Faymann und Hundstorfer präsentieren 10-Punkte-
 Programm für weitere Stärkung der Lehrlingsausbildung

 

erstellt am
11. 09. 13
14.00 MEZ

Wien (bpd) - "Das österreichische Lehrlingsmodell ist vorbildhaft in Europa", versicherte Bundeskanzler Werner Faymann während eines gemeinsamen Betriebsbesuchs mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer in der Tiroler Rohre GmbH in Hall in Tirol. Um das Lehrlingssystem weiter zu stärken und auszubauen stellten Faymann und Hundstorfer ein Lehrlingspaket mit zehn Punkten vor. So plädiert der Bundeskanzler für die Schaffung eines österreichweiten, branchenbezogenen Ausbildungsfonds. Weiter sprach sich Faymann für ein österreichweit einheitliches Qualitätssiegel für die Lehrausbildung mit regelmäßigen Überprüfungen der Standards durch Sozialpartner aus. Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, sollen bei Direktvergaben von öffentlichen Aufträgen stärker berücksichtigt werden. Außerdem gibt es seit 1. August 2013 eine zusätzliche Förderung für Betriebe, die Lehrlinge aus der überbetrieblichen Ausbildung übernehmen. Die Höhe der Förderung beträgt 1.000 Euro mit einer Behaltefrist von einem Jahr.

Sozialminister Hundstorfer stellte als fünften Punkt die Förderung des Besuchs von Vorbereitungskursen für die Lehrabschlussprüfung vor. Dafür gibt es seit 1. September 2013 eine Unterstützung in der Höhe 250 Euro pro Kurs. Fällt ein Lehrling bei der Abschlussprüfung durch, dann werden auch die Kosten für die Prüfung bei wiederholtem Antreten gefördert. Unterstützung gibt es weiters bei der Teilnahme an internationalen Berufswettbewerben – die Lehrlingsentschädigung an Wettkampf- und Trainingstagen wird dann vom Staat übernommen. Die Qualitätsstandards der betrieblichen Ausbildung werden bereits in Pilotprojekten durch ergänzende Maßnahmen gesichert bzw. gesteigert. Die Infrastruktur im Berufsschulwesen soll auf den modernsten Stand gebracht werden und das Modell Lehre und Matura wird weiterentwickelt. In der Überlegung stehen Erfolgsprämien über den Ausbildungsfonds. Als letzten und zehnten Punkt hob der Sozialminister die Lehrlingsoffensive im Bundesdienst hervor. Zurzeit werden 1.350 Lehrlinge im Bund ausgebildet, vor zehn Jahren waren es nur 270. "Die Übernahme von Lehrlingen ist vom aktuellen Aufnahmestopp ausgenommen und weiterhin möglich", unterstrich Hundstorfer.

"Mit dem Ausbildungsfonds soll die Qualität der betrieblichen Lehrlingsausbildung weiter verbessert werden", so Faymann. Zusätzlich zur bestehenden gesetzlichen betrieblichen Lehrstellenförderung sollen die betroffenen Sozialpartner neue Fördermöglichkeiten für Lehrlinge und Lehrbetriebe branchenspezifisch prüfen und erarbeiten. Zudem zeigte sich der Bundeskanzler stolz auf die Ausbildungsgarantie, "wie wir sie in Österreich haben. Sie ist mittlerweile zu einem Exportschlager in ganz Europa geworden", so Faymann. 90 Prozent der Lehrlinge werden in Betrieben ausgebildet, 10 Prozent in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten (ÜBA). "Unser Ziel ist es, noch rascher den Übergang von den ÜBA in die Betriebe zu schaffen", erklärte Faymann. Mit 1.000 Euro an zusätzlicher Förderung verspricht sich der Bundeskanzler auch einen wirkungsvollen Anreiz, um dieses Ziel zu erreichen.

"Eine gute Ausbildung steht im Zentrum unserer Arbeitsmarktpolitik. Es soll jede Arbeitnehmerin, jeder Arbeitnehmer eine Beschäftigung haben, von der sie oder er auch gut leben kann. Ein 12-Stunden-Arbeitstag ist nicht Teil von unserer Arbeitsmarktpolitik, er ist eine Zumutung", unterstrich der Bundeskanzler. Der Sozialminister sagte abschließend: "Mit dem 10-Punkte-Programm zur Stärkung der Lehrlingsausbildung wollen wir auch die Betriebe anregen und unterstützen, nicht nur nach mehr Fachkräften zu rufen, sondern, dass sie vor allem selber dafür sorgen, dass die benötigten Fachkräfte auch ausgebildet werden."

 

 

 

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