Pühringer: Ärztemangel in Oberösterreich
 nimmt weiter zu

 

erstellt am
07. 10. 13
15.00 MEZ

Es fehlen bereits 114 Spitalsärzte/innen!
Linz (lk) - "Der Ärztemangel in Oberösterreich nimmt weiter zu. Das zeigt eine aktuelle Erhebung von nicht besetzten Arzt-Stellen in den heimischen Spitälern. Insgesamt wurden im Monat Oktober 114 offene Stellen beim ärztlichen Personal gemeldet", informierte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 07.10. "Das ist eine weitere Zunahme des Fehlbedarfs von 40 Stellen gegenüber der letzten Erhebung im März 2013."

Von den offenen Stellen entfallen 87 Stellen auf den Bereich der Turnusärzte/innen, der Rest auf die Bereiche Fachärzte/innen, Assistenzärzte/innen und Allgemeinmediziner/innen. "Das bedeutet wiederum, dass der Fehlbedarf im Bereich der Turnusärzte um 36 Stellen angestiegen ist", warnt Gesundheitsreferent Pühringer. Auch im Bereich der Fachärzte/innen verschärft sich die Situation. Immer mehr Stellen müssen daher mit Ausbildungsfachzärzten/innen besetzt werden.

Nicht enthalten ist in der Analyse der Situation im niedergelassenen Bereich, wobei es aber Faktum ist, dass zu besetzende Stellen bereits mehrfach ausgeschrieben werden müssen.

Besonders schwierig ist die Situation weiterhin vor all em im ländlichen Raum, wobei mittlerweile auch bereits der Zentralraum betroffen ist und Stellen nicht besetzt werden können. "Viele Krankenhäuser melden eine schwierige und stark schwankende Bewerberlage. Nicht besetzte Stellen können teilweise nur zeitlich verzögert besetzt werden. Größere Krankenhaus-Träger haben aber die Möglichkeit durch effiziente Personalplanung bestehende Fehlbestände auszugleichen", so der Landeshauptmann. "Mittel- und langfristig ist aus heutiger Sicht leider keine Entspannung zu erwarten. Wir werden daher alles unternehmen, um auch Ärztinnen und Ärzte aus den anderen Bundesländern und aus dem Ausland anzuwerben."

Verschärft wird die Situation noch dadurch, als Studentinnen und Studenten häufig an ihren Studienorten verbleiben und nicht mehr in ihr Heimatbundesland zurückkehren. "Die Schaffung einer medizinischen Fakultät in Linz ist daher umso notwendiger. Um Oberösterreichs Medizinstudentinnen und –studenten auch nach Abschluss ihres Studiums im Bundesland halten zu können, müssen sie daher auch in Oberösterreich studieren können", so Pühringer.

Um die Zahl der Medizinstudenten/innen, die aus OÖ kommen zu erhalten bzw. kontinuierlich zu erhöhen, fördert das Land Oberösterreich zudem Vorbereitungskurse für Maturanten/innen für die Eignungstests an den Medizinuniversitäten.

Erstmals wurden heuer auch Habilitätsstipendien für Ärzte/innen ausgeschrieben. Diese soll Fachärzten/innen bzw. angehenden Fachärzten/innen als weitere Qualifizierungsmaßnahme dienen und ein Anreiz sein, sich in unserem Bundesland weiterzubilden und niederzulassen.

Auch was die Attraktivierung des Dienstortes Oberösterreich betrifft, wurde in letzter Zeit einiges erreicht. Intensive Verhandlungen mit der Ärztekammer haben zu einer Verbesserung der Gehaltssituation geführt: Anhebung der Anfangsgehälter von Jungmedizinern, Anhebung der Sonn- und Feiertagszulagen oder Maßnahmen im Bereich der Weiterbildung.

"Wir setzen mit der Realisierung der Medizinuniversität den ersten wichtigen Schritt gegen den Ärztemangel. Wir wollen, dass Ärztinnen und Ärzte sich in unserem Bundesland wohl fühlen, gerecht entlohnt werden und Familie und Beruf bestmöglich vereinbaren können", so LH Pühringer abschließend.

 

 

 

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