NR-Präsidentin Barbara Prammer macht
 ihre Krebserkrankung öffentlich

 

erstellt am
24. 09. 13
15.00 MEZ

Prammer nimmt ihre Arbeit wieder auf und leitet morgige Sondersitzung
Wien (pk) - Zwölf Tage nach Bekanntwerden ihrer schweren Erkrankung trat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer am 24.09. gemeinsam mit dem Vorstand der Klinik für Innere Medizin am AKH Wien und Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie, Univ. Prof. Christoph Zielinski, vor die Öffentlichkeit. "Ich habe Krebs. Die Diagnose kam für mich nicht nur völlig überraschend, sie war für mich ein schwerer Schock, den ich erst verarbeiten und verkraften muss", sagte Prammer. Eine solche Diagnose stelle zweifellos eine Zäsur im Leben eines Menschen dar. Für sie sei das jedoch kein Anlass aufzugeben, vielmehr werde sie kämpfen und ihre politische Arbeit fortsetzen, bekräftigte sie. Damit wolle sie auch anderen Menschen Mut machen.

Nachdem ihre erste Behandlung ohne Komplikationen verlaufen sei, fühle sie sich gut und sie sei auch in der Lage, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. So werde sie die morgige Sondersitzung leiten, kündigte Prammer an, machte gleichzeitig aber klar, dass sie sich in der nächsten Zeit auf die parlamentarische Arbeit beschränken und aus dem Wahlkampf weitgehend herausnehmen werde. Prammer wird bei entsprechendem Wahlergebnis auch wieder für das Amt der Nationalratspräsidentin kandidieren. Dass sie ihrer Arbeit uneingeschränkt wieder nachgehen kann, wurde von Prof. Zielinski bestätigt.

"Ich bin mit dieser Diagnose kein Einzelfall", gab die Präsidentin angesichts von rund 40.000 an Krebs erkrankten Menschen in Österreich zu bedenken. Dass wir hier sitzen, sei ein Beweis für den medizinischen Fortschritt, ergänzte Prof. Zielinski, man könne heute mit Zuversicht jeder Therapie ins Auge blicken. Seine Abteilung befinde sich in der glücklichen Situation, weltweit eine optimale Versorgung anbieten zu können, und zwar allen Patientinnen und Patienten, unterstrich er. Es sei heute möglich und auch wichtig, die Erkrankten in ihren Familien und in ihrem Arbeitsprozess zu belassen und eine Therapie anzubieten, die ein normales Leben ermögliche.

Prammer: Thema Krebs enttabuisieren

Um das Thema Krebs zu enttabuisieren, trage das Parlament seit einigen Jahren zum "Internationalen Brustkrebstag" den Pink Ribbon, erinnerte Präsidentin Prammer. Heuer werde eine rosa Schleife am Tag nach der Nationalratswahl angebracht.

Sie wolle aus ihrer Krebserkrankung kein Geheimnis machen, schon allein aus der Verantwortung ihrem Amt gegenüber, betonte Prammer und fügte die Bitte hinzu, so wie in den letzten Tagen auch, ihr Recht auf eine gewisse Privatheit weiterhin respektieren zu wollen. Bei Professor Zielinski und seinem Team befinde sie sich in den besten Händen, dankte Prammer ihrem ärztlichen Begleiter. Sie zeigte sich berührt, nicht nur von der Unterstützung und Geborgenheit, die sie durch ihre Familie erfahre, sondern auch von den zahlreichen Genesungswünschen, die sie erhalte. "Das hat mir sehr viel Kraft gegeben", so Prammer, die sich für die gelebte Solidarität in ihrer Partei, bei den beiden Kollegen im Nationalratspräsidium, insbesondere beim Zweiten Präsidenten Fritz Neugebauer, sowie bei Parlamentsdirektor Harald Dossi und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedankte.

Prammer appelliert, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen

Abschließend appellierte die Nationalratspräsidentin an die Bürgerinnen und Bürger, von ihrem Wahlrecht am kommenden Sonntag Gebrauch zu machen. Das Wahlrecht sei das höchste Gut, das die Demokratie biete, warb sie und wies auch auf das Transparent am Parlamentsgebäude hin, das dazu aufruft mitzuentscheiden. Die Demokratie basiert auf der Teilnahme aller, so Prammer.

 

 

 

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