Rückgang der Inflation im August 2013 auf 1,8%

 

erstellt am
16. 09. 13
14.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für August 2013 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 1,8%. (Juli 2,0%). Das ist der niedrigste Wert seit August 2010 (1,7%). Ausschlaggebend dafür waren deutliche Verbilligungen bei Treibstoffen (-4,7% im Jahresvergleich). Der Preisauftrieb bei "Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken" (+3,2%) blieb trotz leichter Abschwächung neben den Ausgaben für "Wohnung, Wasser, Energie" (+2,1%) der bestimmende Faktor für die Preisdynamik.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat August 2013 lag bei 107,7. Gegenüber dem Vormonat (Juli 2013) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Billigere Treibstoffe dämpfen Inflation um 0,2 Prozentpunkte
In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,37 Prozentpunkte) verteuerten sich Nahrungsmittel gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 3,8%. Im Juli hatten sie noch um 4,4% mehr gekostet. Zu diesem Rückgang trugen vor allem niedrigere Preise für Gemüse (August: +0,9%, Juli +4,4%) und Fleisch (August: +5,1%, Juli +6,3%) bei. Gegenüber August 2012 verteuerten sich Milch, Käse und Eier insgesamt um 4,4%, Brot und Getreideerzeugnisse um 2,6% und Obst um 5,2%. Die Preise für alkoholfreie Getränke gingen hingegen durchschnittlich um 1,2% zurück (Bohnenkaffee -4,7%).

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,1% in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" übten einen signifikanten Einfluss (+0,39 Prozentpunkte) auf die allgemeine Inflation aus. Hauptverantwortlich dafür waren höhere Kosten für die Instandhaltung von Wohnungen (insgesamt +2,3%). Die Wohnungsmieten stiegen durchschnittlich um 2,9%, die Betriebskosten für Miet- und Eigentumswohnungen jeweils um 4,0%. Haushaltsenergie verteuerte sich im Durchschnitt nur um 1,0%, weil die Heizölpreise (-7,4%) deutlich dämpfend wirkten (Strom +3,6%, Fernwärme +4,0%, Gas +0,1%).

Die durchschnittlichen Teuerungen von 3,1% in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) waren überwiegend auf Preisanstiege für Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +3,5%) zurückzuführen.

Beherbergungsdienstleistungen kosteten insgesamt um 1,1% mehr.
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -0,6%; Einfluss: -0,08 Prozentpunkte) war Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand. Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich billigere Treibstoffe (-4,7%). Gebrauchte Pkw kosteten um 4,1% weniger. Die Preise für Verkehrsdienstleistungen stiegen hingegen insgesamt um 3,3%, jene für Instandhaltung und Reparaturen durchschnittlich um 3,0%.

+0,1% gegenüber Juli 2013
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +2,8%; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte), in der bereits einige Artikel der Herbstkollektionen vertreten waren. Bekleidungsartikel kosteten deshalb insgesamt um 4,1% mehr als im Juli.

Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich -0,4%; Einfluss: -0,04 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren Verbilligungen bei Gemüse (-3,8%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im August 2013: +2,0%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im August 2013 bei 118,31 (Juli revidiert: 118,04). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,0% (Juli 2,1%). Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Die deutlichen Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI stark gegenüber dem VPI. Teurere Flugtickets und Bekleidungsartikel (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI ebenfalls gegenüber dem VPI. Billigere Treibstoffe (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI. Auch Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im August 2013 bei +2,1%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im August 2013 2,1% (Juli 2,2%). Der Indexstand des PIPH lag bei 108,3. Die Differenz zum VPI von +0,3 Prozentpunkten wurde hauptsächlich von deutlichen Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Zusätzlich trugen auch Teuerungen bei Nahrungsmitteln, bei der Instandhaltung von Wohnungen, bei Sozialschutz- sowie Versicherungsdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) dazu bei. Höhere Kosten in den Ausgabengruppen "Erziehung und Unterricht" sowie "Restaurants und Hotels" (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) dämpften hingegen den PIPH gegenüber dem VPI. Auch billigeres Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verminderte den PIPH gegenüber dem VPI.

Inflation beim täglichen Einkauf über dem Durchschnitt, beim wöchentlichen darunter
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 3,5% (Juli: 3,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich nur um 1,0% (Juli: 2,1%) da die billiger gewordenen Treibstoffe deutlich preisdämpfend wirkten.

 

 

 

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