Hundstorfer: All-In-Verträge transparenter gestalten

 

erstellt am
14. 08. 13
14.00 MEZ

Umgehung von Überstunden verhindern
Wien (bmask) - Eine Sondererhebung der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums hat ergeben, dass mehr als eine halbe Million ArbeitnehmerInnen in Österreich mittels All-In-Verträgen angestellt sind. "Jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte hat eine All-Inn-Vereinbarung, bei weitem nicht nur Führungskräfte, für die diese Form der Arbeitsverträge ursprünglich gedacht war", unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Rund 50.000 normale Bürokräfte oder mehr als 60.000 VerkäuferInnen oder Angestellte im Gastgewerbe haben bereits All-In-Verträge, sogar bei Hilfskräften wird diese Vertragsform immer häufiger. "Es besteht der Verdacht, dass mit den All-In-Verträgen viele ArbeitnehmerInnen um die Bezahlung von Überstunden umfallen. Daher fordert der Sozialminister, dass All-In-Verträge in Zukunft transparent gestaltet werden müssen, damit jeder Arbeitnehmer weiß, wieviele Überstunden sind damit eigentlich gedeckt.

Es sei zu befürchten, dass die All-In-Verträge in Zukunft immer häufiger angewendet werden. "Bei Führungskräften ist das auch in Ordnung. Bei normalen ArbeitnehmerInnen kann diese Vertragsform echte Nachteile mit sich bringen. Zur Zeit ist es so, dass man zwar etwas mehr als den Kollektivvertrag bezahlt bekommt, wenn man beispielsweise als Elektriker oder Verkäuferin einen All-In-Vertrag erhält; es wird aber im Vertrag nicht ausgewiesen, wie hoch der KV-Lohn ist, und wieviele Überstunden durch die Überzahlung abgedeckt sind. Durch mehr Transparenz soll dies klar ersichtlich werden, sodass man genau weiß, wieviele Überstunden gedeckt sind, und ab wann man eigentlich gratis arbeiten würde. Alle Überstunden, die außerhalb des vertraglich vereinbarten Gehalts liegen, müssen dann natürlich ebenfalls bezahlt werden", unterstrich Hundstorfer.

Abschließend betonte der Sozialminister, dass es nicht darum gehe, die All-In-Verträge gänzlich abzuschaffen, Nachteile für die ArbeitnehmerInnen dürfen daraus aber jedenfalls nicht entstehen.

 

 

 

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