##


  

AuslandNiederösterreicher in St. Pölten

 

erstellt am
13. 09. 13
14.00 MEZ

"Niederösterreich in die Zukunft denken!"
Vor 350 Jahren wurde der heilige Leopold zum Landespatron von Niederösterreich erhoben. Diesem Gedenken widmete das Niederösterreichische Landesmuseum in St. Pölten in enger Zusammenarbeit mit dem Stift Klosterneuburg (dort liegt er begraben) eine Ausstellung zu erarbeiten, die Informationen über den Menschen, den Politiker und den Landespatron Leopold III. vermitteln soll. Dies war auch Anlaß dafür, dies als Thema für das diesjährige AuslandsNiederösterreicherInnen-Treffen in St. Pölten zu wählen, das unter dem Motto "Niederösterreich in die Zukunft denken!" stand. "Wir wollen aus der Geschichte ins Heute gehen und vom Heute in die Zukunft", so Peter de Martin, der Leiter der Geschäftsstelle für AuslandsNiederösterreicherInnen beim Amt der NÖ Landesregierung.

AuslandsNiederösterreicherInnen beim Besuch des
Niederöstereichischen Landesmuseums in St. Pölten
(alle Fotos: Österreich Journal)

 

 

 

Traditionsgemäß werden die Gäste aus aller Welt, heuer waren es 51 ANÖ aus vier Kontinenten und 17 verschiedenen Ländern, am ersten Tag des Treffens zu einem gemeinsamen Besuch einer Sehenswürdigkeit eingeladen. Heuer stand daher eine Führung durch das Niederösterreichische Landesmuseum auf dem Programm. In seiner Begrüßung danke de Martin dem NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll, der nicht nur diese Treffen ermöglicht, sondern auch das ganze Jahr hindurch dafür sorgen läßt, daß die NÖ Landsleute im Ausland mit für sie relevanten Informationen versorgt werden.

Die ANÖ wurden im NÖ Landesmuseum von dessen Direktor, Carl Aigner, und dem Kustos des Stiftsmuseums Klosterneuburg, Wolfgang Huber, empfangen und durch das Haus geführt, das aktuell drei Ausstellungen beherbergt. Der darauffolgende Abend wurde im "Pan Pan", dem kulinarischen Treffpunkt im Museumsgebäude, mit einem gemeinsamen Abendessen und – natürlich – niederösterreichischem Wein verbracht.

v.l.: Peter de Martin, Museumsirektor Carl Aigner und Stiftskurator Wolfgang Huber

v.l.: Peter de Martin, Museumsirektor Carl Aigner und Stiftskurator Wolfgang Huber

AuslandsNiederösterreicherInnen im NÖ Landesmuseum

AuslandsNiederösterreicherInnen im NÖ Landesmuseum

 

 

AuslandsNiederösterreicherInnen im Foyer des Landhauses in St. Pölten

 

 

 

Der zweite Tag des Treffens begann mit einer Eröffnungsveranstaltung im Ostarrichisaal im Regierungsviertel, wo Peter de Martin die vier Vortragenden des Vormittags begrüßen konnte (in der Reihenfolge ihrer Berichte):

  • Gesandte Brigitta Blaha, Leiterin der AuslandsösterreicherInnen-Abteilung des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (BMeiA),
  • Univ.Prof. Peter Kampits, Leiter des Zentrums für Ethik in der Medizin an der Donau-Universität Krems, und
  • Werner Götz, Vizepräsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes, Vorsitzender des Dachverbandes österreichischer Vereinigungen in Deutschland e.V. und Präsident der Österreichisch-Deutschen Gesellschaft Berlin.

v.l.: Dir. Carl Aigner, Peter de Martin, Gesandte Brigitta Blaha, Univ.Prof. Peter Kampits und AÖWB-Vizepräsident Werner Götz

v.l.: Dir. Carl Aigner, Peter de Martin, Gesandte Brigitta Blaha,
Univ.Prof. Peter Kampits und AÖWB-Vizepräsident Werner Götz

Blick in den

Blick in den "Ostarrichi-Saal" bei der Eröffnung

Peter de Martin ging in seiner Begrüßung kurz auf die Ergebnisse der vorjährigen Arbeitskreise ein, die gezeigt hätten, daß alle Generationen unverzichtbare Teil der Gesellschaft seien und die Kultur des Zusammenlebens sowie die Solidarität zwischen den Altersklassen ein wesentlicher Beitrag zu Entwicklung und Vielfalt der Gesellschaft darstellte. Die vom Land betriebene Plattform http://blaugelbinderwelt.com entwickle sich so, wie man sich das vorgestellt habe. Weiters gab er einen kurzen Überblilck über das bisherige politische Geschehen in Österreich und die Hochwasser-Situation in NÖ, um dann auch auf Niederösterreichs Teilhabe an den umfassenden Entwicklungen des Donauraums einzugehen.

Gesandte Brigitta Blaha bot einen umfassenden Überblick über viele neue Leistungen des BMeiA und so manche gesetzliche Veränderungen, die für AÖ relevant sind und rief angesichts der am 29.09. bevorstehenden Nationalrats- und der von 02.-25.05.2014 stattfindenden Wahl zum Europäischen Parlament zu reger Beteiligung auf.

AÖWB-Vizepräsident Werner Götz stellte sowohl die Geschichte als auch den weiten Aufgabenbereich des Auslandsösterreicher-Weltbunds vor und lud ausdrücklich dazu ein, sich aktiv am Geschehen im (Bundes)Land einzubringen. Der AÖWB habe sich vorgenommen, unsere Landsleute im Ausland stärker dazu zu animieren, sich an den Wahlen, Volksabstimmungen und Volksbefragungen zu beteiligen.

Univ.Prof. Peter Kampits stellte gleich zu Beginn seines Beitrags fest, daß "Niederösterreich in die Zukunft denken", das Motto des ANÖ-Treffens, "in mannigfaltiger Hinsicht Schwierigkeiten aufwirft".

Unmittelbar im Anschluß an diese Vorträge fanden sich die Mitglieder in den verschiedenen Sälen ein, um in den Arbeitskreisen

  • Wirtschaft & Technologie/Umwelttechnik
  • Kunst, Kultur & Wissenschaft und
  • Bildung & Jugend

mögliche Vorhaben zwischen "Niederösterreich und dem Ausland" zu erörtern und Erfahrungen mit bereits erfolgreich umgesetzten Projekten auszutauschen. Die Arbeitsgruppen setzen sich aus im Ausland und im Inland lebenenden NiederösterreicherInnen zusammen und arbeiteten bis in den späten Nachmittag.

Stellvertretend: ein Blick in einen der drei Arbeitskreise

Stellvertretend: ein Blick in einen der drei Arbeitskreise

 

 

Gegen Abend begab man sich dann gemeinsam zur Vernissage "Brückenschlag St. Pölten – Hangzhou" von mit Werken von Elisabeth Philips-Slavkoff in der "Ausstellungsbrücke", wo die Auslands- und InlandsösterreicherInnen vom Zweiten Präsidenten des NÖ Landtags, Johann Heuras, begrüßt wurden.

Der zweite Abend fand bei einem gemütlichen Abendessen im Hotel Metropol seinen Abschluß.

v.l.: Der zweite Präsident des NÖ Landtags, Johann
Heuras, Elisabeth Philips-Slavkoff und Peter de Martin

Der frühe Vormittag des dritten Tages war der Fortsetzung und dem Abschluß der drei Arbeitskreise gewidmet, deren erarbeitete Ergebnisse im Rahmen des Festakts im "Ostarrichi Saal" präsentiert werden sollten - und der, feierlich umrahmt durch das Ensemble der Militärmusik Niederösterreich, mit einem Kurzbericht von Peter de Martin eingeleitet wurde.

Philipp Lesiak, Leiter der Außenstelle Raabs des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung in Raabs an der Thaya, war angereist, um in Vertretung von Institutsvorstand Univ.Prof. Stefan Karner, in einem Impulsreferat einen geschichtlichen über das Tagungsmotto "Niederösterreich in die Zukunft denken!" spannte.

Philipp Lesiak

Philipp Lesiak

In Kurzform referierten daraufhin die Sprecherinnen der drei Arbeitskreise über die erreichten Ergebnisse bzw. Ansätze für künftige Vorhaben.

In ihrer Festansprache ging Landesrätin Barbara Schwarz - in Vertetung von Landeshauptmann Erwin Pröll - auf die politische Herausforderung ein, der sich ein Land wie Niederösterreich auf dem Weg in die Zukunft stellen muß und daß es dabei um ganz essentielle gesellschaftspolitische Richtungen gehe. Die Räume hätten sich für die Menschen im Laufe der Jahrhunderte unglaublich verändert. So könne man heute durch die Vernetzung im Gegensatz zu früher die ganze Welt überblicken. Und sie, Schwarz, frage sich, ob wir denn eigentlich in der Lage wären, das auch so zu leben, wie es sich darstelle. Und die verteidigte die hierarchischen Strukturen unseres Landes, von der Kommune über die Bundesländer bis zum Bund und stellte sich klar gegen eine so oft geforderte Reduktion der Bundesländer, einer Auflösung des Bundesrates. Je mehr sie politisch tätig gewesen sei, desto mehr sei sie zur Anhängerin der Subsidiarität (eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maxime, die die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung anstrebt) geworden. Wer direkt auf ein Problem sehe, der könne es auch in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung unmittelbar und gut lösen… Doch lesen Sie mehr darüber in der Ausgabe 123 unseres "Österreich Journal" pdf-Magazins, das ab dem Abend des 03.10. verfügbar sein wird.

Landesrätin Barbara Schwarz

Landesrätin Barbara Schwarz

Peter de Martin

Peter de Martin

Danach wurden an all jene AuslandsNiederösterreicherInnen, die erstmals an einem Treffen teilgenommen hatten, von der Landesrätin persönlich für ihre teils weite Anreise und mit einer Urkunde und der "ANÖ-Nadel" bedankt.

Mit einem Mittagsempfang im, gegeben von Landeshauptmann Erwin Pröll, endete das 19. AuslandsNiederösterreicherInnen-Treffen 2013 und viele der Teilnehmer reisten zum Auslandsösterreicher-Weltbund-Treffen nach Linz weiter. 


 

AuslandsNiederösterreicherInnen-Tradition
Aus der Initiative der Auslandsösterreicherin Traude Walek-Doby im Jahr 1981 ist im Jahr 1992 eine eigene Stelle zur Betreuung der Anliegen der Auslands(Nieder)österreicherInnen eingerichtet worden. Ende der Siebziger-Jahre musste sie feststellen, dass bei den internationalen AuslandsösterreicherInnen-Treffen die Abwesenheit der Jugend bedauert wurde, aber keine entsprechenden Initiativen gesetzt wurden.

Daher fand 1981 erstmals die Aktion "AÖ-Kinder zu Gast im Waldviertel" statt. 10 Kinder wurden damals in Privatfamilien untergebracht. Im Durchschnitt verdoppelte sich jedes zweite Jahr die Teilnehmerzahl. Auch die Nachfrage nach Ferienlagern stieg, und es zeigte sich das Interesse an Ferialpraxisstellen sowie an deutschsprachigen Büchern.

Da die Möglichkeiten einer ehrenamtlichen Tätigkeit Grenzen haben, wurde 1990 im Amt der NÖ Landesregierung ein Posten für die Auslands(Nieder)österreicherInnen-Arbeit geschaffen und 1992 ein "Auslandsösterreicher-Referat" eingerichtet - zu dieser Zeit das erste und einzige in einer Landesverwaltung.

Durch die vielen verschiedenen Aktionen entstanden zahlreiche Kontakte auf menschlichem, kulturellem, touristischem und wirtschaftlichem Gebiet. Es gibt etwa eine Million Auslandsösterreicher, wobei 400.000 noch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Ihre Betreuung und Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene stellen für Niederösterreich eine Verbindung in alle Welt dar.

Seit 2005 ist die Geschäftsstelle für AuslandsNiederösterreicherInnen und AuslandsösterreicherInnen ist beim Amt der NÖ Landesregierung in der Abteilung Landesamtsdirektion angesiedelt. Sie stellt für ausgewanderte Österreicher - egal woher und wohin sie ausgewandert sind - einen Kontakt zu Niederösterreich her. Es geht um die freundschaftliche Verbindung zum Land Niederösterreich ohne Rücksicht auf die Staatsbürgerschaft. Die Geschäftsstelle ist bemüht, die Betreuung der Auslands(Nieder)österreicherInnen anhand moderner elektronischer Hilfsmittel so effizient wie möglich weiter zu führen und ein breites Angebot zu bieten.

Jährliche Treffen in St. Pölten
Bei diesen jährlichen Treffen – heuer war es bereits das 19. – kommen erfolgreiche im Ausland lebende NiederösterreicherInnen und NÖ-ExpertInnen zusammen, um zu beraten, welche Projekte im Bereich Wirtschaft, Technologie (Umwelttechnik), Kunst, Kultur, Wissenschaft sowie Jugend und Bildung gemeinsam verwirklicht werden können.  


 

 

blau gelb in der welt
2011 wurde "blau gelb in der welt", das Netzwerk der NiederöstereicherInnen in der Welt, der Öffentlichkeit vorgesellt. Der Schwerpunkt dieser Internet-Plattform liegt darin, mit anderen AuslandsniederösterreicherInnen aus unterschiedlichen Kultur- und Wirtschaftsräumen auf einfache Art und Weise Kontakt aufzunehmen, sich gegenseitig weiterzuhelfen, zu unterstützen und gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren. Über alle Ländergrenzen hinweg können neue Freundschaften geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht werden und man kann sich über die Entwicklungen und Geschehnisse in der Heimat informieren und darüber diskutieren.

 

 

 

zurück