Neues Tageszentrum der "Gruft" eröffnet

 

erstellt am
19. 09. 13
15.00 MEZ

Wien (rk) - Die "Gruft" ist wohl Wiens bekannteste Caritas-Einrichtung für obdachlose Menschen. 1986 wurde von Schülerinnen und Schülern des Amerlinggymnasiums gemeinsam mit Pater Albert Gabriel unterhalb der Barnabitenkirche eine Wärmestube für Bedürftige eingerichtet. 27 Jahre lang diente ein Raum ohne Fenster als Speisesaal, Schlafstätte und Aufenthaltsraum. Tag für Tag fanden im Gewölbe unterhalb der Kirche Therapiegespräche auf engstem Raum statt. Um dem Schlaflager Platz zu machen, mussten Tische und Stühle beiseitegeschoben werden. Mit Unterstützung des Bundes, der Stadt Wien und zahlreicher privater Spenderinnen und Spender konnte nun ein Zubau um knapp 3,6 Millionen Euro innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl betonte im Rahmen der gemeinsamen Eröffnungsfeier mit Caritas-Direktor Michael Landau vor allem das engmaschige Wiener Netz an sozialer Hilfe: "Trotzdem gibt es Menschen, die noch mehr Hilfe benötigen. Das sehe ich als unsere gesellschaftliche Aufgabe." Umso mehr freue es ihn, dass herausragende private Initiativen wie die "Gruft" den Schwächsten der Schwachen ihre Hilfe anbieten. Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely unterstrich, dass die Stadt jedes Jahr 48 Millionen Euro für die Wohnungslosenhilfe zur Verfügung stelle: "Darunter fällt auch die seit 1995 laufende Unterstützung für die "Gruft" der Caritas, die wir in diesem Jahr mit 721.000 Euro fördern. Die Betreuung und Reintegration von Wohnungslosen in Wien ist uns ein sehr großes Anliegen." Caritas-Direktor Landau bedankte sich bei allen UnterstützerInnen: "In der Gruft scheint jetzt auch die Sonne."

In dem neuen Tageszentrum befinden sich neben einem Aufenthaltsraum eine Küche, Büros und Bereiche für Therapiegespräche. Geschlafen wird weiterhin im Gewölbe unter der Kirche. Die alten Räumlichkeiten werden für diesen Zweck im nächsten Jahr saniert. Im Vorjahr wurden in der "Gruft" rund 97.300 warme Mahlzeiten ausgegeben und über 19.400 Nächtigungen verzeichnet. Knapp 1.700 Klientinnen und Klienten wurden von SozialarbeiterInnen betreut. Insgesamt wurden knapp 19.000 Beratungsgespräche geführt. Mehr als 400 Personen konnten 2012 in Unterkünfte vermittelt werden.

 

 

 

Informationen: http://www.gruft.at/

 

 

 

 

 

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