48. Gottscheer Kulturwoche in Klagenfurt

 

erstellt am
02. 08. 13
14.00 MEZ

Lopatka: Kleine Volksgruppen verdienen besondere Unterstützung – LH Kaiser und StS Lopatka sicherten bei offizieller Eröffnung den Volksgruppen ihre Unterstützung zu
Klagenfurt (lpd) - Die 48. Gottscheer Kulturwoche wurde am 01.08. offiziell auf Schloss Krastowitz in Klagenfurt eröffnet, wo sich auch die Gottscheer Gedächtnisstätte befindet. Die deutschsprachige Volksgruppe präsentiert vom 29.07. bis 04.08. ihre bewegte 600-jährige Geschichte, ihr Liedgut, ihre Kultur, Tracht und Sprache. Am Festakt nahmen auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Staatssekretär Reinhold Lopatka aus dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten teil. Mit Lopatka kam erstmals ein Mitglied der Bundesregierung zur Kulturwoche. Kaiser und der Staatssekretär sicherten beide den Gottscheern ihre Unterstützung zu, auch im Hinblick auf die offizielle Anerkennung als Minderheit in Slowenien.

"Man muss die Vergangenheit verstehen, dann ist man in der Lage, Zukunft zu bauen", betonte der Landeshauptmann mit Blick auf die Geschichte und Schicksale der Gottscheer. Die größte Chance für das gemeinsame Europa sieht er in dessen Vielfalt. Bewusst habe ihn seine erste Auslandsreise als Landeshauptmann nach Slowenien geführt, wo er die Staatsspitzen und auch die Gottscheer getroffen habe, erklärte Kaiser. Den Altösterreichern habe er damals versichert, sie zu vertreten. Ihre Interessen sollten wahr- und ernstgenommen werden, auch vom Land, in dem sie leben. Kaiser verwies auf das Kärntner Dialogforum. Man wolle die Anliegen der Slowenen in Kärnten lösen und so mit gutem Beispiel vorangehen. Dies sollte auch Positives jenseits der Grenze auslösen.

Eröffnet wurde die Gottscheer Kulturwoche vom Vorsitzenden der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt, Viktor Michitsch, natürlich auf Gottscheerisch. Miha Petrovic aus der Stadt Gottschee/Kocevje hielt einen Gastvortrag zum Thema "Gottschee einst und heute - In Wort und Bild". Für die musikalische Umrahmung sorgte die Sing- und Trachtengruppe unter Leitung von Erwin Michitsch. Leiter der Kulturwoche ist Horst Krauland. Wilhelm Miklin begrüßte die Ehrengäste sowie die angereisten Landsleute aus den USA, Deutschland, Slowenien und den österreichischen Bundesländern.

 

 

 

Lopatka: Kleine Volksgruppen verdienen besondere Unterstützung
Verfassungsmäßige Anerkennung deutschsprachiger Volksgruppen in Slowenien ein österreichisches Anliegen
Klagenfurt/Wien (bmeia) – Zum Auftakt der Gottscheer Kulturwoche im Schloss Krastowitz in Klagenfurt am 01.08,, die von Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka und dem Kärntner Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser eröffnet wurde, trat der Staatssekretär für die Stärkung der Rechte deutschsprachiger Minderheiten ein: „Die Unterstützung der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien ist mir und der österreichischen Bundesregierung ein großes Anliegen. Ich unterstütze daher auch die Forderung der Volksgruppe nach verfassungsmäßiger Anerkennung als autochthone Minderheit in Slowenien. So etwas braucht aber auch Zeit und gegenseitiges Vertrauen. Mit der Lösung der Ortstafelfrage haben wir in Österreich einen großen Schritt weiter zur Stärkung der Rechte der slowenischen Volksgruppe gemacht. Wir sollten diese positive Entwicklung nutzen, um auch in der Frage der Anerkennung in Slowenien weiterzukommen“.

„Die Anliegen der Gottscheer und der deutschsprachigen Volksgruppe sind daher fester Bestandteil unserer regelmäßigen bilateralen Gespräche mit unseren slowenischen Partnern. Ich selbst habe das Thema im April bei meinem Arbeitsbesuch in Laibach angesprochen. Die ausgezeichneten und vertrauensvollen Beziehungen zu Slowenien stimmen mich zuversichtlich, dass es möglich ist, eine Lösung der Anerkennungsfrage zu erreichen“, erklärte der Staatssekretär.

Gottscheer sind eine von 300 Volksgruppen in Europa und weisen seit dem 14. Jahrhundert eine lange und wechselvolle Geschichte im Gebiet des heutigen Sloweniens auf. Genaue Zahlen der weltweit noch lebenden Nachkommen der Gottscheer sind nicht bekannt. Der EU-Beitritt Sloweniens hat auch neue Chancen für die Kultur und Identität der Gottscheer gebracht, da die kulturelle und sprachliche Vielfalt eine Realität und Stärke der EU ist. „Wir müssen das Bewusstsein für diese Vielfalt stärken und alles tun, um sie zu erhalten und das kulturelle Erbe an die nächsten Generationen weiter zu geben. Dafür sind Kulturvereine und Veranstaltungen wie die seit 50 Jahren stattfindende Gottscheer Kulturwoche wichtige Einrichtungen. Sie verdienen die Unterstützung der Politik und vor allem auch entsprechende finanzielle Förderung, um ihre Aktivitäten erfolgreich fortsetzen zu können“, betonte Lopatka abschließend.

 

 

 

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