Heinisch-Hosek: Rechtsanspruch auf
 Kinderbetreuungsplatz ab 2016 sicherstellen

 

erstellt am
20. 08. 13
14.00 MEZ

Frauenbarometer zu "Vereinbarkeit" zeigt Bedarf nach mehr Kinderbetreuungsplätzen
Wien (bpd) - "Die Sonderauswertung des Frauenbarometers von Juli hat eindeutig gezeigt, dass die Österreicherinnen und Österreicher mehr Angebote zur Kinderbetreuung wollen. Rund 80 Prozent haben sich für einen raschen Ausbau der Betreuungseinrichtungen für Kindergarten- und Schulkinder ausgesprochen", sagte Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 20.08. bei der Präsentation der Sonderauswertung des 6. Frauenbarometers. Die repräsentative Online-Umfrage zu frauenpolitischen Themen wird vierteljährlich durchgeführt, bei der aktuellen Auswertung wurde das Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" näher beleuchtet.

"In den vergangenen Jahren haben wir jährlich 15 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt. Damit konnten wir rund 50.000 neue Plätze schaffen und mehr als 11.000 neue Jobs. Und jetzt werden wir mit vier Mal 100 Millionen Euro pro Jahr den Turbo zünden", sagte Heinisch-Hosek. Damit könne ab dem Jahr 2016 eine flächendeckende Betreuung für die Unter-Dreijährigen geschaffen werden, bei gleichzeitig verbesserter Qualität.

"Mein Ziel ist, dass wir ab 2016 auch einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz verwirklichen können", so die Frauenministerin. Laut Frauenbarometer befürworten mehr als zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher einen solchen Rechtsanspruch. Er sei auch als eines der "111 Projekte für Österreich" im SPÖ-Wahlprogramm verankert.

Die Sonderauswertung habe auch einen großen Zuspruch zum Papa-Monat ergeben: "Etwa drei Viertel der Befragten befürworten einen Papa-Monat, auch in der Privatwirtschaft. Daher möchte ich diese Forderung unbedingt im nächsten Regierungsprogramm stehen haben", sagte Heinisch-Hosek. Der Monat sei auch als ein Einstieg in die Väterkarenz zu sehen und damit ein wichtiger Faktor dafür, dass bezahlte und unbezahlte Arbeit künftig gerechter aufgeteilt wird.

Die aktuell aufgebrachte Forderung nach einem 12-Stunden-Arbeitstag sei gerade aus frauenpolitischer Sicht entschieden abzulehnen: "Dazu gibt es von mir ein klares Nein. Für viele Frauen ist es schon schwierig, Betreuungspflichten mit einem 8-Stunden-Job zu vereinbaren. Deshalb haben wir in Österreich immer noch eine viel zu hohe Teilzeitquote. Solange die Frage der Vereinbarkeit nicht gelöst ist, ist ein 12-Stunden-Tag eine zynische Forderung. Frauen werden damit in alte, starre Rollenbilder zurückgedrängt. Denn sie sollen demnach besser zu Hause bleiben, während der Mann Überstunden macht. Wir wollen genau das Gegenteil: Weniger statt mehr Überstunden und eine faire Aufteilung von unbezahlter Arbeit", so die Ministerin.

Auch die Forderung nach einer vorzeitigen Anhebung des Frauenpensionsantrittsalters sei aus gleichstellungspolitischer Sicht abzulehnen. Es gelte vielmehr, die Frage der Vereinbarkeit zu lösen, die Betreuungsarbeit gerecht zu verteilen und "faire Löhne für Frauen und Männer sicherzustellen", so Heinisch-Hosek abschließend.

 

 

 

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