SPÖ und ÖVP beschliessen Koalitonsgespräche

 

erstellt am
14. 10. 13
15.00 MEZ

 Faymann: SPÖ-Gremien beschlossen Verhandlungen für stabile Regierung für Österreich
Klares Votum von Parteipräsidium und Parteivorstand
Wien (sk) - Nachdem der SPÖ-Vorstand und davor das SPÖ-Präsidium getagt hatten, erklärte SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Werner Faymann am Abend des 14.10., dass die Verhandlungen für eine stabile Regierung für Österreich "umgehend" aufgenommen werden. Morgen werde die Koordinierung stattfinden, wobei dem SPÖ-Vorsitzenden Staatssekretär Josef Ostermayer und Sozialminister Rudolf Hundstorfer zur Seite stehen werden. Ab 16.10. werde in den Arbeitsgruppen verhandelt. "Österreich braucht eine aktive, eine mit viel Elan ausgestattete Regierung. Aber es braucht eine Regierung, die keine Experimente eingeht, sondern, die die Stabilität in den Vordergrund stellt."

Faymann betonte, die Regierung habe die letzten fünf Jahre bewiesen, dass die fünf Jahre der Legislaturperiode genutzt würden, um zu regieren. "Und nicht dafür, um irgendwelche Spielchen mit dem Ziel vorzeitiger Neuwahlen zu spielen. Jeder Diskussion aus dem Weg zu gehen, ist nicht meine Aufgabe. Aber meine Aufgabe ist es, kleinkarierte Streitereien in den Hintergrund zu drängen." Spürbar werden soll ein neuer Stil, "dieser Einsatz für Rot-Weiß-Rot, dieser spürbare Einsatz für eine gemeinsame Regierung".

Als erfreulich merkte der SPÖ-Vorsitzende an, dass sowohl Präsidium als auch SPÖ-Vorstand ein klares Votum für die Verhandlungen mit der ÖVP abgegeben haben. Weiters habe kein einziger Vertreter der SPÖ-Gremien sich für Koalitionsgespräche mit der FPÖ ausgesprochen.

Dem SPÖ-Verhandlungsteam gehören neben Bundeskanzler Werner Faymann an: die MinisterInnen Doris Bures, Gabriele Heinisch-Hosek, Rudolf Hundstorfer, Gerald Klug, Alois Stöger, die Staatssekretäre Josef Ostermayer und Andreas Schieder, Klubobmann Josef Cap, Landeshauptmann Hans Niessl, Stv. Landeshauptmann Josef Ackerl, FSG-Vorsitzender Wolfgang Katzian und PVÖ-Präsident Karl Blecha.


 

 Spindelegger: ÖVP geht in ergebnisoffene Verhandlungen mit SPÖ
ÖVP-Bundesparteivorstand fasst drei einstimmige Beschlüsse: Ergebnisoffene Verhandlungen mit SPÖ, Verhandlungsteam 12 plus 1, acht Projekte für Österreich
Wien (övp-pd) - "Ich habe den Auftrag der Wählerinnen und Wähler verinnerlicht", betont ÖVP- Bundesparteiobmann Michael Spindelegger nach dem ÖVP- Bundesparteivorstand am Abend des 14.10. "Ich will eine Koalition anderen Stils pflegen. Ich will gemeinsam mit einem Regierungspartner nicht auf Konfrontation und Abgrenzung, sondern auf Gemeinsamkeiten aufbauen. Wir brauchen einen Aufbruch, auch inhaltlicher Natur." Der Bundesparteivorstand hat deshalb heute drei Beschlüsse einstimmig gefasst: "Erstens, ergebnisoffene Verhandlungen mit der SPÖ aufzunehmen. Zweitens haben wir acht Kernprojekte für die Zukunft Österreichs definiert und drittens unser Verhandlungsteam aufgestellt. Ab morgen steht die ÖVP für Verhandlungen bereit."

"Wir wollen die Konsolidierung fortsetzen und ein ausgeglichenes Budget schaffen. Dieses erste Projekt wird Steuern, Entlastung und Schuldenabbau gewidmet sein." Das zweite Projekt betrifft Wachstum: "Ich möchte einen Wachstumspakt. Wie stärken wir die Wirtschaft nachhaltig, damit neue Arbeitsplätze entstehen. Das dritte Projekt läuft unter dem Thema 'Zukunft' und betrifft Umwelt, Energie, Forschung, Integration und Jugend. Darin muss diskutiert werden, was in Österreich neu entstehen kann." Bildung ist der vierte Punkt, führt Spindelegger aus, "und zwar in umfassendem Sinn: Wissenschaft, Kunst und Kultur und vor allem der Schulbereich, in dem wir Reformen ansetzen können und müssen. Es geht dabei u.a. um die Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben, Rechnen, die jedes Kind nach der Volksschule beherrschen muss. Die altersbunte Gesellschaft ist das fünfte Projekt. Dabei geht es darum, wie wir uns in den Bereichen Soziales, Gesundheit und Pflege so aufstellen können, dass wir in den nächsten fünf Jahren die Grundlage für die Zukunft schaffen." Österreich in Europa und der Welt ist das sechste Projekt und betrifft die Frage, wie sich Österreich präsentieren muss und welche Strukturen dafür nötig sind. "Als siebtes Projekt haben wir Sicherheit und Rechtsstaat definiert. Das achte Projekt betrifft eine Staatsreform, also direkte Demokratie, Verfassung und Föderalismus. Das muss in einem modernen Sinn aufgesetzt sein. Dafür müssen wir auch mit anderen Parteien reden, weil SPÖ und ÖVP keine Zweidrittelmehrheit haben", gibt Spindelegger zu bedenken.

"Entscheidend ist, dass wir in den Verhandlungen gemeinsam einige große Brocken angehen. Das wird von der Bevölkerung erwartet", stellt Bundesparteiobmann Michael Spindelegger klar, der betont, dass die acht Projekte vom Bundesparteivorstand einstimmig beschlossen wurden. Das Verhandlungsteam der ÖVP besteht neben Michael Spindelegger selbst aus zwölf weiteren Persönlichkeiten: "Auf Landesebene sind das Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der steirische stv. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Von Seiten der Bünde werden Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl, Bauernbund-Präsident Jakob Auer und Seniorenbund-Obmann Andreas Khol an den Verhandlungen federführend teilnehmen. Und aus den Ministerien und dem Klub verhandeln Maria Fekter, Reinhold Mitterlehner, Johanna Mikl-Leitner, Reinhold Lopatka, Sebastian Kurz und Karlheinz Kopf."

"Wir wollen ergebnisoffen aber strukturiert verhandeln", betont Spindelegger. "Wir wollen uns in vertraulicher Weise auseinandersetzen, was für die Zukunft Österreichs wichtig ist. Ab morgen steht die ÖVP für Verhandlungen bereit."

 

 

 

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