Tourismus: Sommer 2013 - ein Sommer der Extreme

 

erstellt am
26. 09. 13
15.00 MEZ

WKÖ Schenner: Nächtigungsplus Dank ausländischer Gäste!
Wien (pwk) - Die Statistik Austria präsentierte, heute, Donnerstag, die aktuellen Zahlen zu den Nächtigungen des Monats August 2013. Demnach konnte in Summe ein sattes Plus von 3,1 Prozent bei den Nächtigungen auf 18,07 Mio. erzielt werden. Das bedeutet in absoluten Zahlen einen Zuwachs von 542.400 Nächtigungen im Vergleich zum August 2012. Vor allem ausländische Gäste trugen zu diesem Zuwachs bei (+4,8% auf 13,23 Mio. Übernachtungen), inländische Gäste hingegen nächtigten weniger oft in Österreich (-1,3%; 4,84 Mio.)

Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass fünf von neun Bundesländern in der Nächtigungsstatistik positiv bilanzieren. An der Spitze Vorarlberg mit plus 8%, Wien mit plus 7,2% und Salzburg mit 7,1% Zuwachs. Keine Steigerungen erzielten das Burgenland (-6,2%), Niederösterreich (-3,1%), Oberösterreich (-3%) und Kärnten mit -0,7%. Gerade in den letztgenannten Bundesländern muss aber der hohe Anteil an Tagestouristen berücksichtigt werden, womit die Nächtigungsstatistik etwas zu relativieren ist. "Ein in Summe erfreuliches Ergebnis. Dennoch: Flächendeckender Jubel ist angesichts dieser Zahlen nicht angebracht", betont der Obmann der Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Hans Schenner.

Bisherige Sommersaison Mai bis August
Für die bisherige Sommersaison 2013 (Mai bis August) wurden laut Statistik Austria 49,54 Mio. Nächtigungen gemeldet, was einem Zuwachs von 1,5% gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres entspricht. Erfreulich ist dabei der Zuwachs bei ausländischen Gästenächtigungen (+2,1% auf 34,57 Mio.). Inländische Gästenächtigungen blieben mit 14,97 Mio. im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum weitgehend unverändert (+0,1%). Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem wichtigsten ausländischen Herkunftsmarkt Deutschland stieg um 1,9% auf 18,37 Mio. Nächtigungen. Rückgänge verzeichnete hingegen der zweitwichtigste ausländische Herkunftsmarkt Holland mit 3,17 Mio. Gästenächtigungen (-1,9).

Dass bei inländischen Urlaubern kein höherer Zuwachs erzielt werden konnte, kommentiert Tourismussprecher Schenner so: "Angesichts des Hochwassers und des schlechten Wetters zu Sommerbeginn im eigenen Land haben Herr und Frau Österreicher heuer wieder verstärkt ihren Haupt-Sommerurlaub im Ausland gebucht. Die Reiseintensität hat in Summe aber nach unserer Einschätzung nicht abgenommen. Ich rechne auch heuer damit, dass die Österreicher wieder an die 6,5 Millionen Urlaube (mit mindestens einer Nächtigung) unternehmen. Das Verhältnis der Inlandsurlaube (rd. 45%) zu den Auslandsurlauben (rd. 55 %) war in den letzten Jahren sehr stabil", analysiert Schenner.

"Dass der 'Urlaub in Österreich' trotz schwierigem Sommerstart nicht eingebrochen ist, haben wir insbesondere Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zu verdanken. Er hat mit konkreten Maßnahmen nach dem Hochwasser dafür gesorgt, dass die Tourismuswirtschaft trotz Krise ihren Status als stabiler Wirtschaftsfaktor halten konnte", betont der Spartenobmann. Die Österreich Werbung (ÖW) hat mit Mitteln des Wirtschaftsministeriums unter dem Titel "Jetzt.Österreich" eine erfolgreiche Kampagne gefahren, die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) hat Betriebe in den Hochwassergebieten mit Know-How unterstützt.

Österreichische Tourismuswirtschaft als Beschäftigungsmotor
Gastronomie und Beherbergung haben sich im Sommer 2013 auch wieder als verlässlicher Beschäftigungsmotor bewährt. Die durchschnittliche Beschäftigung im Hotel- und Gastgewerbe lag in den Monaten Mai bis August 2013 bei 204.288 Beschäftigten. Dies ist ein Plus von 3.311 Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum oder ein Wachstum von 1,6 Prozent.

Heimischer Tourismus hat Wirtschaftskraft
Ein weiterer Beleg für die Wirtschaftskraft ist die von der Statistik Austria Anfang September präsentierte Halbjahresbilanz der Umsätze im Dienstleistungsgewerbe. So konnten im ersten Halbjahr 2013 die österreichischen Dienstleistungsunternehmen nach Berechnungen von Statistik Austria im Schnitt ein nominelles Umsatzplus von 1,1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielen. Das stärkste Umsatzplus wiesen die "Beherbergung und Gastronomie" mit 3,1% auf. Ein leichtes Plus von 0,9% bzw. 0,5% konnten die Wirtschaftsbereiche "Verkehr" sowie "Information und Kommunikation" erwirtschaften, während die freiberuflichen/technischen Dienstleistungen ein schwaches Minus von 0,2% hinnehmen mussten. Der Handel verzeichnete ein Umsatzminus von 2,9% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012.

Tourismus wesentlicher Standortfaktor
Diese Zahlen beweisen: Tourismus- und Freizeitwirtschaft gehören zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, denn die Tourismuswirtschaft in Österreich ist krisensicher und ein verlässlicher Arbeitgeber. Die Tourismuswirtschaft ist und bleibt ein erfolgreicher mittelständischer Wachstumszweig, die Unternehmerinnen und Unternehmer haben auch in der Wirtschaftskrise an ihre Tüchtigkeit geglaubt, weiter investiert und somit auch die nachgelagerten Bereiche wie beispielweise Handel, Bau und andere Dienstleister mitgezogen, so Tourismusobmann Hans Schenner.

Mit der Arbeit der Bundesregierung, insbesondere Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer, zeigt sich der Sprecher von 90.000 Tourismusbetrieben zufrieden. Von der neuen Bundesregierung erwartet sich Hans Schenner, dass Tourismus- und Freizeitwirtschaft im Regierungsprogramm die notwendige Beachtung finden: "Heute spricht man gern von Re-Industrialisierung, aber ohne Tourismus geht es in Österreich mit der Wirtschaft bergab, das ist Faktum." Dass Industrie und Tourismus gleichermaßen wichtig für den Wirtschaftsstandort sind, haben Industriellenvereinigung und WK-Tourismussparte Ende August in Alpbach mit dem "Standortdialog" deutlich aufgezeigt.

Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ist die Interessenvertretung für über 90.000 Tourismusbetriebe aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie, Freizeit- und Sport, Reisebüros, Kinos, Kultur- und Vergnügungsbetriebe sowie Gesundheitsbetriebe. Jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz in Österreich ist direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeitwirtschaft abhängig. Die Branche erwirtschaftet eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 42 Milliarden Euro, das sind mehr als 15 Prozent des BIP.

 

 

 

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