Klimabericht

 

erstellt am
27. 09. 13
15.00 MEZ

 Berlakovich: Rechtsverbindlicher Weltklimaschutzvertrag notwendiger denn je
Klimaschutzgesetz verbindlicher Rahmen für Klimaschutz in Österreich
Wien (bmlfuw) - Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, dem sich die Welt aktiv stellen muss. Das bestätigt der am 27.09. vorgestellte Klimabericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der UNO. Die Erderwärmung schreitet schneller voran als angenommen und die Wetterextreme werden noch mehr zunehmen. Die Freisetzung von Treibhausgasen durch den Menschen ist mit Sicherheit die Hauptursache des beschriebenen Klimawandels seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. "Es braucht eine weltweite Anstrengung und deshalb drängen wir auf ein ambitioniertes und rechtsverbindliches weltweites Klimaschutzabkommen. Wir wollen einen Beschluss 2015, die Umsetzung muss ab 2020 erfolgen. Österreich wird das bei der Klimakonferenz in Warschau im November mit Nachdruck einfordern", bekräftigt Umweltminister Niki Berlakovich.

"Auf nationaler Ebene haben wir mit dem Klimaschutzgesetz die Weichen gestellt, um den Klimaschutz voranzutreiben. Das Gesetz schafft verbindlichen und koordinierten Klimaschutz zwischen Bund und Ländern in Österreich. Gemeinsam mit den Ländern wurde ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz sind dabei unerlässlich", so der Umweltminister.

Das Lebensministerium wird die Ergebnisse des Klimaberichts bereits nächste Woche in einem breit angelegten Prozess mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung aus Bund und Ländern diskutieren. Die Erkenntnisse des Klimaberichts werden mit den Maßnahmen des österreichischen Klimaschutzgesetzes in Einklang gebracht.


 

 Bayr: Klimaschutz braucht einen starken, rechtlich verbindlichen Rahmen
Umweltschutz und Einsatz gegen die Klimaerwärmung in die post2015 Agenda
Wien (sk) - "Der Weltklimabericht des IPCC ist ein eindeutiges Mahnmal, das die Menschheit nicht ungehört verhallen lassen darf", ist Petra Bayr, Bereichssprecherin für globale Entwicklung der SPÖ, überzeugt. Laut des Berichts werde das Ziel, die Klimaerwärmung bis 2100 um plus 2 Grad Celsius zu begrenzen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreicht und der Meeresspiegel könnte um ein Drittel mehr ansteigen, als bisher erwartet. "Die Ergebnisse des Klimaberichtes müssen uns aufrütteln. Sie unterstreichen noch einmal, dass der Umweltschutz und der Kampf gegen die Klimaerwärmung auf jeden Fall in der Entwicklungsagenda nach 2015 fixe Bestandteile sein müssen", ist Bayr überzeugt.

"Das Bekämpfen der Ursachen für und das Anpassen an die Klimaerwärmung sind auch entwicklungspolitische Aufgaben. Länder, die nicht oder kaum zur Klimaerwärmung beigetragen haben, leiden häufig stärker unter deren Auswirkungen. Das Voranschreiten der Wüstenbildung und immer stärker werdende Überflutungen treffen oft Entwicklungs- und Schwellenländer", mahnt Bayr. Es brauche einen rechtlichen Rahmen, der alle Länder dieser Welt zum Klimaschutz verpflichte und weitergehend als das Kyoto-Protokoll sei, fordert die Abgeordnete.


 

Hofer: FPÖ warnt vor Renaissance der Kernkraft und CO2-Speicherung
Nutzung natürlicher und heimischer Ressourcen ist wirksamster Beitrag für Mensch und Umwelt
Wien (fpd) - FPÖ-Vizeparteiobmann Norbert Hofer warnt anlässlich der Veröffentlichung des neuen IPCC-Klimaberichts vor einer Renaissance der Kernkraft und der Umsetzung einer völlig sinnfreien CO2-Speicherung: "Zweifellos wird unter dem Deckmantel des Klimaschutzes von alten Netzwerken versucht, Geld zu machen. Ich weise bei meinen Vorträgen zu diesem Thema immer wieder darauf hin, dass es letztendlich keinen Unterschied macht, ob jemand daran zweifelt, dass der Mensch der Hauptverursacher des Klimawandels ist oder auch nicht. Klar ist aber, dass fossile Ressourcen endlich sind und daher ohne wenn und aber erneuerbare Primärenergieträger genutzt werden müssen. Verknappende Ressourcen werden Öl und Gas in Zukunft weiter teurer machen. Wir haben in Österreich den großen Vorteil, auf einen großen Schatz an Erneuerbaren zugreifen zu können. Wasserkraft, Windkraft, Geothermie, Photovoltaik und Biomasse können im Zusammenwirken mit Energieeffizienzmaßnahmen dieses Land binnen einer vernünftigen Frist von Scheichs und Oligarchen unabhängig machen."

Hofer setzt dabei auf steuerliche Maßnahmen und will Energie aus Erneuerbaren nur mehr mit dem halben Mehrwertsteuersatz belasten. Das entspräche auch der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie. Bei der Photovoltaik möchte die FPÖ den Förderschwerpunkt in Richtung Spechertechnologien verschieben.


 

 Glawischnig: Klimaschutz bei ÖVP in schlechten Händen
Alarmruf zu raschem Handeln
Wien (grüne) - "Die Atmosphäre verhandelt nicht. Wir haben keinen Planeten B. Es braucht daher dringend ein neues, starkes, weltweites Klimaschutzabkommen, um eine Trendwende bei den weltweit immer noch steigenden Treibhausgasemissionen einzuleiten. Sonst drohen gravierende Folgen, die letztlich auch massive wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen würden", warnt Eva Glawischnig, Klubobfrau und Spitzenkandidatin der Grünen, anläßlich des fünften Weltklimaberichts der UNO.

"Umwelt- und Klimaschutzpolitik sind bei der ÖVP in schlechten Händen, denn Österreich zählt beim Klimaschutz zu den EU-Schlusslichtern. Wir brauchen dringend eine Reform. Ein neues, starkes und selbstbewusstes Umwelt- und Energieministerium kann in Sachen Klimaschutz und Grüne Energiewende viel bewegen. Es geht um nicht weniger als unsere Lebensgrundlagen. Spätestens nach dem hundertjährigen Hochwasser, das in Österreich nun alle zehn Jahre kommt, ist das offensichtlich", betont Glawischnig.

Glawischnig verweist darauf, dass es die österreichische Bundesregierung in den letzten Jahren nicht geschafft hat, Österreichs CO2-Emissionen maßgeblich zu senken. Österreich hat das Klimaschutzziel meilenweit verfehlt. Die CO2-Emissionen liegen um sechs Prozent höher als 1990, statt um 13 Prozent darunter, wie im Kyoto-Ziel festgeschrieben. Das so genannte Klimaschutzgesetz von Bundesminister Berlakovich besteht seit November 2011 und hat noch kein einziges Gramm CO2 eingespart. Hauptgrund: Das Gesetz enthält keine einzige Maßnahme.

"Die Auswirkungen der globalen Erwärmung sind heute schon festzustellen. Zwischen 1961 und 1990 gab es rund zehn Hitzetage (über 30 Grad) im Jahr. Inzwischen sind es meist 20 Tage. Industriestaaten wie Österreich müssen ihre CO2-Emissionen in den nächsten 40 Jahren um 80 bis 90 Prozent reduzieren. Das ist eine enorme Herausforderung. Aber es ist möglich. Dazu braucht es jedoch eine andere, neue Politik. Bis heute scheitert wirkungsvoller Klimaschutz an feigen und kurzsichtigen Regierungen, die Österreich zum EU-Klimaschlusslicht gemacht haben. Kein anderes EU-Land ist von der Erreichung der Klimaschutzziele so weit entfernt wie Österreich", sagt die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner und ergänzt: "Insbesondere die Schadstoffe aus dem Verkehr sind stark gestiegen. Allein bei Kohlendioxid verzeichnete der Sektor Verkehr seit 1990 eine Emissionszunahme von 60 Prozent. Betrachtet man die Aussagen der anderen Parteien zum Thema Klimaschutz in diesem Wahlkampf, ist die Bilanz ernüchternd. Die Antworten von rot, schwarz, blau und Stronach auf den Klimawandel lauten: Ignorieren, Dementieren, Delegieren, Schwadronieren."

Die Ausgaben für Energieimporte nach Österreich haben sich von 2009 bis 2012 von 9,85 Milliarden auf 17,34 Milliarden deutlich gesteigert. Die Kosten für Erdöl und Erdgas sind schon jetzt für viele Menschen nicht mehr leistbar. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energie und Energiesparmaßnahmen fließen die finanziellen Mittel, die Österreich jährlich für Energieimporte ausgibt dann nicht mehr in die Öl- und Gaskonzerne in Russland oder Saudi-Arabien, sondern in regionale Wertschöpfung.

Brunner meint abschließend: "Der Schlüssel für einen erfolgreichen Klimaschutz ist die Grüne Energiewende, mit dem Ziel, unsere Energieversorgung schrittweise auf 100 Prozent erneuerbare Energie umzustellen. Ja, das geht: Mit fairen, zukunftsorientierten Rahmenbedingungen für die Energie der Zukunft und einer Reduktion des Energieverbrauchs in den kommenden Jahrzehnten um mindestens die Hälfte. Eine vollständige Energieversorgung auf Basis von Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme ist machbar und eine enorme Chance für Österreichs Wirtschaft".

Die Hauptaussagen des Berichts des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sind in den letzten Tagen schon durchgesickert und zeichnen ein düsteres Bild: Durch den menschengemachten Klimawandel drohen verheerende Folgen. Daran bestünden keine wissenschaftlichen Zweifel. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Temperaturanstieg um mehr als zwei Grad nicht mehr beherrschbar ist und scherwiegende Folgen hätte.

Das IPCC hat vier aktuelle Szenarien zur Erderwärmung bis zum Jahr 2100 errechnet. Nur ein Szenario kommt zu dem Ergebnis, dass die Erderwärmung unterhalb der von Wissenschaftlern als kritisch betrachteten Zwei-Grad-Marke bleibt. Das verhängnisvollste IPCC-Szenario kommt auf einen durchschnittlichen Temperaturanstieg zwischen 2,6 und 4,8 Grad, im Mittel also 3,7 Grad. Die Durchschnittstemperatur ist im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bereits um ca. 0,8 Grad angestiegen, sagen die Klimaforscher.


 

Tadler: Umweltschutz in Österreich aufwerten
Wien/Salzburg (str) - "Umweltschutz muss in Österreich aufgewertet werden. Nach der Untätigkeit des Umwelt- und Landwirtschaftsministers Berlakovich muss die nächste Regierung in diesem Bereich aktiver werden", verlangt Team Stronach Umweltsprecher Erich Tadler angesichts des aktuellen Klimaberichts. "Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern eine intakte Natur übergeben können, das sind wir den nächsten Generationen schuldig", mahnt Tadler.

"Österreich ist ein Tourismusland. Wir brauchen unsere Flüsse, Berge und Wälder, denn sie sind auch ein Wirtschaftsfaktor", erinnert Tadler. Deshalb sei es dringend nötig, einen engagierten Umweltminister zu haben - "und der kann nicht Berlakovich heißen", so Tadler.

 

 

 

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