen, aktuellen Zahlen auch bei den Gegnern endlich zu einem Umlenken und dazu, dass sie nicht mit Halbwahrheiten argumentieren", kommentiert Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG): "Wenn zehn Prozent der Menschen in unserem Land zwei Drittel des Privatvermögens gehören und das reichste eine Prozent dieser Menschen 469 Milliarden Euro besitzt, während die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher miteinander nur 2,2 Prozent des Vermögens ihr eigen nennen, dann gibt es keine nachvollziehbare, vernünftige Argumentation gegen eine Vermögensbesteuerung."

Dass diese wissenschaftliche Berechnungen ein anderes Bild als Befragungen der Betroffenen bringen, verwundere ihn nicht, so Katzian weiter. Die Autoren der Studie geben ja selbst als Grund dafür an, dass viele reiche Menschen entweder nicht mit offenen Karten spielen oder bei der Befragung nicht mitmachen. "Wenn Vermögen unterschätzt werden, gilt dasselbe auch für die möglichen Einnahmen aus einer Vermögenssteuer", erklärt Katzian.

"Die Finanzministerin stimmt mit uns überein, dass Arbeit entlastet werden muss. Zusätzlich möchte sie Familien entlasten, mittelständische Unternehmen und Firmengründer fördern. Am wichtigsten scheint es ihr jedoch zu sein, Millionäre und Milliardäre vor neuen Steuern zu bewahren. Man braucht nur die Grundrechungsarten beherrschen, um zu bemerken, dass sich das nicht ausgehen wird," sagt Katzian. "In ihrem eigenen Interesse kann ich der ÖVP nur raten, endlich ehrlich zu sein. Eine Steuer auf große Vermögen trifft weder den Mittelstand noch die Unternehmen. Sie trifft eine Handvoll Millionäre und Milliardäre. Würden diese nur einen fairen Beitrag leisten, wären auch die Investions- und Entlastungspläne der Finanzministerin wesentlich glaubwürdiger."

FSG-Service: Mit dem Vermögenssteuer-Rechner (www.fsg.at/vermoegenssteuern) kann sich jede/r ganz einfach Klarheit darüber verschaffen, ob sie/er Vermögenssteuer zahlen müsste beziehungsweise wie lange sie/er wie viel monatlich noch sparen müsste, um den Freibetrag überhaupt zu erreichen. (Grundlage ist das ÖGB-Vermögenssteuermodell)


 

 Haubner: Zahlreiche seriöse Studien entkräften zweifelhafte SPÖ/AK-Steuerphantasien
IHS und KMU-Forschung Austria warnen vor SPÖ-Vermögenssteuern - Auch SPÖ-Androsch und 63 Prozent der Bevölkerung laut Metis-Studie dagegen
Wien (wb) - "Die SPÖ braucht die an den Haaren herbeigezogenen Auftrags-'Studien' der hauseigenen Arbeiterkammer wie einen Bissen Brot. Wie sonst sollten die Genossen ihre Belastungsforderungen legitimieren. Im Gegensatz zu diesen SPÖ/AK-Steuerphantasien gibt es zahlreiche Berechnungen von seriösen Instituten, die eingehend vor Vermögenssteuern warnen", betont der Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes, Abg.z.NR Peter Haubner, und fasst die Ergebnisse zusammen:

Vermögenssteuern a la SPÖ, AK und ÖGB würden die Ersparnisse belasten, Investitionen behindern und zu einem Rückgang der Beschäftigung führen - so das Fazit des IHS. Die Studie (Februar 2013) belegt, dass die heimische Wirtschaftsleistung durch Wiedereinführung von Vermögenssteuern um 0,65 Prozent gedämpft würde. In wirtschaftlich sensiblen Zeiten wäre das fatal für Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Wachstum und Wirtschaftsstandort. Das IHS entkräftet auch das SPÖ-Argument, dass Vermögenssteuern eine lukrative Einnahmequelle wären. IHS-Chef Christian Keuschnigg warnt, dass dieses Modell den Mittelstand treffen würde und untermauert damit die Warnungen von ÖVP und Wirtschaftsbund.

Auch die KMU-Forschung Austria (April 2013) warnt vor existenzbedrohenden Auswirkungen durch Vermögenssteuern für die Klein- und Mittelbetriebe: Erfolgt die Eigentumsbesteuerung, wie vom ÖGB gefordert, bereits ab 700.000 Euro, wären 15.400 KMUs mit mindestens fünf Mitarbeitern betroffen. Der jährliche Vermögenssteuerbeitrag für einen durchschnittlichen Betrieb würde sich im Schnitt auf 10.000 bis 30.000 Euro belaufen. Das kann sich kaum ein Betrieb leisten. Die Folge: Das Aus für zahlreiche Unternehmen und der Verlust tausender Arbeitsplätze.

Eine Metis-Umfrage (März/April 2013) hat ergeben, dass 63 Prozent der Österreicher die Einführung zusätzlicher Eigentums- bzw. Vermögenssteuern ablehnen. 72 Prozent sind davon überzeugt, dass diese Steuern den Mittelstand treffen würden.

Und selbst SPÖ-Grande Hannes Androsch warnt mit Wirtschaftsbund-Worten immer wieder vor Vermögenssteuern. Sie "wären entweder eine Investitionssteuer, eine Gewinnsteuer oder eine Enteignung. Und alles führt in eine Sackgasse", so die Worte des Ex-SPÖ-Finanzministers (April 2013).

"Es bleibt zu hoffen, dass die Genossen von SPÖ, Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund die Worte ihres Parteikollegen und den Wunsch der Bevölkerung beherzigen und endlich mit diesen Märchen über 'gerechte Steuern' aufhören würden. Faymann-Steuern führen nicht zu mehr Gerechtigkeit. Neue Belastungen schaffen keine Arbeitsplätze - im Gegenteil! Sie schwächen die Unternehmen und gefährden somit Beschäftigung, Wachstum und Wohlstand", schließt Haubner.

 

 

 

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