Salzburg: Verlängerte Legislaturperiode
 bringt mehr Jungwähler

 

erstellt am
11. 09. 13
14.00 MEZ

Filipp: Durchschnittsalter der Wählerinnen und Wähler ist trotzdem von 47,8 Jahren auf 49,2 Jahre gestiegen
Salzburg (lk) - Im Gegensatz zur Landtagswahl im Mai, bei der die Zahl der jungen Erstwähler stark gesunken ist, sind bei der Nationalratswahl am 29. September um rund 4.000 oder knapp 17 Prozent mehr Jungwählerinnen und Jungwähler wahlberechtigt als noch bei der Nationalratswahl 2008. Wie der Leiter der Landesstatistik, Dr. Gernot Filipp, dazu am 11.09. mitteilte, ist dies auf die im Juni 2007 gesetzlich verlängerte Legislaturperiode auf fünf Jahre (statt bisher vier Jahre) zurückzuführen. Dadurch ist ein Jahrgang mehr zum ersten Mal wahlberechtigt als bei der Nationalratswahl 2008.

Insgesamt sind 27.796 Salzburgerinnen und Salzburger im Alter von 16 bis 20 Jahren das erste Mal bei einer Nationalratswahl wahlberechtigt. Unter Berücksichtigung der seit der Wahl 2008 eingebürgerten Personen im Wahlalter (1.505), der seither Verstorbenen (19.420) sowie des Saldos aus zu- und weggezogenen Wahlberechtigen (-6.013) ergeben sich für die Nationalratswahl 2013 insgesamt 389.870 in Salzburg wohnhafte Wahlberechtigte zuzüglich 3.404 Auslandsösterreicher (um 739 weniger als 2008), die in der Wählerevidenz einer Salzburger Gemeinde eingetragen sind und somit ebenfalls ihre Stimme abgeben dürfen. In Summe sind also 393.274 Salzburgerinnen und Salzburger bei der Nationalratswahl 2013 wahlberechtigt, um 0,8 Prozent oder 3.129 Personen mehr als zur letzten Nationalratswahl. Bei den Frauen beträgt der Zuwachs 0,4 Prozent bzw. 760 Wahlberechtigte und bei den Männern 1,3 Prozent oder 2.369 Wahlberechtigte.

Generell ist allerdings auch bei dieser Wahl, so Filipp, der Trend der zunehmenden Alterung der Wählerschaft erkennbar. So stehen starke Zunahmen bei den 45- bis unter 60-Jährigen mit 9,8 Prozent und bei den 70-Jährigen und Älteren mit 22,1 Prozent deutliche Rückgänge bei den 30- bis unter 45-Jährigen mit -11,6 Prozent und den 16- bis unter 30-Jährigen mit -4,2 Prozent gegenüber. Speziell die Zahl der männlichen Wahlberechtigten, die über 70 Jahre alt sind, ist seit der Wahl im Jahr 2008 um rund 30 Prozent stark angestiegen, wobei absolut betrachtet die Zahl der Frauen in dieser Altersgruppe nach wie vor deutlich höher ist. Das Durchschnittsalter aller Wahlberechtigten ist somit von 47,8 im Jahr 2008 auf 49,2 Jahre im Jahr 2013 angestiegen. Bei den Frauen steigt das mittlere Alter erstmals über die 50er-Grenze (50,4 Jahre) und liegt im Schnitt um 2,5 Jahre höher als bei den Männern (47,8 Jahre).

Neben der Altersverteilung der Wahlberechtigten ist auch die Veränderung auf regionaler Ebene von Bedeutung, also wie sich die Zahl der Wähler und Wählerinnen in einer bestimmten Region entwickelt hat. Werden dafür die für Nationalratswahlen besonders bedeutsamen Regionalwahlkreise (Regionalwahlkreis A: Salzburg Stadt, RWK B: Flachgau/Tennengau, RWK C: Lungau/Pinzgau/Pongau) betrachtet, so sind deutliche und kontinuierliche Verschiebungen der Wählerschaft zu beobachten.

Stadt Salzburg "verliert an Gewicht"
Das "Kräfteverhältnis" zwischen den drei Regionalwahlkreisen hat sich im Laufe der Zeit massiv verschoben. Waren zunächst alle Regionalwahlkreise, gemessen an der Zahl der Wahlberechtigten, eher gleich stark, so hat sich das mit dem Beginn der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts stark verändert. Während die Anzahl der Wahl­berechtigten in der Stadt Salzburg ab diesem Zeitpunkt de facto stagniert, hat deren Zahl in den anderen beiden Regionalwahlkreisen stark zugenommen. Dies hat zur Folge, dass der Anteil der Wahlberechtigten der Stadt Salzburg an den Wahlberechtigten im gesamten Bundesland von einem Drittel vor rund 30 Jahren auf aktuell nur mehr rund ein Viertel abgenommen hat. Bedenkt man zusätzlich die traditionell geringe Wahlbeteiligung in der Stadt Salzburg, wird deutlich, dass der Einfluss der Landeshauptstadt auf das Wahlergebnis zunehmend geringer wird.

Differenziert nach politischen Bezirken gibt es gegenüber der Nationalratswahl im Jahr 2008 im Flachgau mit 3,7 Prozent die stärkste Zunahme an Wahlberechtigten, gefolgt vom Tennengau mit 3,6 Prozent und dem Pon­gau mit 0,6 Prozent. Im Lungau gibt es hingegen eine Abnahme mit -1,4 Prozent, in der Stadt Salzburg sind es sogar -2,8 Prozent.

Von den drei Regionalwahlkreisen ist damit auch der Regionalwahlkreis 5B (Flachgau/Tennen­gau), mit einem Plus an Wahlbe­rechtigten von 3,6 Prozent der dynamischste. Für den Regionalwahlkreis 5C (Lungau/Pinzgau/Pongau) beträgt der Zuwachs 0,4 Prozent, im Regionalwahlkreis 5A (Salzburg Stadt) kommt es hingegen mit -2,8 Prozent zu einem Rückgang.

Die Differenz bei der Zahl der Wahlberechtigten zwischen der Stadt Salzburg und dem Flachgau ist damit weiter im Steigen und beträgt derzeit 10.328 Personen zu Gunsten des Flachgaues. Auch der Tennengau und der Pongau haben in Summe erstmalig seit 1945 mehr Wahlberechtigte (101.068) als die Stadt Salzburg (100.748), erklärte Dr. Filipp.

 

 

 

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