Tirol unterstützt Schwendau auf dem
 Weg zur Energieautonomie

 

erstellt am
21. 08. 13
14.00 MEZ

LHStv Geisler plant Förderung für Energiekonzepte von Tiroler Gemeinden
Innsbruck (lk) - Genügend Umweltwärme, Sonnenenergie und Wasserkraft besitzt die Gemeinde Schwendau, um sich in Zukunft selbst mit Strom und Wärme versorgen zu können. Schwarz auf weiß bestätigt jetzt diese Erkenntnis das von der Wasser Tirol – Wasserdienstleistungs-GmbH im Auftrag des Landes erstellte Ressourcenbewirtschaftungs- programm. Bei dessen Präsentation in der Hauptschule Schwendau stellte LHStv Josef Geisler fest: „Nach Nassereith ist die Zillertaler Gemeinde das zweite Tiroler Pilotprojekt, um die realen Entwicklungsmöglichkeiten für heimische und erneuerbare Energieträger direkt vor Ort aufzuzeigen.“

Grundstein für Klima- und Energiemodellregion Zillertal
Auf diese Weise wird das Wissen über das Vorhandensein und die sinnvolle Nutzung dieser vielfach noch ungenutzten Ressourcen in Verbindung mit dem effizienten und sparsamen Einsatz von Energie vermittelt. Energiereferent Geisler kündigte ein Förderprogramm des Landes für die Gemeinden und Regionen Tirols an, um mit weiteren Ressourcenbewirtschaftungsprogrammen die Energieautonomie und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit in Tirol zu stärken. So gesehen soll Schwendau zur Pilotgemeinde für die Entwicklung des Zillertals zur Klima- und Energiemodellregion werden. Dieses Umdenken ist auch im Sinne der Tiroler Energiestrategie notwendig: „Nicht nur um den Endenergieeinsatz gegenüber heute zu halbieren, sondern auch den Bedarf weitestgehend durch erneuerbare heimische Energie abzudecken“, sagte Geisler.

Wärmepumpen, Photovoltaik und Wasserkraft
Wasser Tirol-Geschäftsführer Ernst Fleischhacker berichtete, dass für dieses Programm alle in Schwendau vorhandenen Ressourcen untersucht wurden: „Allein der Umstieg auf Umweltwärme, also Wärmepumpen für Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdreich, könnte einen großen Teil des Wärmebedarfs in der Gemeinde decken.“ Neben dem Kraftwerk Sidanbach steht außerdem ausbaufähige Wasserkraft von 1,4 GWh/a zur Verfügung, was elektrische Energie für weitere 350 Haushalte bedeuten würde. „Durch die günstige Ausrichtung vieler Dachflächen könnte die Photovoltaik theoretisch über 90 Prozent des derzeitigen Strombedarfs in Schwendau decken“, ergänzte Fleischhacker.

Schwendau bereits e5-Gemeinde
Diese Zillertaler Gemeinde ist kein unbeschriebenes Blatt. Bürgermeister Franz Hauser wies darauf hin, dass bereits seit 1985 das mittlerweile zur e5, also tirolweit zur besonders energieeffizienten Gemeinde avancierte Schwendau Sonnenenergie fördert: „Pro Einwohner bestehen 1,5 Quadratmeter an Anlagen für Solarthermie, damit liegen wir im Tiroler Spitzenfeld.“ Leo Satzinger, Vorstand der für Energierecht zuständigen Landesabteilung, kann nur bestätigen: „Engagierte Gemeinden wie Schwendau sind für die Realisierung der ambitionierten Ressourcenbewirtschaftungsprogramme des Landes wichtig, um gemeinsam den Weg in Richtung eines energieautonomen Tirols gehen zu können.“

 

 

 

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