Arbeitsmarkt

 

erstellt am
02. 09. 13
14.00 MEZ

 Hundstorfer: Anstieg der Arbeitslosigkeit lässt nach - langsames Drehen der Trends am Arbeitsmarkt feststellbar
Neuer Rekordwert an unselbständig Beschäftigten auch im August - ab Frühjahr 2014 wird die Nachfrage nach Arbeitskräften steigen
Wien (sk) - "Es mehren sich die Stimmen, dass die Wirtschaftsflaute in der Europäischen Union doch schon langsam dem Ende zugeht. Demzufolge werden auch die diversen Wirtschaftsprognosen revidiert", stellte Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer am 02.09. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit AMS-Chef Herbert Buchinger fest. "Trotz dieser sehr positiven Indikatoren können wir eine nachhaltige Trendwende am Arbeitsmarkt noch nicht feststellen", sagte Hundstorfer, betonte aber, dass bereits ein langsames "Drehen" des Trends aufgrund der geringeren Anstiege der Arbeitslosenzahlen zu bemerken sei. Hundstorfer: "Ich gehe davon aus, dass spätestens ab Frühling 2014 die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich ansteigen und es dann keine weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit geben wird."

Es gelte nun, die aktive Arbeitsmarktpolitik voranzutreiben. "Das heißt, wir müssen alles daran setzen, dass die Zeit der Arbeitslosigkeit für Qualifikation genützt wird, dass mit sehr spezifischen Konjunkturpaketen entsprechend Nachfrage angereizt wird", sagte Hundstorfer. Dass aber die bisher gesetzten Maßnahmen greifen, zeige sich etwa daran, dass bereits mehrere Monate in Folge die Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 19-Jährigen rückläufig sei.

Das Drehen des Trends sei etwa daran zu erkennen, dass Österreich schon im Juli mit 3,6 Millionen Menschen einen neuen Rekordwert bei der unselbständigen Beschäftigung aufwies. Und im August wurde noch einmal mit zusätzlich 25.000 Beschäftigten zugelegt. Da sei man sehr gut unterwegs und werde "nur von einigen wenigen skaninavischen Ländern überholt".

Sehr positiv zu vermerken sei, dass Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent an erster Stelle innerhalb der EU stehe. "Seit nunmehr 29. Monaten in Folge sind wir hier Bester", sagte Hundstorfer. Auch bei der Jugendbeschäftigung liegt Österreich nach wie vor EU-weit an zweiter Stelle. Bei der Beschäftigung Älterer gehe es bergauf. "Hier liegen wir zwar noch etwas unter dem EU-Durchschnitt, aber ich gehe davon aus, dass wir infolge der Neuerungen bei den Invaliditätspensionen auch hier einen guten Schluss herbeiführen werden", sagte Hundstorfer. Und auch bei der Erwerbstätigkeit der Frauen habe man zugelegt. Die Beschäftigungsquote von 67,3 Prozent bei den Frauen liege nun 9 Prozentpunkte über dem EU-Schnitt.

Insgesamt gebe es derzeit 263.087 vorgemerkte Arbeitslose (ohne Schulungsteilnehmer). Das sind um 30.426 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Der Bestand der Arbeitslosen inklusive Schulungsteilnahmen stieg August 2013 um 11,7 Prozent und damit etwas geringer als noch einen Monat zuvor. Allerdings, würde man die "Sondereffekte" der Pleiten von Dayli und Alpine Bau AG herausrechnen, wäre der Anstieg an Arbeitslosen deutlich geringer als im Vormonat, nämlich 11,1 Prozent.

Erfreulich sei auch, dass konjunktursensible Bereiche wie Warenproduktion oder Arbeitskräfteüberlassung trotz der steigenden Arbeitslosigkeit Beschäftigungsgewinne erzielen: "Im Baubereich gibt es derzeit - trotz der Alpine Bau AG-Pleite - mehr Arbeitsplätze als sieben Jahre zuvor", erklärte Hundstorfer. Positiv sei auch, dass mehr als 4.000 ehemalige Alpine-Mitarbeiter sich bereits in einem neuen Beschäftigungsverhältnis befänden. Im Tourismus und im sozialen Sektor gebe es ebenfalls ein Ansteigen der Beschäftigung, berichtete der Arbeitsminister.


 

 Steindl: Genug geschlafen, werte Genossen!
ÖVP hat die Konzepte für Wachstum und Wohlstand in Österreich – Können mit einem Bundeskanzler Michael Spindelegger mehr Maßnahmen für ein besseres Österreich setzen
Wien (övp-pk) - "Genug geschlafen, werte Genossen! Handeln ist jetzt angesagt", betont der Vorsitzende des parlamentarischen Wirtschaftsausschusses, ÖVP-Abgeordneter Konrad Steindl zu den vom Sozialministerium vorgelegten Zahlen zur Arbeitslosigkeit in Österreich. Im Gegensatz zur SPÖ hat die ÖVP Konzepte für mehr Wachstum und Wohlstand in Österreich vorgelegt. Sie setzt Maßnahmen für eine florierende Wirtschaft, die Arbeitsplätze schafft. "Mit der Flexibilisierung der Arbeitszeit können Betriebe Auftragsspitzen besser abarbeiten und Arbeitnehmer profitieren im Gegenzug von mehr Freizeit in weniger arbeitsintensiven Phasen. Und unser Modell für die Mitarbeitererfolgsbeteiligung motiviert die Arbeitnehmer, denn sie gewinnen durch den Erfolg des Unternehmens. Eine Win-Win- Situation", führt Steindl aus. Er betont weiter, dass die bisher von der ÖVP gesetzten Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft und der Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. "Wir haben mit der GmbH- Neu den Schritt ins Unternehmertum erleichtert. Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen und der Wettbewerb in Österreich angekurbelt", so Steindl, und abschließend: "Die ÖVP hat ein umfangreiches Programm zur Entfesselung und Belebung der Wirtschaft vorgelegt. Mit einem Bundeskanzler Michael Spindelegger können wir weitere Maßnahmen setzen. Maßnahmen, die die Menschen in Österreich brauchen. Maßnahmen für ein besseres Österreich."


 

Kickl: Bundesregierung bekommt Arbeitslosigkeit nicht in den Griff
SPÖ ist Partei der Arbeitslosigkeit - Sonntagsreden schaffen keine Jobs
Wien (fpd) - Als "Kalauer" bezeichnete der freiheitliche Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl die Meldung, wonach "...die allmähliche Konjunkturerholung den heimischen Arbeitsmarkt noch nicht wirklich erreicht habe." Ein Plus von 11,7 Prozent Arbeitslosen gegenüber des Vergleichszeitraumes im Vorjahr sei kein Ruhmesblatt für die "Partei der Arbeit", kritisierte Kickl die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit unter SPÖ-Regentschaft. "Die Bundesregierung bekommt die Arbeitslosigkeit einfach nicht in den Griff", so Kickl.

"Angesichts der 263.087 Personen, die im August arbeitslos waren noch immer an der Ostöffnung des Österreichischen Arbeitsmarktes festzuhalten ist grob fahrlässig", kritisierte Kickl die unverantwortliche Zuwanderungspolitik von Rot, Schwarz und Grün. Zuerst müsse für Jobs der Österreicher gesorgt werden, erst dann könne man sich Gedanken über den Zuzug ausländischer Arbeiter machen, so Kickl.

"Die ganzen Sonntagsreden der Regierungspolitiker schaffen keinen einzigen Arbeitsplatz in Österreich", so Kickl, der es als Verhöhnung der Arbeitslosen bezeichnete, dass ausgerechnet die SPÖ auf ihre Plakate "Partei der Arbeit" schreibe. Richtig wäre "Partei der Arbeitslosigkeit", sagte Kickl der die Hauptverantwortung für die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit im Versagen der roten Arbeitsmarktpolitik sieht.

"Wer tausende und abertausende ausländische Billigarbeitskräfte nach Österreich holt, darf sich nicht wundern wenn die Österreicher vom Arbeitsmarkt verdrängt werden", sagte Kickl, der der Bundesregierung hier Lernunfähigkeit attestierte. Es sei höchste Zeit, dass endlich Jobförderungsprogramme und Ausbildungsprogramme für Österreicher forciert würden, satt sich Billigarbeiter aus dem Osten zu holen, betonte Kickl, der mit einer zusätzlichen Verschärfung der Situation rechnet.


 

Bucher: Kampf um jeden Arbeitsplatz ist Faymann-Schmäh
Österreich braucht einen sofortigen Masterplan gegen die Arbeitslosigkeit
Wien (bzö) - "Seit August 2011 steigt in Österreich die Arbeitslosigkeit kontinuierlich an, was seitens der SPÖ aber bis April 2013 schöngeredet wurde. Kurz vor der Nationalratswahl entdeckte plötzlich Faymann die Arbeitslosen und affichiert jetzt auf Werbeplakaten den "Kampf um jeden Arbeitsplatz" - eine mehr als unglaubwürdige Aktion des Kanzlers", kritisierte BZÖ-Chef Josef Bucher diesen leicht durchschaubaren "Faymann-Schmäh".

"Ich frage mich nur, was hat der Bundeskanzler zwischen August 2011 und April 2013 gegen die ansteigende Arbeitslosigkeit getan? Faymann hätte nämlich genug Zeit gehabt, dieser dramatischen Entwicklung mit arbeitsmarktfördernden Initiativen entgegenzuwirken. In diesem Zeitraum ist er aber "lieber nach Europa gefahren", um sich mit Kanzlerin Merkel inhaltlich über die milliardenschwere Griechenland-Hilfe auszutauschen", so Bucher und weiter: "Österreich braucht einen sofortigen Masterplan gegen die Arbeitslosigkeit statt teure unglaubwürdige Werbekampagnen, wie sie die SPÖ mit Kanzler Faymann macht."


 

 Schatz: Regierung schafft keine Trendwende gegen Arbeitsmarktmisere
Grüne fordern verstärkt Investitionen und Reform der Arbeitsmarktpolitik
Wien (grüne) - "Seit Monaten jagt bei den Arbeitslosenzahlen eine negative Rekordmeldung die andere, immer mehr Menschen verlieren ihre Arbeit und finden über längere Zeit keine Alternative mehr. Diese Regierung hat es nicht geschafft eine Trendwende am Arbeitsmarkt einzuleiten. Das Quotensystem nach 'Schema F' des AMS stößt an seine Grenzen. Es mangelt massiv an individuellen Maßnahmenpaketen und Unterstützung", sagt Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, anlässlich der Veröffentlichung der Augustarbeitslosendaten.

Seit Monaten steigt die Arbeitslosigkeit innerhalb der gleichen Betroffenengruppen und auch wieder unter den jungen Menschen rasant und ohne Gegensteuern an. "Tausende Menschen haben kein Vertrauen mehr in das AMS und fühlen sich dort nicht ausreichend unterstützt", erklärt Birgit Schatz.

Die Grünen stehen für eine klare Trendwende in der Arbeitsmarktpolitik. Es braucht dringend eine Erhöhung des arbeitsmarktpolitischen Budgets, eine Reform des AMS sowie eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf EU-Niveau. "Das AMS muss eine wirkliche Serviceeinrichtung für Arbeitssuchende werden, qualitätsvolle und maßgeschneiderte Kurse und Weiterqualifizierungsmaßnahmen anbieten, anstatt auf die schnelle Vermittlung und unzählige Bewerbungskurse zu setzen," fordert Birgit Schatz. Durch eine "Aktion Get-In" für junge Menschen wollen wir 10.000 neue Beschäftigungsverhältnisse im Jahr für BerufseinsteigerInnen schaffen. Diese sollen im öffentlichen, kommunalen und gemeinnützigen Bereich für ein Jahr lang zu 2/3 vom AMS subventioniert werden.


 

Lugar fordert Senkung der Lohnnebenkosten
Gegenseitiges Schulterklopfen von Faymann und Spindelegger hilft Arbeitslosen nicht
Wien (str) - "SPÖ und ÖVP haben kein Rezept gegen die steigende Arbeitslosigkeit. Es ist dramatisch, dass Rot und Schwarz weder den älteren Beschäftigungslosen noch den Jugendlichen Jobperspektiven bieten können. Anstatt alles dafür zu tun, um die Arbeitslosen wieder in Beschäftigung zu bringen, klopfen sich Faymann und Spindelegger im Wahlkampf gegenseitig auf die Schultern und täuschen eine heile Welt vor. Das bringt den Betroffenen aber keinen Job, davon können sie keine Miete zahlen", so Team Stronach Klubobmann Robert Lugar zum Anstieg der Arbeitslosenquote um 13,1 Prozent.

Lugar fordert rasche arbeitsmarktpolitische Reformen ein, damit die Unternehmen wieder mehr Mitarbeiter einstellen können. So müssten die Lohnnebenkosten und auch die bürokratischen Hürden gesenkt werden. "SPÖ und ÖVP haben für Österreich in den letzten Jahren keine Vorsorge getroffen, sie haben nur verwaltet. Wenn diese beiden Parteien wiedergewählt werden, wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Nur wenn es eine Mehrheit abseits von Rot und Schwarz und ein starkes Team Stronach gibt, sind die dringend nötigen positiven Veränderungen für die Menschen und das Land möglich", betont Lugar.


 

Kaske will Bonus-Malus bei Beschäftigung Älterer rasch umgesetzt
Wien (ak) - Die Arbeitslosigkeit und die Zahl der TeilnehmerInnen an Schulungen des Arbeitsmarktservice steigen Monat für Monat kontinuierlich an. "Besonders schwierig ist es für ältere Arbeitsuchende", sagt AK Präsident Rudi Kaske. Seit 2008 stieg die Zahl der Arbeit Suchenden in der Gruppe der 50-64 Jährigen von rund 48.200 auf rund 66.000 im Jahr 2012 - das ist ein Plus von 37 Prozent. Aktuell im August 2013 waren um 22 Prozent mehr ältere ArbeitnehmerInnen arbeitslos gemeldet als im August 2012. "Seit Jahren sind sich alle darüber einig, dass das ein unhaltbarer Zustand ist, weil es notwendig ist und sein wird, gerade diese Altersgruppe auf dem Arbeitsmarkt zu halten bzw unterzubringen. Die Fakten über die Beschäftigung Älterer in den Betrieben zeigen, dass viele Unternehmen ihrem gesellschaftspolitischen Auftrag nicht nachkommen und nur wenige bis gar keine Älteren beschäftigen. Wir brauchen ein Bonus-Malus-System, das gerade diese Betriebe umfasst", fordert Kaske eine rasche Einführung.

Zu wenige Unternehmen beschäftigen Ältere 55 plus Es gibt mehr als 22.600 Unternehmen mit 20 MitarbeiterInnen und mehr. Diese Unternehmen beschäftigen drei Viertel aller ArbeitnehmerInnen. Über 4.200 (19 Prozent) davon beschäftigen keine/n oder nur kurzfristig eine/n Ältere/n. Lediglich ein Drittel der größeren Unternehmen ab 100 MitarbeiterInnen beschäftigen mehr als zehn Prozent Ältere über 55.

Diese Bild zieht sich durch alle Branchen und Betriebsgrößen. Erste Auswertungen zeigen, dass in Branchen mit hohen physischen Belastungen zum Teil mehr Ältere beschäftigt sind (etwa Bergbau), als in solchen mit geringeren (etwa Informations- und Kommunikationsbranche). "Es zeigt sich aber auch, dass vielfach die Arbeitsbedingungen ihre Spuren hinterlassen, etwa im Gesundheits- und Sozialwesen. Da brauchen wir geänderte Rahmenbedingungen, alternsgerechte Arbeitsplätze und generell mehr gesundheitliche Prävention", fordert Kaske.


 

Leitl: Jetzt gezielte Wachstums- und Beschäftigungsimpulse setzen
Handwerkerbonus und Zweckwidmung der Wohnbauförderung als wichtige Maßnahmen für Baubranche
Wien (pwk) - „Die heute veröffentlichten Arbeitslosenzahlen für August belegen, dass wir alles daran setzen müssen, um die Konjunktur zu stützen und Beschäftigung zu schaffen“, betont WKÖ-Präsident Christoph Leitl. „Es ist erstaunlich und den Unternehmen zu verdanken, dass die Zahl der Beschäftigten auf höchstem Niveau liegt und stärker wächst als die Wirtschaft selbst, bei Älteren zuletzt sogar deutlich um 5,3%. Die Unternehmen haben somit einen Bonus für Beschäftigung verdient, keinen Malus! Dennoch brauchen wir gezielte Wachstums- und Beschäftigungsimpulse, aber keine komplizierten Konstrukte oder zusätzlichen Belastungen für Budget und Steuerzahler“.

Die zarten Anzeichen einer besser werdenden Wirtschaftslage brauchen Rückenwind, damit das Vertrauen zurückkehrt und auch die Investitionen der Unternehmen zunehmen, die zusätzliche Beschäftigung schaffen. Der WKÖ-Präsident verweist in diesem Zusammenhang auch auf seine Forderung nach einem Handwerkerbonus, der nicht nur den Pfusch eindämmen, sondern auch die Wirtschaft beleben würde. „Maßnahmen wie diese kosten keinen zusätzlichen Cent, würden aber rasch helfen“. Auch die Zweckwidmung der Wohnbauförderung brächte wertvolle Impulse, um gerade in der Baubranche – hier ist die Arbeitslosenrate zuletzt um 20,2% gestiegen - die Beschäftigung auszubauen.

Daneben würde eine Senkung der Lohnnebenkosten die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich steigern und den Beschäftigungsmotor wieder in Gang bringen. Spielräume für eine Beitragssenkung sieht Leitl etwa in der Unfallversicherung. Es brauche daneben auch Anreize, um ältere Beschäftigte freiwillig länger in der Arbeitswelt zu halten, betont Leitl.

„Betriebe ermutigen statt weiter belasten – das muss jetzt die Devise sein. Eigentumssteuern oder eine massive Verteuerung der Arbeitskosten etwa durch Strafsteuern für Überstunden sind daher strikt abzulehnen“, so Leitl.


 

 Achitz: Arbeitsmarktdaten kein Grund zum Ausruhen
Ältere beschäftigen, Jugendliche ausbilden
Wien (ögb) - "Auch wenn der Anstieg der Arbeitslosigkeit wegen der aktiven Arbeitsmarktpolitik niedriger ausgefallen ist als noch im Juli; auch wenn Österreich im Europavergleich besser dasteht als andere: 323.111 Jobsuchende ist keine Zahl, auf der wir uns ausruhen dürfen", sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. "Vor allem die Über-50-Jährigen sind betroffen - um 22 Prozent mehr sind arbeitslos als noch vor einem Jahr. Hier ist nicht nur die Politik gefragt, sondern auch die Wirtschaft: Wir brauchen alternsgerechte Arbeitsplätze - und einen Malus, für Firmen, die zu wenig Älteren Arbeit geben."

"Unternehmen müssen einen spürbaren finanziellen Malus leisten, wenn sie ältere Beschäftigte kündigen oder erst gar keine beschäftigen", fordert Achitz. Maßstab dafür muss der Branchendurchschnitt sein. "Das ist auch im Interesse der Wirtschaft, die immer vor einem demographisch bedingten Fachkräftemangel warnt. Sollte dieser eintreten, dann würde der Bedarf an gut ausgebildeten ArbeitnehmerInnen langfristig nicht allein mit der Ausbildung Jugendlicher oder einem vermehrten Zugang von ausländischen ArbeitnehmerInnen zu lösen sein. Dann muss auch die Beschäftigung der älteren Menschen steigen."

Gefordert ist aber auch die nächste Bundesregierung, die ausreichend Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung stellen muss. "Das AMS braucht mehr Geld und mehr Personal, um ältere Arbeitsuchende wieder erfolgreich in Beschäftigung zu bringen", sagt Achitz.

Weniger Lehrstellen angeboten
Die aktuelle Arbeitsmarktstatistik zeigt allerdings auch, dass es viele Unternehmen mit der Ausbildung von Jugendlichen nicht so ernst meinen: Bei den angebotenen offenen Lehrstellen kam es zu einem Rückgang um 15,3 Prozent. "Die Wirtschaft muss verantwortungsvoller auftreten und mehr Lehrlinge ausbilden", fordert Achitz. Der ÖGB fordert eine Fachkräftemilliarde, die durch den Beitrag der Unternehmen in einer Höhe von einem Prozent der Jahresbruttolohnsumme finanziert wird. Damit müssen Förderungen für qualitativ hochwertige Ausbildung finanziert werden, ebenso wie Weiterbildungskosten und die überbetriebliche Lehrlingsausbildung.


 

OÖ: Insolvenzen und schwache Nachfrage
Arbeitslosenquote in OÖ steigt auf 4,7 % – LH Dr. Pühringer/ LR Dr. Strugl: "Unterstützung für von Arbeitslosigkeit Betroffene, Ausbildungsgarantie für Jugendliche"
Linz (lk) - Trotz eines Rekord-Hochs bei den Beschäftigten (634.000 im August 2013 und damit fast 5.000 mehr als 2012) ist im August auch die Zahl der Arbeitslosen weiter angestiegen. Da die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter schwach bleibt, ist die Arbeitslosenquote in OÖ nach vorläufigen Zahlen des Arbeitsmarktservice von 4 auf 4,7 Prozent gestiegen. Damit liegt Oberösterreich im Bundesländer-Vergleich hinter Salzburg (4,2 %) im Spitzenfeld und deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt von 6,9 %. Vor allem zahlreiche größere Insolvenzen wie Alpine, Skloib, Doubrava und Dayli haben den Arbeitsmarkt zuletzt auf eine harte Probe gestellt. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl betonen aber, dass den Betroffenen rasch Unterstützungsgebote gemacht würden.

Bei Alpine etwa ist es mit einer "Oberösterreich-Lösung" gelungen, den Großteil des rund 1.000 Betroffenen in Abstimmung mit dem Land OÖ in den Übernehmerfirmen weiterzubeschäftigen. Auch Insolvenz- und Unternehmensstiftungen, die den arbeitslos gewordenen Mitarbeitern/innen neue berufliche Möglichkeiten eröffnen, werden von AMS und Land OÖ eingerichtet. 7.478 offene Stellen zeigen, dass der Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig ist. Das Stiftungsmodell hat sich beispielsweise auch im Fall der Quelle-Mitarbeiter/innen bestens bewährt. Sieben von zehn Stiftungsteilnehmern/innen hatten nach einem Jahr bereits wieder einen neuen Arbeitsplatz.

Auch beim insolventen Anlagenbauer Doubrava wird ein Großteil der Mitarbeiter/innen von Übernehmerfirmen weiterbeschäftigt. "13 Doubrava-Lehrlinge haben durch eine gezielte Unterstützung des Firmenausbildungsverbundes, finanziert vom Wirtschaftsressort, die Möglichkeit, ihre Ausbildung beim neuen Eigentümer Inocon fortzusetzen", sagt Wirtschafts-Landesrat Strugl. Dadurch werde verhindert, dass sich die Lehrzeit aufgrund der Insolvenz verlängert.

Ausbildungsgarantie für Jugendliche
Auf dem Lehrstellenmarkt stehen per Ende August 690 offene Lehrstellen 1.242 Lehrstellensuchenden gegenüber. Ein weiterer Schwerpunkt liegt daher auf der Intensivierung des Job-Coachings für junge Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben. Dass die Bemühungen erfolgreich sind, zeigt die Jugendarbeitslosenquote, die in Oberösterreich bei 5,7 % liegt. Der Österreich-Durchschnitt beträgt 7,3 %. Darüber hinaus gibt Oberösterreich seinen Jugendlichen eine Ausbildungsgarantie: Wer eine Ausbildung machen möchte, erhält auch die Chance dazu.

Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

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