LH Günther Platter übernimmt Präsidentschaft
 in der Europaregion

 

erstellt am
11. 10. 13
15.00 MEZ

LHStvin Felipe: „Wir planen für 2015 den besten Schienenverkehr, den die Europaregion je hatte“
Brixen/Innsbruck (lk) - Am 10.10. übernahm Tirol den Vorsitz in der Präsidentschaft der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. „Wir wollen in den nächsten zwei Jahren als Taktgeber für Ideen und Projekte zwischen den drei Ländern fungieren und verschiedene Initiative auf den Weg bringen“, erklärte LH Günther Platter. „Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Bereichen Nahverkehr, Forschungsförderung, Kultur und Bildung. Aber auch auf die Einbindung der Jugend soll ein verstärktes Augenmerk gelegt und die Europaregion im Alltag der Bevölkerung stärker spürbar gemacht werden.“ Ein detailliertes Programm soll im Frühjahr folgen.

Seit 2012 ist die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino als europäischer Verbund Territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) organisiert und setzt sich aus dem jeweiligen Landeshauptmann, den Landtagspräsidenten sowie jeweils einem Landesrat und Abgeordneten zusammen. Bisher wurden insgesamt 16 Projekte umgesetzt wie der neue Internet-Auftritt http://www.europaregion.info, der Tiroltag beim Europäischen Forum Alpbach oder ein gemeinsamer Film zur Sicherheit auf den Schipisten.

Als erste Fixpunkte hätten sich die Euregio-Landkarte, das Jugendfestival und das Summer Camp sowie die Fotoausstellung der drei Landesteile auf öffentlichen Plätzen etabliert. Darüber hinaus wurden in den Bereichen Soziales und Integration verschiedene Synergiepotenziale erarbeitet. Beispiele dafür sind eine Studie zur besseren Vernetzung der ambulanten und stationären Pflege in den drei Ländern oder die Entwicklung eines Rollenspiels für Schulen zum Thema Integration.

„Diese Projekte wollen wir fortsetzen und weiter entwickeln – doch wir wollen auch Neues wagen“, kündigte LH Platter an. So planen die drei Länder eine Verbesserung der sozial- und arbeitsrechtlichen Situation für ArbeitnehmerInnen und Lehrlinge, die im jeweils anderen Staatsgebiet arbeiten wollen. Auch der gemeinsame Ausbau von Gemeindekooperationen soll verstärkt werden. Ebenfalls angedacht ist ein Euregio-Kooperationspreis. Fixiert ist bereits ein gemeinsames Europaregionsfest, das im Herbst 2014 in Brixen in Südtirol über die Bühne gehen soll.

     

LHStvin Felipe: „Wir planen für 2015 den besten Schienenverkehr, den die Europaregion je hatte“
Die Länder Tirol und Südtirol stellen den grenzübergreifenden Schienenverkehr im nächsten Jahr neu auf: Das besagt der Vertrag, der am 10.10. in Neustift bei Brixen von den SpitzenvertreterInnen der Länder unterschrieben wurde. „Die Länder Südtirol und Tirol halten fest, dass ihnen die Zusammenarbeit im öffentlichen Verkehr über die Landesgrenzen hinaus ein besonderes Anliegen ist. Hierbei wollen sie ein besonderes Augenmerk auf regelmäßige Zugverbindungen im Taktverkehr zwischen den beiden Ländern legen“, heißt es in der Einleitung der „Politischen Grundsatzvereinbarung über die grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehre Tirol – Südtirol“.

Im Vertrag festgehalten sind:

  • die Einrichtung eines Direktzugs von Bozen/Bolzano nach Innsbruck
  • die Prüfung der Möglichkeit eines Direktzugs von Lienz nach Innsbruck an den Tagesrändern, wenn möglich ab Dezember 2014
  • ein durchgehender Taktverkehr von Lienz nach Franzensfeste/Fortezza
  • ein 2-Stunden-Takt von Lienz nach Innsbruck ab Dezember 2014, wobei das Land Südtirol im Rahmen seiner Möglichkeiten auf die zuständigen Stellen einwirkt, die Bahnhöfe Franzensfeste/Fortezza und Brenner/Brennero so rasch wie möglich zu sanieren und barrierefrei zu gestalten
  • die Übertragung gegenseitiger Nutzungsrechte an den erforderlichen Fahrzeugen
  • gemeinsame, einheitliche und attraktive Tarifangebote für den grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr


„Wir planen für 2015 in enger Zusammenarbeit den besten Schienenverkehr, den die Europaregion je hatte“, betont die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Der Brenner sei in der Europaregion schon längst keine Grenze mehr. „Jetzt wollen wir auch im öffentlichen Verkehr dafür sorgen, dass der Bahnhof Brenner ein Bahnhof wie jeder andere wird.“ Besonders wichtig sei, dass der Vertrag eine gemeinsame Initiative des Landes Tirol und des Landes Südtirol ist und auch von den Landeshauptleuten mitgetragen wird. „Zum Zusammenwachsen der Europaregion ist ein unkomplizierter, preiswerter, gut vertakteter öffentlicher Verkehr ein ganz zentraler Beitrag“, betont LHStvin Ingrid Felipe abschließend.

 

 

 

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