Salon der Angst

 

erstellt am
30. 08. 13
14.00 MEZ

von 6. 9. 2013 bis 12. 01. 2014 in der Kunsthalle Wien im Museumsquartier
Wien (kunsthalle wien) - Die Darstellung von Angst und Schrecken, von emotional verunsicherten oder verstörten Menschen ist ein kunsthistorisch arriviertes Motiv, prägt aber auch die künstlerische Praxis einer jüngeren Generation, die seismografisch auf eine veränderte Gesellschaft mit neuen Ängsten und Unsicherheiten reagiert. Ohne subjektiv empfundene Bedrohung gibt es keine Angst; ohne externen Reiz ist keine von Angst erfüllte Innenwelt vorstellbar. Nicht erst seit 9/11 und der Wirtschafts- und Finanzkrise sind Angst und Unsicherheit deshalb in unserem Alltag omnipräsent. Sie sind seitdem jedoch zunehmend zu einem politischen Instrument geworden, welches die Rhetorik um Sicherheit und Bedrohung durchdringt.

Die Ausstellung Salon der Angst sucht die künstlerische Auseinandersetzung mit den Ängsten unserer Zeit und fächert deren affektives wie gesellschaftspolitisches Spektrum auf. Angst präsentiert sich in diesem Zusammenhang insbesondere als Reaktion auf jene Aspekte der Gegenwart, mit denen wir nicht umzugehen wissen. Die Künstler/innen der Ausstellung thematisieren sie entsprechend in ihren ideengeschichtlichen Kontexten, aber auch in ihren konkreten psychischen Manifestationen. Demnach dominieren weniger die spektakulären Szenarien und deren kollektive Verarbeitung als die unterschiedlichen Formen individueller Angst. Da diese ihrerseits den Ausgangspunkt politischer wie ökonomischer Instrumentalisierungen bilden und die Angsterzeugung folglich zur subtilen Lenkungsstrategie geworden ist, verwandelt sich ein vertrautes Gefühl in ein Symptom mit zeitdiagnostischer Qualität.

Mit Salon der Angst präsentiert die Kunsthalle Wien einen Ausstellungsparcours, der die Befindlichkeiten des modernen Subjekts vielschichtig befragt.

Gleichzeitig entsteht ein umfangreiches Programm mit Beiträgen von Expert/innen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Ein "Salon" im Salon diskutiert an insgesamt zehn themenabenden Aspekte zeitgenössischer Ängste im Rahmen von Filmscreenings und Vorträgen. Ein Symposium zum Ende der Ausstellung, unter anderem mit der renommierten Literaturtheoretikerin, Psychoanalytikerin und Philosophin Julia Kristeva, stellt weitere Facetten des umfangreichen themas zur Diskussion.

teilnehmende Künstler/innen (unter anderen): Nel Aerts, Özlem Altin, Kader Attia, Gerard Byrne, Los Carpinteros, James Ensor, Ieva Epnere, Harun Farocki, Marina Faust, Didier Faustino, Peter Fischli / David Weiss, Rainer Ganahl, Agnès Geoffray, thomas Hirschhorn, Iraqi Children's Art Exchange, Cameron Jamie, Jesse Jones, Dorota Jurczak, Ferdinand van Kessel, Bouchra Khalili, Eva Kotátková, Nicolas Kozakis / Raoul Vaneigem, Alfred Kubin, Erik van Lieshout, Jen Liu, Marko Luliæ, Fabian Marti, Florin Mitroi, Marcel Odenbach, Jane Ostermann-Petersen, Francis Picabia, Willem de Rooij, Allan Sekula, Zin taylor, Noam toran, Kerry tribe, Peter Wächtler, Jeff Wall, Mark Wallinger, Gillian Wearing, tobias Zielony.

Kurator/innen: Nicolaus Schafhausen und Cathérine Hug

 

 

 

Informationen: http://www.kunsthallewien.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at